Wegen Brückenbauarbeiten - Bis Dezember Einschränkungen auf der Bahnstrecke Berlin-Eberswalde

Fr 15.07.22 | 16:52 Uhr
Archivbild: Bahnhof DB Eberswalde Eberswalde. (Quelle: imago images/J. Schulz)
Bild: imago images/J. Schulz

Wegen Einschränkungen auf den Linien RE3 und RB24 müssen sich Reisende auf längere Fahrzeiten einstellen. Besonders am Wochenende vom 15. bis zum 17. Juli kommt es zu Verzögerungen.

Bahnreisende müssen sich in den kommenden Monaten auf der Strecke Berlin-Eberswalde (Barnim) auf erhebliche Verzögerungen einstellen. Vor allem am Wochenende von Freitag, 15. Juli, bis Sonntag, 17. Juli, kommt es zu Zugausfällen und deutlich längeren Reisezeiten. Grund dafür sind Brückenbauarbeiten im Raum Berlin, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte. Davon betroffen sind die Linien des RE3 und des RB24.

Einschränkungen beim RE3 und RB24

Seit Donnerstag, 14. Juli, fährt der RE3 auf dem Streckenabschnitt Bernau-Eberswalde nicht und der RB24 fällt auf der Strecke zwischen Bernau und Berlin-Lichtenberg aus. Ursprünglich war der Ausfall des RB24 für zwei Tage angekündigt. Doch nun sollen die Einschränkungen bis Dezember andauern, wie es von der Deutschen Bahn (DB) heißt. Als Ersatz wird zwischen Bernau und Hohenschönhausen ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Davon seien vor allem tausende Pendler auf der Strecke Berlin-Bernau-Eberswalde betroffen, wie Pressesprecher Johann Bodnar von der Stadt Eberswalde berichtete.

"Das ist für uns als Pendlerstadt, in der viele Leute ein- und auch viele Leute auspendeln natürlich ein sehr schwieriger und eigentlich unhaltbarer Zustand", sagte Bodnar im Gespräch mit dem rbb.

Normalerweise benötigt der RB24 auf der Strecke zwischen Berlin und Eberswalde 45 Minuten. Durch die Sperrung zwischen der Bundeshauptstadt und Bernau (Barnim) müssen Reisende ab Montag, 18. Juli, den RE3 über Berlin-Gesundbrunnen nehmen. Dadurch dauert die Fahrt 70 Minuten.

Kritik an Bahn-Kommunikation

"Das ist ein Riesenumweg", so der Pressesprecher. Er gehe davon aus, dass viele Pendler dann zwangsweise auf andere Verkehrsmittel umsteigen – vorzugsweise das Auto. Dadurch werde sich nach Ansicht Bodnars die sowieso schon angespannte Verkehrssituation auf den Straßen nach Eberswalde weiter verschärfen. "Das wird sich vermutlich in den nächsten fünf Monaten noch verschlimmern", sagte er.

Besonders problematisch sei die Situation durch den Ausfall des RE3 am Wochenende zuvor. Dadurch verzögere sich die Fahrt auf rund zwei Stunden, erklärte Bodnar. "Also dann sind wir de facto fürs Wochenende komplett von Berlin abgeschnitten."

Verärgert sei er darüber, dass die Bahn die Einschränkungen nicht mitgeteilt habe und die Ausfälle nicht ausreichend kommuniziert werden: "Wir haben davor nicht Bescheid bekommen."

Gleich mit dem Fahrrad

Wegen der zu erwartenden Verzögerungen rechnet auch die Stadt Bernau am Wochenende mit erheblichen Problemen. Nils Lönnis, Leiter der Touristeninformation, befürchtet, dass die Busse bereits durch Reisende mit großen Gepäckstücken oder Kinderwagen ausgelastet sein werden. Er bat Reisende – auch wegen der Auslastung aufgrund des 9-Euro-Tickets –, möglichst auf die Fahrradmitnahme zu verzichten: "Das heißt, für den Besuch ins Grüne muss man sich gleich von Berlin aus mit dem Rad auf den Weg nach Bernau machen", so Lönnis. Die Fahrzeit dauere an diesem Wochenende ähnlich lange wie mit dem Schienenersatzverkehr.

Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 15.07.2022, 16:10 Uhr

Mit Material von Nico van Capelle

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