Corona-Situation Elbe-Elster - Trotz Inzidenz von über 100: Landkreis verzichtet auf Einschränkungen
Erst bei einer 200er-Inzidenz soll in Brandenburg die Notbremse greifen. Bei der Kritik daran verwies das Land gern auf die Landkreise, die bereits bei einer Inzidenz von 100 handeln müssten. In Elbe-Elster wäre das der Fall - doch der Landrat hält das nicht für nötig.
Trotz einer aktuellen Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von 135,5 verzichtet der Landkreis Elbe-Elster auf Einschränkungen. "Wenn die geltenden Regelungen beachtet werden, bedarf es keiner neuen Maßnahmen", wurde Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) in einer Pressemitteilung vom Freitag zitiert.
Der Landkreis gehört seit mehreren Wochen zu den Regionen mit den höchsten Infektionswerten in Brandenburg. "Insofern wären wir eigentlich gefordert zu handeln. Wir haben uns aktuell aber anders entschieden. Die Auswertungen des Infektionsgeschehens und der Kontaktpersonennachverfolgungen zeigen, dass sich die meisten Infektionen auf private Zusammenkünfte und Feiern sowie auf Nachlässigkeiten bei Arbeitsschutzmaßnahmen zurückführen lassen", begründete Jaschinksi die Entscheidung.
Bei Inzidenz von mehr als 200 wieder Lockdown
Es komme darauf an, dass die hygienischen Mindeststandards und Regelungen der Eindämmungsverordnung eingehalten werden, hieß es in der Pressemeldung des Landkreises weiter. In diesem Falle bedürfe es keiner neuen Einschränkungen.
Landrat Jaschinski erklärte, derartige Einschränkungen, wie etwa geschlossene Geschäfte oder Einschränkungen von Kindertagesstätten und Schulen, hätten auf das Infektionsgeschehen vergleichsweise wenig Einfluss, wären aber mit gravierenden Nebenwirkungen verbunden. Sollte es aber nicht gelingen, die Infektionszahlen zeitnah weiter zu senken, müsse auch der Landkreis handeln, hieß es.
Sendung: Antenne Brandenburg, 12.03.2021, 16.30 Uhr
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