Farm-to-Fork in Storkow (Oder-Spree) - Erzeuger bringen Lebensmittel direkt in die Restaurant-Küche

Fr 10.03.23 | 16:08 Uhr
Farm-to-Fork beim Naturgut Köllnitz
Audio: Antenne Brandenburg | 10.03.2023 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: Artprojekt

Das Naturgut Köllnitz bei Storkow mit seiner Fischerei, einem Landwirtschaftsbetrieb und einem Restaurant versucht sich jetzt an der sogenannte Farm-to-Fork-Küche. Das bedeutet, serviert wird nur, was auf dem Landgut produziert wird.

Auf den ersten Blick bieten die etwa vier Hektar Obst- und Gemüseanbaufläche des Naturgutes Köllnitz bei Storkow (Oder-Spree) wenig Essbares. Doch bei genauem Betrachten fallen die jungen Salatköpfe und auch die ersten Kräuter im Folienzelt auf. Auch sonst bietet der zu Ende gehende Winter noch das eine oder andere, so Landwirt Math Mönnich: "Wir haben gerade noch die letzten Rosenkohle geerntet. Wir haben noch ein bisschen Braunkohl ernsten können. Und die ersten feinen Salatblättchen liefern wir ebenfalls bereits in die Küche."

Auf direktem Weg in die Küche

Genau dort wird das frische Gemüse von Küchenchef Stefan Ziegenhagen verarbeitet - und zwar ausschließlich das. Dazu kommt frischer Fisch aus dem Groß Schauener See oder Rind von den benachbarten Weiden. Für das Restaurant ist das ein völlig neuer Ansatz, so der Küchenchef. "Das bedeutet, dass wir quasi nur die Lebensmittel, die hier auf dem Hof geerntet, gefischt oder geschlachtet werden, verarbeiten."

"Farm-to-Fork" - also vom Bauernhof auf die Gabel - nennt sich dieses Konzept. In Berlin und Brandenburg ist das wohl bisher einmalig, so der Geschäftsführer vom Naturgut Christian Vieth. Vor allem, weil der Gast bei jedem Produkt beinah fußläufig nachvollziehen könne, wo es herkommt. "Man kann eben auch miterleben, wie der Fisch gefischt wird. Genauso kann man zu den Wasserbüffeln und Rindern gehen und sehen, wie das Tier unter welchen Bedingungen aufwächst."

So gehe es bei der "Feld-See-Weide-zu-Tisch-Küche" vor allem um Nachhaltigkeit und darum, mit gutem Beispiel voranzugehen, so Vieth weiter. "Dass die Menschen dann nochmal nachhaltig umdenken und sagen: 'Es funktioniert hier im Restaurant. Lass uns das zu Hause auch machen!'."

Die Vielfalt steigt mit den Temperaturen

In Köllnitz jedenfalls ist man von diesem Konzept überzeugt. In der Küche wird nur das verarbeitet was See, Weide und Feld hergeben. Das dürfte schon bald mit steigenden Temperaturen mehr sein als nur Braun- und Rosenkohl, so Landwirt Math Mönnich. "Was ganz schnell verfügbar ist, sind Salate. Dann kommen Kohlrabis mit dazu. Wir werden in Kürze die ersten Möhren sehen, wenn die Witterung das zulässt. Aber da brauchen wir erstmal noch andere Bedingungen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.03.2023, 14:40 Uhr

Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch

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