Katastrophenschutzübung in Neuhardenberg - Rettungskräfte proben Umgang mit Flugzeugabsturz
Ein Airbus verliert ein Fahrwerk, das Flugzeug brennt und kommt neben der Landebahn zum Stillstand. Das ist in Neuhardenberg nicht wirklich passiert - aber wenn es passieren würde, wären die Rettungskräfte jetzt wohl besser vorbereitet.
Die Bergung und Brandbekämpfung eines verunglückten Passgierflugszeugs haben Feuerwehrleute, Polizisten und Sanitäter bei einer Katastrophenschutzübung in Neuhardenberg (Landkreis Märkisch-Oderland) geprobt. Für die gemeinsame Aktion des Landkreises und der Freiwilligen Feuerwehren auf dem Flugplatz wurden am Samstagmorgen 254 Rettungskräfte alarmiert, wie es hieß.
Statisten wurden geschminkt, um Unfallopfer darzustellen. Zudem waren Beobachter vor Ort, um das Zusammenspiel der Akteure später auszuwerten. Insgesamt waren rund 300 Menschen beteiligt, wie die Kreisverwaltung mitteilte.
Mobiler Simulator kam zum Einsatz
Das fiktive Einsatzszenario: Ein Airbus A320 verliert bei der Landung auf dem Flugplatz ein Fahrwerk und kommt neben der Landebahn zum Stillstand. Tragflächen haben sich gelöst, Feuer bricht aus, ein Großteil der Passagiere kann sich retten. Acht Menschen sterben jedoch. Aufgabe der Rettungskräfte ist es, die verbliebenen Fluggäste aus dem Wrack zu bergen, Menschen mit Verletzungen verschiedenster Art zu versorgen und den Brand zu bekämpfen.
Für die Übung kam nach Angaben des Kreises ein mobiler Flugzeugbrandsimulator zum Einsatz. Die Attrappe entspricht demnach maßstabsgetreu dem Flugzeug. Gegen 12:30 Uhr war die Übung nach Angaben eines Kreissprechers abgeschlossen.
Rettungsdienste arbeiteten gut zusammen
"Grundsätzlich hat alles wunderbar geklappt", sagte der Sprecher. Nachdem die Leitstelle informiert worden sei, habe diese die Einsatzkräfte mit dem Stichwort "H: Flugzeugunfall-Groß" alarmiert. Binnen kürzester Zeit seien die Helfer vor Ort gewesen. Danach habe das Zusammenspiel der vielen unterschiedlichen Beteiligten im Zentrum der Übung gestanden.
"Ob Hochwasser, Waldbrände oder wie zuletzt das Fischsterben in der Oder, Märkisch-Oderland hat schon viele Krisen bewältigt", sagte Landrat Gernot Schmidt. Einsätze mit großem Schaden hätten eine ganz besondere Dynamik. Daher sei es von großer Bedeutung, dass Polizei, Rettungsdienste, Katastrophenschutz und Hilfsorganisationen gemeinsam übten.
Nach Angaben des Kreissprechers wurde die Übung detailliert dokumentiert. In den kommenden Wochen solle ausgewertet werden, wo möglicherweise noch Verbesserungen im Zusammenspiel nötig seien.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22.10.2022, 11:30 Uhr