Hausärzte irritiert - Brandenburg liefert keinen Impfstoff mehr an Modellpraxen

Di 11.05.21 | 16:55 Uhr
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Symbolbild: Eine Krankenpflegerin bereitet einen Corona-Impfstoff für anstehende Impfungen vor. (Quelle: dpa/K. Nietfeld)
Video: Brandenburg Aktuell | 11.05.2021 | L. Smolka / Studiogespräch D. Woidke | Bild: dpa/K. Nietfeld

Brandenburg will Hausärzten ab sofort keinen Impfstoff mehr liefern. Dies teilte die Kassenärztliche Vereinigung den Medizinern mit. Viele Praxen zeigen sich irritiert. Das Innenministerium sieht keinen Grund zur Sorge - Impfstoff komme von anderer Seite.

Das Land Brandenburg will künftig keinen Impfstoff mehr an Modellpraxen liefern. Dies erfuhr der rbb am Dienstag von Medizinern. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) bestätigte dies unterdessen auf rbb-Anfrage. Betroffen sind rund 400 Arztpraxen in Brandenburg.

Impfstoff nur noch über Apotheken

In einem KVBB-Schreiben an die Praxen heiß es: "Das Land wird zukünftig die Verteilung der Impfstoffmengen des Landesstranges auf die Impfzentren, das mobile Impfen und das Impfen in den Krankenhäusern/Kommunen begrenzen. Im Ergebnis müssen wir Ihnen mitteilen, dass das Modellprojekt damit für Erstimpfungen beendet ist und Sie als Pilotpraxis keine Impfstofflieferungen für Erstimpfungen über das Landeskontingent erhalten werden."

Bislang konnten Hausarztpraxen, die sich als Modellprojekte an der Impfkampagne des Landes beteiligten, Impfstoff sowohl über die Apotheken als auch über die KVBB aus dem Landeskontingent bestellen.

Termine müssten nun abgesagt werden

Die kurzfristige Absage trifft die Modellpraxen nach eigenen Angaben nun völlig unvorbereitet. "Wir hatten fest damit gerechnet, nächste Woche 200 Dosen Astrazeneca über die KV zu erhalten", sagte die Hausärztin Jana Groß aus Eichwalde (Landkreis Dahme-Spree) dem rbb. "Die Impfstoffbestellungen an die Apotheken sind schon raus", sagt sie. Viele Termine für die nächste Woche seien schon abgemacht. "Jetzt müssen wir all diese Patienten anrufen und die Termine wieder absagen."

Vorgehen im Innenministerium abgestimmt

Das Innenministerium relativierte unterdessen die Vorwürfe. Wie Sprecher Martin Burmeister dem rbb erklärte, bezögen die Arztpraxen die Impfdosen deutschlandweit seit Anfang April direkt über den Pharmagroßhandel. In der Folge seien die Liefermengen in diesem Bundesstrang um einiges größer als die Liefermengen im Landesstrang. "Deswegen wurde mit der Kassenärztlichen Vereinigung verabredet, dass die zusätzlichen Lieferungen an Arztpraxen aus dem Landesstrang auslaufen. Notwendige Zweitimpftermine werden aber weiterhin vom Land abgesichert", so Burmeister. Aus dem Großhandel bezögen Brandenburger Arztpraxen in dieser Woche insgesamt rund 90.000 Impfstoffdosen. In den kommenden Wochen soll Burmeisters Angaben zu Folge diese Menge stetig weiter steigen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.05.2021, 15:30 Uhr

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44 Kommentare

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  1. 44.

    Vollkommen richtig. Was hier in Brandenburg mit dem Impfen abgeht, ist eine Katastrophe. Habe die da Oben nichts mehr im Kopf? Die sollten mal eine Woche so leben, wie die normalen Menschen. Nur noch Menschen in der Regierung, die sich an ihren Ledersesseln festhalten. Fahrt mal raus ins Land und reden mit den einfachen Menschen, die Euch wählen sollen. Aber das könnt ihr ja nur mit ausgewählten Menschen, die euch treu sind. Furchtbar die Inkompetenz. Der heutige Beitrag zeigt doch, dass diese Sesselmenschen überhaupt nichts fürs Volk tun wollen. Keiner will Verantwortung übernehmen. immer sind andere Schuld. Warum klappt es in anderen Bundesländern. Es ist zum heulen, was da in Potsdam abgeht. Pfui

  2. 43.

    Das, was ich hier lese , jsnn nur ein Irrtum kann nur ein Irrtum sein .Wie unverantwortlich ist msn hier.Um welchen Impfstoff geht es eigentlich? Die Bürger werden das nicht hinnehmen.

  3. 42.

    "Was für ein Text und auch so lang, aber eigentlich nur ein Text eines Impfgegners,..."

    Es geht sie zwar wirklich nichts an, aber ich bin glücklicher Besitzer von zwei Impfterminen.
    (Ich hatte mir dafür einen Tag lang am PC die Finger wund geklickt.)

    Diese blöden Schubladen, nicht wahr?

    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/panorama/coronavirus/beitraege_neu/2021/05/corona-senioren-lockerungen-impfung-privilegien.html (#39)

  4. 41.

    Nun, der Fisch fängt bekanntlich an Kopf an zu stinken; ein Woitke zeigt, wie es NICHT geht. Im Fahrwasser schippert eine „Gesundheitsministerin“, die alles falsch macht, was sie in die Finger bekommt. Ich bin ziemlich sicher, dass der jetzige Beschluss schon nächste Woche wieder ins Gegenteil verkehrt wird. Kompetente Fachleute sagen, Impfzentren zu - Impfen nur bei den Hausärzten. So wäre das auch sehr wünschenswert. Brandenburg aber versteht absolut nix, weiß alles besser und schwimmt in der eigenen, schon sehr faulig riechenden Soße. Womit wir wieder beim Fisch wären.

  5. 40.

    Ja, nur Kaos. Es geht doch nur wieder um das Geld. Die Gesundheit der Meschen ist doch nur Nebensache. Das Impfen in Brandenburg wird woll dieses Jahr nichts mehr!

  6. 38.

    Ist es nicht eigentlich egal, wo es KEINEN Impfstoff gibt? Also da UND dort nicht, weil eh keiner da ist? Ich bin echt völlig desillusioniert, ich werde wohl nicht geimpft werden. Keine Priogruppe, trotz kritischer Infrastruktur keine Chance, denn ich arbeite im Nachbarbundesland - schwupp, nix. Achso - umgendern wollte ich mich auch nicht, um astra zu bekommen.

  7. 37.

    Brandenburg hat 1,228 Mio. Impfdosen geliefert bekommen und 0,986 Mio verimpft. Es liegen also nur 250.000 Dosen irgendwo rum. Ist doch ein guter Schnitt.
    Prozesse leiten konnte Brandenburg allerdings noch nie. Siehe BER.

  8. 36.

    Wie sagte Hr.Woidkes Parteikollege (Scholz), ab spätestens April werden wir täglich Millionen Menschen impfen können!? Die Wahlen rücken näher, nur von denen werde ich garantiert keinen wählen!!! Weder grün noch rot, noch CDU. Auch nicht die blauen!! Weiß überhaupt nicht, wem man wirklich noch vertrauen kann. Hätte niemals im Leben gedacht, das sich Deutschland so blamiert. Traurig.

  9. 35.

    "Keinen Grund zur Sorge" ist der Witz des Tages: letzte "Brandenburger Plätze" lassen große Sorgen entstehen...

  10. 34.

    Ihre Schlußfolgerungen im letzten Absatz sind falsch. vermutlich lesen sie hier nicht alles oder nur bruckstückhaft.
    Im Bericht https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/05/brandenburg-impfzentren-engpass-arztpraxen-impfstoffdosen.html
    gibt es einen Kommentar 65. Dort wurde nochmal daran erinnert, dass Herr Stübgen das angekündigt hat und mit welcher Begründung. Also bitte erst informieren und dann rumnölen, falls sich das dann nicht sowieso erübrigt hat.

  11. 33.

    Kaum hat sich gezeigt, dass der Einbezug der Hausärzte die Zahl der Impfungen erhöht hat, schon fummelt die Politik kontraproduktiv dazwischen und gefährdet diesen Erfolg. Solche Köpfe brauchen wir nicht ! Ihr stellt eine zusätzliche Gefahr dar.

  12. 32.

    Dem ist nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen „Brandenburg kann so einfach sein“, aber nicht mal das Einfachste kriegt diese Landesregierung gebacken, Ihr solltet Euch wirklich alle! !!!! schämen. Nur gackern können alle ganz hervorragend, und das Schwarze Peter-Spiel beherrschen Sie grad noch. Nochmal: Schämt Euch !!!!!

  13. 31.

    Sind sie noch bei klarem Verstand? Vermutlich nicht.
    Außerdem hat er recht. Es gibt viele Fälle wo es so gelaufen ist
    Sogar der RBB hat vereinzelt berichtet. Und wenn die jetzt nur noch AZ kriegen, werden viele nicht mehr impfen.

  14. 30.

    Ich persönlich frag mich immer wieder, warum denn überhaupt jedes Mal eigene Konzepte entwickelt werden müssen. Kann man nicht einfach erfolgreiche Konzepte z.B. von MV übernehmen, ist doch genau so dünn besiedelt wie die Peripherie in Brandenbooorg... ?

  15. 29.

    Lieber rbb, ich glaube nicht, dass die Arztpraxen "irritiert" sind (so ein tolles Modewort), die werden ganz einfach stinkwütend sein. Wenn ich schon alle Hände voll zu tun habe, will ich gewiss keine Arbeit umsonst machen !
    Und da gibt es eine Sache, die ich nicht nachvollziehen kann : Da die Impfzentren auf Wochen keine Termine frei haben, sind die doch an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen. Wenn zeitgleich die Liefermenge für den STOFF anzieht, wo bleibt der dann, wenn nicht in den gut bewachten Lagern ? Könnte ich darauf eine kompetente Antwort bekommen ?

  16. 28.

    Warum? Der Hintergrund geht aus den Beitrag nicht so recht hervor, oder? Was erhofft man sich davon?
    Es scheint fakt zu sein, dass sehr viele Alte in Brandenburg noch nicht geimpft sind. Ich weiß von zwei Hausärztin, dass sie noch die über 80 jährigen Impfen

    Vielleicht sollte man den Älteren weiterhin die Möglichkeit lassen zum Hausarzt zu gehen. Die Region ist doch sehr ländlichen und bevor dort Lücken in gefährdeten Alter bleiben.

    Grundsätzlich finde ich Impfzentren richtig, gerade vor dem Hintergrund, dass man ja anscheinend auch in den kommenden Jahren viele Leute Impfen muss, das kann keine Praxis stemmen. Aber ältere, vielleicht das Rentenalter als Grenze, sollten doch zum Hausarzt dürfen.

  17. 27.

    Man sich aber in Brandenburg darauf verlassen, dass nichts verlässlich ist.
    Warum kann man nicht einfach ein Konzept entwickeln, dies umsetzen und auch bis zum Ende durchziehen, wenn es schon mal funktioniert.
    Ich bin gespannt, wann die Nachricht verkündet wird, die Impfzentren doch schnell zu schließen und alle Impfungen über die Hausärzte abzuwickeln. Ein guter Zeitpunkt wäre der, an dem die Praxen erfolgreich vom Großhandel versorgt werden.....

  18. 26.

    "Aus dem Großhandel bezögen Brandenburger Arztpraxen in dieser Woche insgesamt rund 90.000 Impfstoffdosen. In den kommenden Wochen soll Burmeisters Angaben zu Folge diese Menge stetig weiter steigen."

    Seit Wochen höre ich: "Bald werden wir in Impfstoff schwimmen und gar nicht mehr wissen, wohin damit. Im Mai, aber spätestens im Juni ist es soweit!"

    Jetzt haben wir Mitte Mai. Und die Aussichten ...

    Aber es sind ja nicht nur diese leeren Versprechungen, mit denen "unsere Menschen" immer weiter verströstet werden sollen, die an die DDR erinnern.

    Und während dessen gackert das öffentlich-rechtliche Fernsehen gestern über die bösen "Impfvordrängler" herum. Ja, genau: Irgendwie muss man ja von dem Debakel und den eigentlichen Problemen ablenken.

  19. 25.

    So schiebt der pastorale Innenminister den schwarzen Peter den Hausärzten/Apothekern zu. Die brandenburger Regierung schürt in der Bevölkerung nur Unruhe. Und es zeigt wieder einmal mehr, dass die Tegierung keinen Plan hat. Warum wurde dieses "Vorgehen" nicht bei der gestrigen Pressekonferenz erörtert? Hatten unsere Volksvertreter etwa Angst vor den Fragen der anwesenden Journalisten? Und eure halbherzigen "Öffnungen" könnt ihr euch in die Haare schmieren. Wer geht schon als nicht Geimpfter ins Restaurant am Wochenende? Wo soll ich mich in Brandenburg am Wochenende testen lassen? Brandenburg schafft es bis heute nicht einmal verlässliche Infektionszahlen zu melden.

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