Forschung an Energie-Infrastruktur - Fraunhofer IEG in Cottbus offiziell gegründet

Di 01.11.22 | 21:17 Uhr
Strommix am Kraftwerk Jänschwalde
Audio: Studio Cottbus | 02.11.2022 | Isabelle Schilka | Bild: IMAGO / Rainer Weisflog

Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) in Cottbus ist am Dienstag offiziell gegründet worden - drei Jahre, nachdem es hier seine Arbeit aufgenommen hat. Bei der Gründungsveranstaltung waren Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Raimund Neugebauer, zu Gast.

Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie arbeitet bereits seit Dezember 2019. Wegen der Corona-Pandemie war die offizielle Gründungsveranstaltung jedoch verschoben worden.

Die Einrichtung will nach eigenen Angaben die nachhaltige Transformation der Wirtschaft während der Energiewende begleiten und sieht die Lausitz dabei als Reallabor und Modellregion. Laut Institutsleiter Mario Ragwitz geht es auch darum, die Energie-Infrastruktur noch besser auf den wachsenden Anteil an Erneuerbaren Energien abzustimmen.

Mehr Erneuerbare, mehr Wasserstoff

Partner des Fraunhofer IEG sind beispielsweise die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), das Cottbuser Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI), Energieversorger wie Enviam und Leag, sowie regionale Stadtwerke.

Die Einrichtung mit derzeit bereits rund 200 Mitarbeitern an sieben Standorten will dabei helfen, Energieinfrastrukturen klimaneutral zu machen und eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Die laufenden Forschungsprojekte befassen sich laut Fraunhofer IEG etwa mit Sektorenkopplung, grünen Wärmenetzen, Geothermie-Versorgung und Wasserstoff-Infrastrukturen. Aus diesen Projekten sollen neue Geschäftsmodelle enstehen, die wiederum hochqualifizierte Arbeitskräfte in der Region halten und sie anlocken sollen, heißt es von der Fraunhofer-Gesellschaft.

"In Cottbus beispielsweise werden die Stadtwerke eine Großwärmepumpe im zukünftigen Ostsee betreiben", so Institutsleiter Ragwitz. Eine Probe- und Demonstrationsanlage zur Weiterentwicklung der Technologie werde derzeit gemeinsam mit den Stadtwerken aufgebaut.

Die weiteren Standorte des Fraunhofer IEG befinden sich in Aachen, Bochum, Jülich, Karlsruhe, Weisweiler und Zittau. Die Institutsleitung ist neben Bochum in Cottbus angesiedelt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.11.2022, 9:30 Uhr

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