Länderübergreifende Kooperation - Leag will mit Netzwerkausbau Azubis gewinnen

Mo 20.11.23 | 17:35 Uhr
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Azubis in der Werkstatt bei der Leag in Schwarze Pumpe (Foto: rbb/Friedrich)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.11.2023 | Daniel Friedrich | Bild: rbb/Friedrich

Trotz Kohleausstiegs ist die Leag einer größten Ausbildungsbetriebe der Lausitz. Doch auch der Energiekonzern ringt um Azubis. Abhilfe soll eine engere Zusammenarbeit mit Landkreisen bringen - von der alle profitieren wollen. Von Daniel Friedrich

Der Energiekonzern Leag und die Landkreise Spree-Neiße und Görlitz (Sachsen) wollen bei der Ausbildung von Lehrlingen enger zusammenarbeiten. Dafür haben sie am Montag im Industriepark Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.

Die Azubis der Leag kommen hauptsächlich aus Brandenburg und Sachsen. Im Ort Schwarze Pumpe, der direkt auf der Landesgrenze liegt, werden Mechatroniker und Elektroniker ausgebildet. Bisher war nicht klar geklärt, wo die Theorie unterrichtet wird. Für die Landkreise, die die Berufsschulen betreiben, war es deshalb schwer zu planen, wie viele Azubis in welche Schule kommen. Das soll mit der neuen Kooperation vorbei sein.

Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger, der Görlitzer Landrat Dr. Stephan Meyer und Leag-Personalvorstand Jörg Waniek (v.l.n.r.) unterzeichneten die länderübergreifende Ausbildungskooperation (Foto: rbb/Friedrich)
Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger (CDU), der Görlitzer Landrat Stephan Meyer (CDU) und Leag-Personalvorstand Jörg Waniek (v.l.n.r.) nach der Unterschrift der Kooperationsvereinbarung | Bild: rbb/Friedrich

Konkret geht es um das Berufliche Schulzentrum Weißwasser und das Oberstufenzentrum 1 in Forst. Durch die Vereinbarung hätten alle Beteiligten "ein Stückchen weit Planungssicherheit [...], Verlässlichkeit", sagte Ausbildungsleiter Axel Ziller dem rbb. So könnten auch die Landkreise planen und investieren. "Das ist bei unserer Transformation, die wir als Unternehmen vor uns haben, ein wichtiger Baustein", so Ziller.

Wegen des Kohleausstiegs bis spätestens 2038 will die Leag künftig vor allem Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen. Dadurch verändern sich auch die Ausbildungsanforderungen.

Bildungscampus in Forst

Die Leag will den Azubis zum Beispiel bei der Wahl der Berufsschule entgegenkommen. Die Schüler sollen selbst entscheiden können, in welche der beiden Berufsschulen sie gehen wollen. Ländergrenzen sollen keine Hürden mehr sein. Das Gleiche soll auch für Busverbindungen gelten, die oft noch an der Landesgrenze enden. Hier wollen die Landkreise nachbessern.

Das bedeutet für Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger (CDU) Arbeit, weil die Landkreise für den Busverkehr zuständig sind. Doch auch für ihn hat die neue Kooperation einen Vorteil, sie hilft bei Plänen für den Ausbau des Oberstufenzentrums in Forst, samt Internat. "Wir haben ein Internet, wollen aber unter modernen Gesichtspunkten ein neues bauen." Das Oberstufenzentrum in Forst solle ein Bildungscampus werden, so Altekrüger.

Zunächst auf drei Jahre befristet

Dazu braucht der Landkreis Strukturwandel-Fördermittel, die es wiederum nur gibt, wenn die Schule ausgelastet ist. Das war bisher nicht immer der Fall. Künftig schickt die Leag pro Ausbildungsjahrgang mindestens zehn Mechatroniker und 20 Elektroniker nach Forst. Eine ähnliche Verabredung gibt es mit der Berufsschule im sächsischen Weißwasser. Damit lasse sich planen, so Landrat Altekrüger.

Die Vereinbarung zwischen der Leag und den Kreisen gilt ab dem kommenden Ausbildungsjahr 2024 und ist für zunächst drei Jahre befristet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.11.2023, 15:40 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Dürfen sich auch Mädchen bewerben? Es klingt so und es schaut so aus, als wäre das allein was für Jungs!?

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