Auswirkungen für Tesla nicht undenkbar - Im Streit ums Wasser legen Umweltverbände Berufung ein

Di 14.06.22 | 16:25 Uhr
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Symbolbild. (Quelle: Patrick Pleul/dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.06.2022 | Thorsten Deppner | Bild: Patrick Pleul/dpa

Die gerichtliche Auseinandersetzung wegen der vom Landesamt für Umwelt genehmigten Fördermengenerhöhung am Wasserwerk Eggersdorf in Märkisch-Oderland geht in die nächste Runde. Die Umweltverbände Nabu und Grüne Liga Brandenburg hatten im März mit ihrer Klage am Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) einen Teilerfolg erzielt, möchten aber in Berufung gehen, wie Rechtsanwalt Thorsten Deppner dem rbb sagte.

Es gebe eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt (Oder), "die die Bewilligung nicht aufgehoben hat, sondern für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt hat". Dies sei wegen eines Fehlers in der Öffentlichkeitsbeteiligung passiert. "Dies wird jetzt in zentralen inhaltlichen Punkten nachgeholt. "Insbesondere was das Fauna-Flora-Habitat-Gebietsschutzrecht angeht, ist die Kammer den Argumenten der Verbände nicht gefolgt", wie Deppner unterstrich.

Umweltverbände sagen 'Nein'

In der Konsequenz würde dies laut Deppner dazu führen, "dass - wenn der Verfahrensfehler geheilt wird, die Bewilligung in der Form in der sie erteilt wurde - bestandskräftig wird." Das verletze in den Augen der Verbände zentrale Regelungen des unionsrechtlichen Naturschutzrechts. Dies führe auch zu einer potenziellen Gefährdung dieses FFH-Gebiets, das von Wasserzugängen abhängig ist, die möglicherweise verringert werden oder sogar trockenfallen könnten. Das alles sei nicht untersucht worden, klagte Deppner. "Daher haben die Verbände sich jetzt entschlossen, den Schritt weiterzugehen und zu sagen 'Nein', diese Entscheidung muss weitergehend überprüft werden."

Entscheidung über Zulassung kann mehrere Monate dauern

Am Montag sind die Umweltverbände vor das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gezogen und haben ihren Antrag mit einer ausführlichen Begründung angefügt. Auf dieser Grundlage wird nun über die Zulassung der Berufung entschieden. Das kann laut Thorsten Deppner mehrere Monate dauern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.06.2022, 16:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Im Streit ums Wasser legen Umweltverbände Berufung ein. Die gerichtliche Auseinandersetzung wegen der vom Landesamt für Umwelt genehmigten Fördermengenerhöhung am Wasserwerk Eggersdorf in Märkisch-Oderland geht in die nächste Runde. Da bleibt nur zu hoffen, dass das Gericht nicht wie zuletzt nur formell urteilt, sondern auch inhaltlich. Wenn man selbst fachlich dazu nicht in der Lage ist, kann man sich von unabhängigen Sachverständigen Unterstützung holen. Die Betonung liegt auf unabhängig, was in Deutschland mittlerweile nicht ganz einfach zu realisieren ist, da auf Grund der überall herrschenden Marktwirtschaft alle Bereiche eng miteinander verwoben sind. Das gilt auch, wie ich jüngst feststellen konnte, für Universitäten. Auf Dauer geht das schief, wenn Angestellte der Wirtschaft als Professoen Wirtschaftsbotschaften an Universitäten verbreiten.

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