Werneuchen (Landkreis Barnim) - Größter Solarpark Deutschlands startet in den Testbetrieb

Mi 17.03.21 | 14:51 Uhr
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Blick auf den Solarpark "Weesow-Willmersdorf" (Luftaufnahme mit einer Drohne). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
dpa/Patrick Pleul
Audio: Antenne Brandenburg | 17.03.2021 | Stefan Lederer von EnBW | Bild: dpa/Patrick Pleul

Der geplante Solarpark bei Werneuchen (Barnim) soll noch im März in den Probebetrieb gehen. Dies bestätigte der Energieversorger EnBW am Mittwoch auf Nachfrage dem rbb. Die Testphase des größten Solarpark in Deutschland ist demnach auf sechs Wochen angelegt.

Strom für 50.000 Haushalte

"Wir speisen jetzt über die 21 Zentralwechselrichter (wandelt Gleichspannung in Wechselspannung um, Anmerk. d. Redaktion) an allen drei Netz-Verknüpfungspunkten ein", sagte Projektleiter Stefan Lederer. Derzeit sei man in Weesow-Willmersdorf mit kleineren Restarbeiten wie dem Rückbau der Baustelle und der Instandsetzung der Wege beschäftigt. Anschließend solle der Probebetrieb anlaufen bis der Park dann vollständig vom Energieversorger übernommen werde, so Lederer weiter.

Nach Angaben des Betreibers wurden im Fotovoltaik-Park in Weesow-Willmersdorf 465.000 Module verbaut. Rechnerisch könnten damit dem Projektleiter zufolge 50.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. "Wir sparen dabei circa 129.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein", führt er aus. Der Betrieb des Parks ist für eine Dauer von 40 Jahren ausgelegt.

Naturschutz-Maßnahmen für Solarpark

Zum Projekt gehören des Weiteren zahlreiche Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz. "Wir haben hier eine unabhängige, ökologische Baubegleitung engagiert", sagt Lederer. "Wir sind gerade dabei die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auszuschreiben, welche dann ab Herbst dieses Jahres umgesetzt werden." Dazu zählten etwa sogenannte Trittsteinbiotope - eine Naturschutzmaßnahme, die unterschiedliche Biotope als eine Art Brücke miteinander verbindet - Totholzhecken oder die Pflanzung von Obstbäumen.

Der erste Strom des Solarparks wurde testweise bereits im November des vergangenen Jahres ins Netz eingespeist. Anschließend sollte der Park schrittweise seinen Betrieb aufnehmen. Allerdings verzögerte der strenge Wintereinbruch die Fertigstellung der Anlage. Die technischen Arbeiten seien jetzt komplett abgeschlossen, so EnBW.

Rund 100 Millionen Euro investiert die EnBW in das Projekt, das ohne staatliche Förderung realisiert wird. Aktuell baut EnBW nach eigenen Angaben bereits an zwei weiteren förderfreien Solarparks in der Region bei Gottesgabe im südlichen Mecklenburg-Vorpommern und bei Alttrebbin (Märkisch-Oderland).

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.03.2021, 11:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    "Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch". Bei Gas gibt es Rohrleitungen, bei Strom gibt es...auch Leitungen oder Speicher (Batterien) statt Leitungen? Es gibt Länder, die muss man beim "Verkaufen" unterstützen. "Gib das Angelzeug statt den Fisch..."

  2. 5.

    Es gab mit Desertec ja mal eine große Initiative, aber der Strom muss dann eben auch aus Afrika nach Zentraleuropa und die Sandstürme sind so eine Sache in der Wartung.

  3. 4.

    Ich hatte etwas von 187 MWp und in der Tat 129.000 Tonnen CO2 gelesen, das erscheint mir realistischer und ich bin erstaunt, dass dem RBB das nicht aufgefallen ist. Sollte ggf. korrigiert werden.

    @RBB hier eine Quelle mit den 129.000 Tonnen: https://www.enbw.com/unternehmen/presse/deutschlands-groesster-solarpark-speist-erste-kilowattstunde-ein.html

  4. 3.

    Saarland darf ja nicht mehr als physikalische Einheit verwendet werden. Daher nimmt man nun die kleinere Einheit Haushalte. Fußballstadien als Flächeneinheit ist aber weiterhin erlaubt.

  5. 2.

    Das gewählte Bild zeigt schon jetzt, wie zukunftstauglich das Ganze bei uns ist. Gut ist, dass man ohne Förderung etwas macht. Kann das Geld nicht auch in Afrika investiert werden, um eine WinWin-Situation zu erzeugen?

  6. 1.

    Es fehlt hier die elementare wichtigste Angabe der (max) Erzeugungskapazität in einer physikalischen Einheit!
    Zudem ist die Angabe der eingesparten CO2 Emissionen (129 Tonnen) wohl nicht korrekt.
    Schwach @rbb!

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