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Quelle: rbb

Personalmangel

Fünf Barnimer Buslinien wegen fehlender Fahrer im Notfahrplan

Bei mehreren Buslinien im Raum Bernau gilt ein Notfahrplan - weil es nicht genug Fahrer gibt. Vor allem die Arbeitszeiten sind ein Problem für potenzielle Bewerber. Doch im Barnim finden sich trotz allem zufriedene Busfahrer.

Im Barnim fahren aktuell weniger Busse als normalerweise: Weil Stellen unbesetzt und einige Mitarbeiter krank sind, gilt für insgesamt fünf Linien im Raum Bernau ein Notfahrplan. "Uns fehlen mindestens 20, eher 30 bis 40 Fahrer", sagte Antonia Kuschy, Sprecherin der Barnimer Busgesellschaft (BBG) dem rbb am Donnerstag. Dabei sei es aber wichtig, genug Puffer zu haben, um beispielsweise Krankheitsfälle oder Urlaub auszugleichen.

Betroffen sind laut Angaben der BBG die Linien 867, 868, 870, 891, 900. Wie lange der Notfahrplan gelten soll, ist noch unklar. Bei der BBG sind etwa 200 Fahrerinnen und Fahrer angestellt. Doch das ist nicht genug, um aktuell alle Dienste zu besetzen.

Personalmangel bei der BVG

"Schichtdienste sind eine besondere Herausforderung"

Mit einer Kampagne wird gerade nach Fahrern für Bus, Tram und Bahn gesucht. Mehr als 300 Stellen sind unbesetzt. Eine spürbare Folge: Kürzungen bei der Bus-Taktung in diesem Winter. Die harten Arbeitszeiten erschweren die Suche nach Nachwuchs.

Arbeitszeiten schrecken potenzielle Bewerber ab

Um die fehlenden Stellen zu besetzen, wirbt die Barnimer Busgesellschaft laut BBG-Sprecherin Kuschy auch verstärkt nach Quereinsteigern. Doch auch diese dürften hart umkämpft sein: Deutschlandweit fehlen nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen (BDO) etwa 8.000 Busfahrerinnen und Busfahrer. Ein großes Problem sind laut dem BDO die hohen Kosten für den Erwerb eines Busführerscheins – etwa 10.000 Euro.

Dabei sei die Bezahlung der Busfahrer im Barnim ordentlich, so Kuschy. Neben dem Tarifvertrag aus dem Jahr 2020 gebe es Bonuszahlungen für die BBG-Busfahrer. Doch die Arbeitszeiten würden viele potenzielle Bewerber abschrecken: "Jedes Jahr Weihnachten und Silvester frei zu haben, ist natürlich nicht drin", sagte Kuschy dem rbb. "Man muss teilweise arbeiten, wenn die Freunde Samstagabend feiern gehen."

René Richter-Bär fährt einen Bus in Bernau. Bild: rbb | Quelle: rbb

"Das Fahren macht mir sehr viel Spaß"

Für Busfahrer René Richter-Bär ist das kein großes Problem. Der 24-Jährige fährt aber am liebsten früh Bus, seine Schichten beginnen oft um 3 Uhr morgens. "Ich komme ganz entspannt zur Arbeit, trinke meinen Kaffee, mache meinen Bus fertig und fahre meine erste Runde. Sie ist entspannt", sagte er. Im Laufe des Tages werde der Bus immer voller, so Richter-Bär.

Er begann 2016 seiner Ausbildung bei der BBG und wurde danach sofort übernommen. Mit seinem Job sei er sehr zufrieden: "Das Fahren macht mir sehr viel Spaß, ich könnte den ganzen Tag fahren."

Sendung: Antenne Brandenbrg, 22.12.2023, 14:20 Uhr

Mit Material von Robert Schwaß

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