Die Touristen-Zahlen im Seenland Oder-Spree haben noch immer nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Das betrifft sowohl die Umsätze in den Betrieben als auch die gebuchten Übernachtungen, erklärt Ellen Rußig, Geschäftsführerin vom Tourismusverband Seenland Oder-Spree. Neben Corona hätten auch die Afrikanische Schweinepest und das Fischsterben in der Oder dem Tourismus zugesetzt. Deutlich zu spüren sei auch nach wie vor der Fachkräftemangel in der Branche.

Dennoch blickten die Touristiker optimistisch auf die kommende Saison. So sind die Vorbuchung in den Ferien bereits wieder deutlich gestiegen, sagt die Geschäftsführerin. Dies gelte besonders für Hotels und Ferienparks.

Ein Trend zeichne sei aber beim Ausflugs-Verkehr ab: "Wir merken, dass in den Pensionen und Hotels die Buchungen immer kurzfristiger werden. Die Leute sparen nicht an ihrem Haupt-Urlaub, aber viele Leute sind unsicher wegen der Energiepreise." Ob und welche Folgen das hat, sei aber noch nicht absehbar.

Mit speziellen Angeboten sollen allerdings wieder mehr Gäste in die Region gezogen werden. Spürbar sei etwa, das Urlauber bewusster nach Destinationen suchen. "Wir stellen fest, dass die Leute mehr nachfragen und ihre Entscheidung klarer treffen", so Rußig. "Der Natur-Bezug ist viel größer geworden, man reist individueller und ist selbst aktiver geworden. Das heißt, wir werden sehr gut nach Rad- und Wandertouren und Ausflügen mit Natur-Bezug nachgefragt."

Hoffnungen auf einen noch größeren Gäste-Schub liegen dort beispielsweise auf dem kürzlich erteilten Siegel des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Der Verein hat das Seenland Oder-Spree als eine von Deutschland-weit acht sogenannten Radreiseregionen ausgezeichnet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.03.2023, 15:30 Uhr