Acht Kandidaten zur Auswahl - Oder-Spree wählt im April einen neuen Landrat

Di 28.02.23 | 14:26 Uhr | Von Michael Lietz
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Archivbild: Kreisverwaltung Oder-Spree in Beeskow (Haus A) (Quelle: Landkreis Oder-Spree/Mario Behnke)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.02.2023 | Michael Lietz | Bild: Landkreis Oder-Spree/Mario Behnke

Im Landkreis Oder-Spree wird ein Nachfolger für Rolf Lindemann gesucht. Zwei Frauen und sechs Männer sind jetzt vom Kreiswahlausschuss als Kandidaten zugelassen worden. Sie werden sich am 23. April zur Wahl stellen. Von Michael Lietz

Landrat Rolf Lindemann (SPD) geht in Rente. Seit 2017 leitet der in Neustadt an der Weinstraße geborene Jurist die Geschicke im Kreis Oder-Spree, nun will er das Amt in jüngere Hände übergeben.

Mindestens 15 Prozent der im Kreis Wahlberechtigten muss ein Kandidat in der Stichwahl auf sich vereinen, um das sogenannte Quorum zu erfüllen. Weil im Jahr 2017 zu wenige Menschen abgestimmt hatten und kein repräsentatives Wahlergebnis zustande gekommen war, wählte der Kreistag den Sozialdemokraten ins Amt. Um ein solches Szenario bei der Wahl seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin möglichst zu verhindern, hat Lindemann schon im vergangenen Jahr bekanntgegeben, mit Erreichen des Rentenalters in den Ruhestand zu gehen.

Acht Kandidaten treten an

Zwei Frauen und sechs Männer wollen Rolf Lindemann im Amt beerben. Alle im Landtag vertretenen Parteien haben einen Kandidaten beziehungsweise eine Kandidatin aufgestellt, außer Die Linke.

Als aussichtsreiche Kandidaten werden Sascha Gehm (CDU) und Frank Steffen (SPD) gehandelt. Ersterer ist Erster Beigeordneter und Dezernent für Bauen, Ordnung und Umwelt im Landratsamt Beeskow. Frank Steffen ist langjähriger Bürgermeister der Kreisstadt.

Neben Gehm und Steffen treten Rainer Galla (AfD), Erdmute Scheufele (Grüne), Melanie Sellin (BVB/Freie Wähler) und Thomas Löb (ÖDP) an.

Zudem werfen zwei Einzelbewerber ihre Hüte in den Ring: Ralf Kaun aus Friedland und Wilfried von Aswegen wollen ebenfalls Landrat werden.

Porträts der Kandidatinnen und Kandidaten finden Sie unten am Textende.

Der Landkreis Oder-Spree hat etwa 179.00 Einwohner. Im Westen grenzt er an Berlin, im Osten an Polen. Mit dem Autobauer Tesla in Grünheide und dem Eisen- und Stahlhersteller ArcelorMittal Eisenhüttenstadt (AMEH) sind im Landkreis zwei industrielle Schwergewichte beheimatet.

Mit der Region rund um den Scharmützelsee und dem Schlaubetal verfügt der Kreis zudem über ein reiches touristisches Potential. Aber auch kulturell muss sich Oder-Spree nicht verstecken: Glanzlichter sind das Kloster Neuzelle, die Burgen der Ritter von Strele in Friedland, Beeskow und Storkow sowie das Gerhart-Hauptmann-Museum in Erkner.

Gefälle innerhalb des Landkreises

Doch in der Berlin-fernen Region sinken die Einwohnerzahlen, während der sogenannte Speckgürtel sprichwörtlich aus allen Nähten platzt. Auf dem flachen Land fehlt es zudem an Daseinsvorsorge: Ärzte sind häufig Mangelware, Busse fahren nur, um Schüler zu transportieren, und den Konsum gibt es auch schon lange nicht mehr.

Alle wahlberechtigten Bürger ab 16 Jahren sind am 23. April aufgerufen, den neuen Landrat zu wählen. Für den 14. Mai ist bereits ein Stichwahltermin festgelegt. Sollte auch dort kein gültiges Ergebnis zustande kommen, muss der Kreistag den neuen Landrat oder die neue Landrätin wählen.

Kandidaten im Porträt

  • Sascha Gehm (CDU)

  • Frank Steffen (SPD)

  • Rainer Galla (AfD)

  • Erdmute Scheufele (Grüne)

  • Melanie Sellin (BVB/Freie Wähler)

  • Thomas Löb (ÖDP)

  • Ralf Kaun (Einzelbewerber)

  • Wilfried von Aswegen (Einzelbewerber)

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.02.2023, 15:10 Uhr

Ein Kurzportrait der einzelnen Kandidaten und deren Wahlkampfthemen finden Sie über die Verlinkung.

Bild:

Beitrag von Michael Lietz

1 Kommentar

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  1. 1.

    Auch diese Direktwahl wird wohl an der geringen Wahlbeteiligung scheitern. Kaum jemand kann was mit den Kanidaten und der Funktion etwas anfangen. Jede Menge Aufwand für Nichts. Man sollte diesen Posten gleich durch den Kreistag wählen lassen....

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