Afrikanische Schweinepest - Große Teile des Schutzzauns in der Uckermark gestohlen
Diebe haben im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest dem Landkreis Uckermark einen schweren Schaden zugefügt: Sie ließen einen Elektrozaun um eine Kernzone verschwinden.
Große Teile des Zauns gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) in der Uckermark sind gestohlen worden. Bei Kontrollen durch den Landkreis sei am Wochenende nahe Schwedt festgestellt worden, dass sowohl Zaunmaterial als auch Batterien "in Größenordnungen" entwendet wurden, sagte Kreissprecherin Ramona Fischer dem rbb am Montag. Auf mehr als 2.000 Euro bezifferte sie den Schaden.
Unbekannte drohen neben Strafverfolgung weitere Konsequenzen
Landkreissprecherin Ramona Fischer sagte weiter, es sei nicht nur ein Diebstahl, sondern es würden auch die Bemühungen aller Beteiligten gefährdet, die Tierseuche einzudämmen. Die Tat der noch unbekannten Diebe stelle deshalb auch einen Verstoß gegen die Tierseuchenrechtliche Allgemeinverfügung dar. Das könne zusätzlich mit Bußgeld in einer Höhe bis zu 30.000 Euro bestraft werden. Wie Fischer weiter mitteilte, war es nicht das erste Mal, dass Schutzzäune angegriffen wurden.
Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) schrieb auf Twitter ebenso von "kriminellem sozialschädlichen Verhalten". Die Diebe würden allen einen riesigen Schaden zufügen. Die Seuche könne so nicht eingedämmt werden.
Bislang zwei bekannte ASP-Fälle in der Uckermark
Die Tierseuche hat sich mittlerweile vom Süden Brandenburgs bis in den Norden ausgebreitet. Im Landkreis Uckermark gab es bislang zwei ASP-Fälle. Entlang der gesamten Grenze nach Polen wurde in Brandenburg bereits eine feste Wildschweinbarriere zum Schutz vor der Seuche errichtet. Angesichts des gefährlichen Seuchengeschehens aus Westpolen wird derzeit ein zweiter Zaun zur Errichtung eines Schutzkorridors gebaut.
Landesweit wurde bislang bei insgesamt 1778 Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt - die meisten Fälle gab es in den Kreisen Oder-Spree (852), Märkisch-Oderland (281), Spree-Neiße (272) und der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) mit 271 ASP-Fällen.
Die ASP ist eine schwere Virusinfektion. Für Wild- und Hausschweine ist sie meist tödlich, für Menschen aber ungefährlich. Im September 2020 wurde in Brandenburg der deutschlandweit erste Fall bei einem Wildschwein bestätigt. Später war auch Sachsen betroffen. Mittlerweile sind auch ASP-Fälle bei Hausschweinen in Brandenburg aufgetreten. Die betroffenen Betriebe liegen in den bereits von ASP bei Wildschweinen betroffenen Landkreisen.
Sendung: Antenne Brandenburg, Regionalnachrichten, 04.10.2021, 16:30 Uhr