In Prenzlau ist am Donnerstag die laut Betreiber erste öffentliche Tankstelle für sogenannten grünen Wasserstoff in Brandenburg eingeweiht worden. Der regional produzierte Wasserstoff wird aus Windenergie aus Brandenburg gewonnen. Er dient zur Betankung von PKW, LKW und Bussen etwa der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG).

Zur Eröffnung kamen neben Wirtschaftsvertretern auch die Landräte der Uckermark Karina Dörk (CDU) und des Barnim Daniel Kurth (SPD).

Die Tankstelle ist der erste Baustein eines Wasserstoff-Logistikzentrum in Prenzlau. Dieses entsteht auf dem Gelände einer ehemaligen Diskothek. Von dort aus plant das Unternehmen Enertrag die Uckermark und den Barnim zu versorgen. "Alleine mit Strom-Fahrzeugen werden wir es nicht schaffen", sagt der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Jörg Müller dem rbb. "Es gibt nun einmal Tage mit nicht genug Energie, wo die alle nicht tanken können. Und Wasserstoff ist die Lösung für Busse, LKW und PKW, die mit Wasserstoff und Strom zugleich fahren können."

Weitere Tankstellen werden demnächst in Eberswalde (Barnim), Angermünde oder Schwedt (beide Uckermark) entstehen. Außerdem soll aus dem Logistikzentrum die Niederbarnimer Eisenbahn mit Wasserstoff versorgt werden.

Die Nachfrage im Individualverkehr halte sich derzeit noch in Grenzen, sagt Projektleiter Sven Hermann. "Aber der Markt ist jetzt am Hochlaufen und wir planen das sogenannte Henne-Ei-Problem zu lösen. Die Leute fragen einerseits, wo sie Wasserstoff-Fahrzeuge tanken können, aber andererseits sehen Tankstellen-Hersteller keinen Grund ohne Fahrzeuge eine Tankstelle zu bauen."

Das aktuelle Projekt in Prenzlau soll deshalb ein erster Schritt für die Abdeckung mit Wasserstoff zwischen Berlin, dem polnischen Stettin und der Ostsee sein, so Hermann.

Sendung: Brandenburg aktuell, 09.12.2021, 19:30 Uhr