Betreiberwechsel des RE1 ab Dezember - Zukunft des DB-Reisezentrums in Frankfurt (Oder) ungewiss

Mi 22.06.22 | 16:41 Uhr
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Blick in die Bahnhofshalle mit Reisezentrum des Bahnhofes von Frankfurt (Oder) (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.06.2022 | Magdalena Dercz | Bild: dpa/Patrick Pleul

Das Reisezentrum am Bahnhof in Frankfurt (Oder) könnte zum Jahresende schließen. Der Grund: Ab Dezember übernimmt die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) den Betrieb der Regionalbahn-Express Linie RE1 von der Deutschen Bahn. Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember sollen die Züge dann in der Hauptverkehrszeit montags bis freitags im 20-Minuten-Takt statt alle halbe Stunde zwischen Frankfurt (Oder) und Brandenburg (Havel) verkehren. Wie ein DB-Sprecher dem rbb mitteilte, wird ab dem 11. Dezember auch die ODEG für "Vertriebsleistungen am Bahnhof Frankfurt(Oder) zuständig sein".

ODEG nur für Nahverkehr zuständig

Ob und von wem das Reisezentrum mit dem Fahrplanwechsel betrieben wird, ist derzeit noch unklar. Laut einer Sprecherin des Brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung sei das Land nur für den Nahverkehr zuständig. Schriftlich heißt es: "Über den Verkehrsvertrag des Netzes Elbe-Spree ist ein personalbedienter Verkauf von Tickets für den Nahverkehr seitens der ODEG gewährleistet."

Für den Vertrieb von Fernverkehrs-Tickets sei aber die DB Fernverkehr AG zuständig. Von der DB Fernverkehr AG gibt es bislang keine Informationen darüber, wie mit dem Reisezentrum in Zukunft verfahren werden soll. Nach aktuellem Stand sei es aber weiter möglich, Fernverkehrs-Tickets an Fahrausweis-Automaten zu erwerben, so das Ministerium.

Frankfurter Stadtverkehrsgesellschaft zeigt Interesse

Die Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) bemüht sich darum, das Reisezentrum am Bahnhof weiter zu betreiben, sagte der Geschäftsführer Christian Kuke dem rbb. Dafür brauche es aber einen Auftrag und auch die Bereitschaft des Landes, das Projekt mitzufinanzieren, so Kuke weiter.

"Momentan laufen die Gespräche zwischen uns und der ODEG über den Betrieb des Reisezentrums. Die sind relativ weit fortgeschritten, aber aber noch nicht final unterzeichnet. Parallel dazu laufen die Gespräche von uns und der ODEG mit dem Land und dem VBB, wie man das jetzt hinbekommt, dass wir auch DB Fernverkehr anbieten können", sagte der Geschäftführer der Frankfurter Stadtverkehrsgesellschaft.

Antenne Brandenburg, 22.06.2022, 16:10 Uhr

Mit Material von Magdalena Dercz

11 Kommentare

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  1. 10.

    Wir haben ein System Schiene, welches durch DB Netz gestaltet wird. Jede Zerteilung des Bahnsystems (Nutzer) bringt riesige Probleme für den Kunden und verscheucht somit die Nutzung des Systems Schiene. Allein der Tarifdschungel und alleinige Informationen der Bahnverbindungen der Bahnunternehmen schreckt die Bevölkerung ab. Es gibt nur einen Ausweg, dies ist ein nationaler Nutzer des Systems Schiene in Deutschland. In Folge ein Tarifsystem in Deutschland und damit für alle verständlich!

  2. 9.

    Aber Sie glauben doch nicht, daß der Name so vollkommen zufällig gleich gewählt wurde?

  3. 8.

    das ist doch eine veraltete Sichtweise, dass man ein Reisezentrum benötigt:
    1. die meisten Reisen bucht man heute im Internet auf der Homepage oder in der App
    2. und die vielbeschworene Rentnerin ohne Ahnung? Die geht in irgend ein Reisebüro. Davon wird es doch in Frankfurt noch welche geben, oder?
    3. und vielleicht bleibt auch ein Automat am Bahnhof stehen

  4. 7.

    "Kommt die ODEG nicht eigentlich aus Köngisberg/OPr "
    Nein.
    Steht doch gleich als erstes als Hinweis in dem Artikel.
    Und sollten Sie es da nicht verstehen, lesen Sie den odeg-Atikel.

  5. 6.

    Schuld an allem ist die völlig falsche neoliberale Politik, welche alles zersplittert. Öffentlicher Personennahverkehr und Fernverkehr als Bestandteil der Daseinsvorsorge gehören niemals in private Hände. Private betreiben Rosinenpickerei und bei immer wiederkehrenden Ausschreibungen kann niemand planen.

  6. 5.

    Vielleicht plant man ja ein Pilotprojekt, Mobiltätsflatrate für alle Frankfurter für z.B. 9EUR/Monat. dann braucht es auch kein Reisezentrum. ;-)

  7. 4.

    1. D.h. mit Fernverkehr könnte bald Schluß sein in Frankfurt, wenn man nicht mehr halbwegs kundenfreundlich dafür eine Fahrschein bekommt? Kann es sein, daß die Vereinigung der vielen kleinen Bahngesellschaften zur DR viele sinnvolle Seiten hatte?
    2. Kommt die ODEG nicht eigentlich aus Köngisberg/OPr und heißt deshalb Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (https://de.wikipedia.org/wiki/Ostdeutsche_Eisenbahn-Gesellschaft_in_K%C3%B6nigsberg)?

  8. 3.

    Dann wird wahrscheinlich die ODEG den Betrieb übernehmen.

  9. 2.

    Guten Morgen! Darauf habe ich die lokale Politik schon nach der Vergabe des Loses an die ODEG hingewiesen. Worauf sehr langen Gesichter zu sehen waren. Auch Betriebspersonal zieht die DB aus dem Bahnhof ab. Die DB-Regio war außerdem sehr kulant mit Taxigutscheinen. Die ODEG hat kein Personal vor Ort und Fährgäste dürfen sich zunächst selbst organisieren. Auch bei Geltendmachung der Fahrgastrechte darf man sich zukünftig nach Berlin begeben. Immerhin soll dies zumindest jetzt auch online möglich sein.

  10. 1.

    Wieviel Förderung bekommt die DB bisher für den Vertreib des Reisezentrums?

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