Landgericht Frankfurt (Oder) - 26-jähriger Vater bestreitet in Prozess Tötung seines Kindes

Do 08.12.22 | 15:18 Uhr
Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht vor den Kameras. (Bild: Michel Nowak/rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.12.2022 | Gerichtsreporterin Dorett Kirmse | Bild: Michel Nowak/rbb

Am Landgericht Frankfurt (Oder) hat am Donnerstag der Prozess gegen einen 26 Jahre alten Mann begonnen, der seine neugeborene Tochter getötet haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Totschlag vor.

Zum Prozessauftakt sagte der Angeklagte zwar umfassend aus, bestritt aber die Tat. Laut Anklageschrift soll er seine neugeborene Tochter, mit der er am Tatabend vor anderthalb Jahren allein in der Wohnung war, so stark geschüttelt haben, dass das Baby tödliche Hirnschäden erlitt. Zudem soll er dem Säugling einen Schädelbruch zugefügt haben.

Staatsanwaltschaft geht von heftigem Schütteln aus

Nach den Aussagen des Angeklagten habe er seine Tochter zunächst ins Bett gebracht, kurz Zeit aber leblos im Bett vorgefunden und sofort die Mutter und später einen Notarzt alarmiert. Woher die Verletzungen kamen, könne sich der 26-Jährige, der mehrfach wegen Körperverletzung vorbestraft ist, nicht erklären.

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft sieht das anders. "Wir gehen davon aus, dass der Vater des zweieinhalb Monate alten Kindes dieses so heftig geschüttelt hat, dass es an den Verletzungen verstarb", erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ricarda Böhme am Donnerstag. "Die Rechtsmedizin hat uns ein Schütteltrauma und auch einen Schädelbruch bescheinigt. Der Vater muss auf das Kind derart heftig stumpf auf das Kind eingewirkt und die Verletzungen so herbeigeführt haben“, so Böhme weiter.

Ein Urteil in dem Verfahren soll es noch im Dezember geben.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.12.2022, 14:10 Uhr

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