Trotz freier Plätze - Südbrandenburger Pflegeheime nehmen keine neuen Bewohner mehr auf

Do 20.01.22 | 17:14 Uhr
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Symbolbild: Ein Rollstuhl steht in einer Pflegeeinrichtung auf dem Flur. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.01.2022 | Carl Winterhagen | Bild: dpa/Britta Pedersen

Ungeimpfte Mitarbeiter dürfen ab Mitte März nicht mehr in Pflegeheimen arbeiten, was zu großem Personalmangel führen könnte. Diese fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Der Schritt, den die Heime nun gehen, ist deswegen drastisch.

Ab Mitte März gilt für Beschäftigte im Gesundheitswesen eine Impfpflicht. Das stellt viele Pflegeheime, vor allem Südbrandenburg, schon jetzt vor Probleme. Einige Einrichtungen in Cottbus und Umgebung haben einen Aufnahmestopp für neue Bewohner ausgesprochen, obwohl es dort freie Plätze gibt. Das ergaben Nachfragen des rbb bei insgesamt 17 Südbrandenburger Pflegeheimen.

Der Aufnahmestopp betrifft vor allem Pflegeheime, die schon jetzt unter einem Mangel an Pflegekräften leiden. Damit wolle man sich für die ungewisse Personalsituation im Frühjahr wappnen, heißt es. Ab 16. März dieses Jahres müssen alle Beschäftigten in Pflegeheimen gegen Corona geimpft sein. Laut Brandenburger Gesundheitsministerium sind das im Moment 84 Prozent.

Die Regel gilt auch für Dienstleister wie Friseure oder Wäschereien, die in den Heimen tätig sind. Dort liege die Impfquote mit rund 63 Prozent deutlich niedriger. Von Heimen, die im Moment noch neue Bewohner aufnehmen heißt es, man wisse nicht, wie viele Mitarbeiter dann noch übrig blieben. Man fühle sich im Stich gelassen und bereite sich auf 12-Stunden-Schichten vor.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.01.2022, 17.30 Uhr

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14 Kommentare

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  1. 13.

    mit Tests ein Test ist viel aktueller als eine "Impfung"! Meine Mutter möchte im Altersheim lieber von einer getesteten als von einer Geimpften Person betreut werden! Jeder muß doch nun mal begriffen haben,das die Spritzen keine Sicherheit bieten ein täglicher Test vor Dienstbeginn schon!
    Auserdem: Die würde das Menschen ist unantastbar Das gilt auch für Pflegepersonal! Zwang ist grundsätzlich gegen das Grundgesetz! Durch das Berufsverbot wird sich alles noch verschärfen! Durchhalten irgenwann kommen auch wieder demokratische Zeiten!

  2. 12.

    Mit den ersten Maßnahmen 2020 wurde sich aufgeregt, dass man doch nur die Risikogruppen ordentlich schützen müsse, dann bräuchte es keine Maßnahmen.

    Als die Heime dicht waren, haben sich dieselben Leute aufgeregt, dass alte Menschen einsam sterben müssen.

    Und nun, wo es eine Impfpflicht für Pflegepersonal geben soll, regt man sich darüber auf.

    Ja, wie sollen denn die Risikogruppen nun genau geschützt werden? Nicht jeder ältere Mensch produziert nach der Impfung genügend Antikörper.

  3. 11.

    Vielleicht hätte man im Beitrag darauf hinweisen können, dass die Wartezeit für ein Bett hinter einer Zimmernummer schon immer mindestens 18 Monate dauerte und es dafür Wartelisten gibt.

  4. 10.

    Nein, es geht um Profitorientierung, nicht um Menschen, Sie verdrehen hier Tatsachen. Es bleibt weniger für Aktionäre. Das ist in Deutschland möglich, die Verteilung stimmt nicht, es gibt zu viele Zwischenwirte, alles andere ist Nebel für die Arbeit.

  5. 9.

    Wen hassen Sie eigentlich? Versuchen Sie es doch mal ohne Hass und mit guten Lösungsansätzen. Das wäre konstruktiv. Immer nur Hass in die Kommentarspalte schreiben kann doch jeder, völlig unmutig.

  6. 8.

    Wieder ein Beweis für die Sturheit und Dummheit Lauterbachs,statt zu ermutigen spaltet dieser unfähige Typ das Land immer mehr! Notstand gab es schon vor Corona. Erinnert sei an den junge Krankenpflger der Merkel bat , sich zu kümmern.
    Nichts ja nichts geschah!
    Das Gesundheitssystem ist heruntergewirtschaftet und Private kasieren Kohle ohne Ende,
    Das Personal wird geschrotet und ist völlig unterbezahlt!
    Veränderung unter Spahn Fehlanzeige!
    Nun kommt der irre Lauterbach und erteilt Ungeimpften auch noch Berufsverbot und verschlimmert alles noch mehr! Was kommt als nächstes? Der Untergang?

  7. 7.

    Leider würden die meisten hier, die höhere Löhne für Pflegekräfte fordern doppelt so laut schreien wenn sich die Pflegeversicherungsbeiträge verdoppeln würden. Und das wäre das absolute Minimum um eine wesentliche Verbesserung der Situation in den Einrichtungen zu gewährleisten.

    Die meisten gönnen Pflegekräften halt nur dann mehr Geld, wenn sie selbst nicht mehr dafür bezahlen müssen. Traurig aber war. Und desshalb wird sich an der Situation der Pflegekräfte auch nach Corona kaum etwas bessern.

  8. 6.

    Die Besetzung ist jetzt nicht Ausreichend….chronische Personal Mangel, schlechte Pflege auf Kosten der Patienten, Unzufriedenheit. Personal ist überfordert und übermüdet und Patienten-unglücklich- unterversorgt. Hauptsache- Rechnung stimmt. Es ist aber eine Große Katastrophe …für Patienten und Angehörige! Wann werden die Gehälter ordnungsgemäß erhöht werden wie versprochen!?!?!?
    Es ist eine sehr große Schande….wie lange wird der Pflegepersonal von der anderen Europaländer angelockt und geklaut !?! Das was Deutschland an die anderen Staaten tut ist absolut nicht korrekt!


  9. 5.

    Schon im letzten Frühjahr bekam ich in Nordbrandenburg Aussagen zu Wartezeiten .... 6 Monate bis 3 Jahre.
    Trotz bisher ein Jahr Wartezeit habe ich noch immer keinen Platz für meinen Angehörigen bekommen.
    Die ImpfPFLICHT in diesem Bereich wird die Probleme weiterhin verschärfen.
    Die Pflegenden und Pflegebedürftigen zu Hause sind ebenfalls die, die von der Politik vergessen werden.
    Ich habe neben meiner Pflege einen 40 Stunden Job und gehe nach zwei Jahren Corona auf dem Zahnfleisch.
    Und alles ohne Aussicht auf Besserung. Das ist für alle Beteiligten unerträglich und menschenunwürdig.

  10. 4.

    Zitat Anfang >>>Abschaffung der Impfpflicht für MA im Gesundheitswesen.
    Sofort!<<< Zitat Ende

    Meine Frau arbeitet in der Pflege im Außendienst, sie ist selbstverständlich wie unsere gesamte Familie dreifach geimpft und lehnt eine Abschaffung der Impfpflicht ab, genauso wie die Mehrheit ihrer Kolleginnen.
    Auch im Außendienst wird es immer schwieriger jeden Klienten aufzunehmen dieses ist nicht alleine den Heimen überlassen.
    Sie möchte auch nur bedingt einen höheren Stundenlohn, ihr wäre es wichtiger wenn sie mehr Freizeit für sich und auch für ihre Kolleginnen und Kollegen hätte.
    Klar sie würde mehr Geld nicht ablehnen doch wäre sie auch über einen Gutschein über eine Massage oder einen Friseurbesuch, Tankgutschein oder ähnlichem sehr zufrieden.


  11. 3.

    Wenn Mitarbeiter fehlen hilft zuverlässig ein Anheben der Gehälter.

  12. 2.

    Das Gesetz ist meines Wissens als Grundlage für diese Entscheidung noch garnicht beschlossen. Also wird es auch keine Kündigungen oder Beschäftigungsverbote geben können. Dieser vorauseilende Gehorsam seitens der Pflegeheimleitungen ist da leider nicht nachvollziehbar. Wenn man die Debatte etwas verfolgt hat, gibt es auch noch keine Grundlage, wie z.B. bei den Masern, um eine Impfpflicht auch durchzusetzen.

  13. 1.

    12 stunden dienste?
    Wie lange wollen sie das denn durch halten?
    Man könnte das problem auch anders lösen.
    Mehr geld für Pflegepersonal.
    Mehr Pflegepersonal
    Abschaffung der Impfpflicht für MA im Gesundheitswesen.
    Sofort!

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