Kein Frost in der Blütezeit - Brandenburger Obstbauern erwarten reiche Ernte

Mo 13.06.22 | 15:09 Uhr
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Archivbild: Erntehelfer pflücken zum offiziellen Start der Brandenburger Apfelernte Äpfel der Sorte Elstar. (Quelle: dpa/S. Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 13.06.2022 | Thomas Bröcker | Bild: dpa/S. Stache

2022 soll es mehr Obst aus Brandenburg geben: Die Brandenburger Obstbauern erwarten in diesem Jahr eine reiche Ernte. Im Gegensatz zu den Vorjahren habe es keine witterungsbedingten Ausfälle gegeben, wie etwa Nachtfröste während der Obstblüte. Das bestätigte der Frankfurter Obstbauer Thomas Bröcker, Referent für Obstbau im Landesgartenbauverband, gegenüber dem rbb.

"Wir haben europaweit insgesamt ein gutes Obstjahr", sagt Bröcker. Obwohl der Frühling relativ spät angefangen habe, sei das Obstjahr pünktlich gestartet. Denn das warme und trockene Wetter hätten den Prozess verkürzt. "Jetzt sind wir im normalen Frühjahr wie in den letzten zehn Jahren."

Vor allem bei Äpfeln, Pflaumen und auch bei Kirschen erwartet Bröcker ein gutes Jahr. Durch die Trockenheit sei ein starker Fruchtfall - also das Abfallen eines Teils der Früchte - zu erwarten, aber insgesamt werde es eine gute Ernte geben, wie Bröcker sagt. "Wir sind ganz froh, dass wir ein gutes Jahr haben."

2021 gab es Ertragsverluste wegen Spätfroste

In der vergangenen Saison gab es laut dem Brandenburger Landwirtschaftsministerium Ertragsverluste aufgrund von Spätfrosten. Das betraf fast alle Obstkulturen, doch starke Frostschäden gab es 2021 vor allem bei Süßkirschen, aber auch bei Äpfeln und Zwetschgen.

Rund 1.500 Hektar werden in Brandenburg laut dem Statistischen Bundesamt für den Baumobstanbau verwendet. Spitzenreiter ist das südwestliche Bundesland Baden-Württemberg mit über 18.000 Hektar.

Obst soll nicht teurer werden

Preissteigerungen wie in anderen Lebensmittelbereichen seien aktuell bei Obst nicht zu erwarten, sagt Thomas Bröcker vom Landesgartenbauverband. "Wenn Europa insgesamt viel Obst hat, ist die Tendenz eher nicht, dass die Preise steigen."

Bröcker wisse, dass die Kosten steigen. Aber bei den Erdbeeren habe man gesehen, dass man die hohen Kosten über den Preis nicht umgesetzt bekommt. "Die Leute kaufen dann einfach weniger. Sie schauen aktuell genau, wo sie ihr Geld ausgeben", so Bröcker.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.06.2022, 14:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Wie schon bei Erdbeeren und Spargel, werden die Menschen, auf Grund unserer Sanktions- und Kriegsunterstützumngspolitik durch Waffenlieferungen, Ausbildung, Milliardensummen und unverantwortlicher Eskalation statt Diplomatie, ihr Geld zusammenhalten (müssen). Deswegen wird weniger gekauft und das muss dann teurer sein, damit sich alleine der Aufwand und die Auslagen rechnen. Die Arbeit der Bauern als quasi Sozialleistung zu degradieren finde ich unverschämt.

  2. 4.

    Bevor man Obst und Gemüse vernichtet, könnte man die Dinge auch einfach mal zu günstigeren Preisen verkaufen.

  3. 3.

    Ich hoffe ebenfalls, dass sich das auch in einen niedrigen Preis umschlägt und nicht in Vernichtung der Ernte.
    Warum haben die Spargelbauern ihre Ernte nicht eingebracht und als haltbares Produk verkauft (TK oder Glas)?
    Warum verkauft der Bauer dann nicht wenigstens zu dem Preis, dass er die Herstellungskosten reinbekommt?
    Wie auch immer, derzeit sind Kirschen sehr teuer, da merkt man noch nichts von "gute Ernte".
    Wenigstens sind die (deutschen)Erdbeeren erschwinglich und sehr lecker.

  4. 2.

    Und das trotz vermeindlicher Dürre bzw. Trockenheit?
    Die Getreideproduzenten werden sicher wieder ein andern Witterungszustand als ursächlich angeben.
    Was dem Einen schadet garantiert einem Anderen das Optimum.

  5. 1.

    Nun wollen wir mal hoffen, dass die guten Ernteergebnisse nicht dazu führen, dass ein Teil der Ernte vernichtet wird, wie bei den Spargelbauern.
    Lebensmittelvernichtung zur Preissicherung.
    Marktwirtschaft absurd!

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