Booster-Impfungen in Brandenburg - "Die Älteren rennen uns das Haus ein"

Do 11.11.21 | 14:08 Uhr
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Symbolbild: Eine Frau erhält eine Grippeimpfung (Bild: dpa/Alberto Ortega)
Video: Brandenburg Aktuell | 11.11.2021 | C. Krippahl | Bild: dpa/Alberto Ortega

Die Gesundheitsminister der Länder empfehlen bereits seit längerem die dritte Corona-Impfung - die sogenannte Booster-Impfung. Überwiegend Ältere holen sich die dritte Spritze ab, während die Jüngeren sich noch ihre Erstimpfung geben lassen.

Bund und Länder empfehlen die dritte Corona- oder auch Booster-Impfung für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Die impfenden Hausärzte haben deshalb noch mehr zu tun - auch mit der Aufklärung, wer dafür überhaupt in Frage kommt. In einer Cottbuser Arztpraxis zeigt sich, dass vor allem die Älteren ein großes Interesse an der Booster-Impfung haben. Jüngere hingegen sind häufig noch dabei, sich ihre erste Immunisierung abzuholen.

Dritte Impfung erst nach sechs Monaten Pause

Das Wartezimmer der Praxis Dr. Braun in Cottbus ist voll. Genauer gesagt, das separate Wartezimmer für die Impflinge. Die meisten, die dort sitzen, sind allerdings jüngere Menschen, viele Studenten sind dabei. Sie bekommen nicht ihre Booster-, sondern ihre Erstimpfung - unabhängig davon, wer der eigentliche Hausarzt ist. "Das ist nicht praxisbezogen hier, deshalb ist das Wartezimmer immer ganz gut gefüllt", erzählt Allgemeinmedizinierin Ilona Fuchs.

Sechs Monate müssen vollständig Geimpfte hier warten, bis sie sich die Booster-Impfung geben lassen können. Das trifft vor allem auf Ältere zu, sie waren die ersten, denen überhaupt ein Impfschutz empfohlen und schließlich ermöglicht wurde. In der Praxis von Braun mussten Patienten allerdings auch schon vertröstet werden, deren Zweitimpfung noch nicht lange genug zurückliegt.

Jüngere wollen Freiheiten - Ältere kommen aus Überzeugung

Fuchs ist eigentlich schon im Ruhestand. Nach einer Bitte ihres ehemaligen Chefs kehrt sie allerdings einen Tag pro Woche in die Praxis zurück, lediglich, um zu impfen. Die Jüngeren, so ihre Erfahrung, kommen jetzt häufiger, um möglichen Einschränkungen im Alltag zu entgehen. Die Älteren wiederum kämen aus Überzeugung. "Die rennen uns das Haus ein, die sind sehr interessiert daran, die dritte Impfung zu kriegen", so Schwester Margitta.

Sie denkt, die Akzeptanz der Impfung sei unter den Älteren höher. Kurt Liebig kann das bestätigen. Der Cottbuser hat sich seine Booster-Impfung bereits abgeholt. "Wir haben viele Enkel und Urenkel, wir machen das, um die Ansteckung zu vermeiden", erklärt er.

Dennoch, betont Ilona Fuchs, ein Restrisiko sich mit dem Virus zu infizieren bleibt - trotz Impfung. Auch kleinere Nebenwirkungen wie Kopf- oder Gliederschmerzen seien möglich, aber nicht zu vergleichen mit einer ausgeprägten Corona-Infektion. "Da würde ich mir lieber die dritte Impfung geben lassen", so Ilona Fuchs. "Hinein damit!"

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.11.2021, 14:10 Uhr

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4 Kommentare

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  1. 4.

    ...und Tempotaschentücher und Waschpulver und Senf und Zucker und... Mannomann hört doch endlich mal auf mit diesem Unsinn!

  2. 3.

    Ich kann den Artikel nur bestätigen. Auch in der Praxis, wo ich arbeite, ist der Andrang auf die Boosterimpfung groß. Erstimpfungen sind jetzt bei uns sehr selten geworden, aber wir haben auch keine Hochschule und Studenten im Ort. Die Älteren, die sehr wohl in die Praxis kommen, möchten die Impfung, um eine Ansteckung oder schwere Erkrankung zu vermeiden.

  3. 2.

    1. Die "Älteren" können nicht mehr laufen. 2. Impfstoff ist zu genüge vorhanden.
    3. Das Toilettenpapier ist demnächst auch ausverkauft.

  4. 1.

    "Die gierige Generation" ist dafür bekannt alles einzusacken was im kostenlos ist. Dabei laufen die Impfungen terminlich nicht weg. Bei vielen sind nicht einmal 6 Monate vergangen. Die landen dann auf den Flurbetten.
    Vielleicht sind auch bald die Nudeln doch weg so wie die Revolverblätter unken.

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