Ölraffinerie in Schwedt - PCK treibt Planung für Wasserstoff-Erzeugung voran

Mi 05.04.23 | 17:41 Uhr
  11
Schornsteine der PCK-Raffinerie und anderer Unternehmen im Industriepark Schwedt ragen in den Himmel. (Quelle: dpa/Wolfram Steinberg)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.04.2023 | O-Ton: Jörg Steinbach | Bild: dpa/Wolfram Steinberg

Die Ölfraffinerie PCK in Schwedt (Uckermark) treibt ihre Pläne zur Wasserstoff-Erzeugung voran. Siemens Energy sei beauftragt, ein technisches Konzept für die Erzeugung von "grünem" Wasserstoff in der Raffinerie zu erstellen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Es geht um den geplanten Einsatz von 100-Megawatt-Elektrolyseuren.

"Grüner" Wasserstoff soll künftig entscheidende Rolle spielen

Die Produkte der Raffinerie werden sich über die nächsten Jahre ändern, um die ambitionierten Klimaschutz-Ziele zu erreichen, wie der Sprecher der Geschäftsführung, Ralf Schairer, der Mitteilung zufolge sagte. "Grüner" Wasserstoff wird nach Angaben des Unternehmens für den Transformationsprozess in der Region eine entscheidende Rolle spielen.

"Jetzt reden wir nicht mehr über den möglichen Weg zu einer Transformation, sondern jetzt geht es mit praktischer Arbeit los", sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach (SPD) dem rbb. Die Anlage soll im übernächsten Jahr in Betrieb gehen, so der Wirtschaftsminister.

Industriestandort wird neu ausgerichtet

Das klimaneutral produzierte Gas ist für die Bundesregierung ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Bei der sogenannten Elektrolyse wird unter Einsatz von grünem Strom das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten.

Bund und Land streben eine Neuausrichtung am Industriestandort Schwedt an. Seit Januar fließt nach einer Entscheidung der Bundesregierung wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zur Raffinerie. Zuletzt war die Raffinerie PCK nach eigenen Angaben zu rund 60 Prozent ausgelastet. Das Öl kommt alternativ über die Häfen Rostock und Danzig sowie aus Kasachstan nach Schwedt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.04.2023, 17 Uhr

11 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 11.

    Wenn es schon an der Verortung von Shell hapert
    ...

    Naja ist jedem selbst überlassen mal googeln zu fragen wenn man nicht weiß woher ein Unternehmen kommt.

  2. 10.

    Hallo Hr Neumann, da Sie immer wieder Shell hier lobpreisen, nochmal einmal Shell hat sich unteranderem aus PCK zurück gezogen ,weil man ganz genau wusste was einem bei einem Ölembargo erwartet, auch deswegen ist Shell umgeschwenkt und setzt nun auf LNG,nicht zu vergessen Shell ist ein amerikanisches Unternehmen. Shell steht mit den LNG Terminal Betreibern in Verhandlungen über langfristige Verträge zur Lieferung von LNG in Deutschland. Shell der erste Großkunden für das LNG Terminal in Brunsbüttel( Handelsblatt) Mit LNG ist in den nächsten Jahren hier in Deutschland richtig gut Geld zu verdienen und Shell möchte von diesem Kuchen auch ein großes Stück abhaben. Es kann ja sein das Shell die Absicht hst Wasserstoff vorran zu bringen, aber jetzt geht es denen erstmal ums große Geld und das ist LNG.

  3. 9.

    Von einer von Polen forcieren Übernahme durch Orlen spricht man gar nicht mehr. Hat Kellner da etwas verschwiegen? Wieviel Bitumen wird denn noch im Pck hergestellt? Berichterstattung ist sehr schwammig

  4. 8.

    Ist Ihnen tatsächlich entgangen, dass die PCK Anfang des Jahres nichtmals alles revierten Tanker via Danzig abgerufen hat? Ansonsten auch einfach mal die "langen Schlangen" an den Tankstellen anschauen, die noch Sprit führen. Shell wird schon wissen, warum die lieber andere Raffinerien umbauen und für die die Anteile an der PCK entbehrlich sind. In Wesseling wurden bereits 2019 erste Schritte in Richtung Wasserstoff unternommen, der erste Elektrolyseur nahm dort 2021 den Betrieb auf.

  5. 7.

    "Jetzt reden wir nicht mehr über den möglichen Weg zu einer Transformation, sondern jetzt geht es mit praktischer Arbeit los", sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach (SPD) dem rbb. Und Siemens soll erstmal ein technisches Konzept machen.

  6. 6.

    Die Frage nach der Umstellung der jeweiligen Prozesse ist nicht so einfach.
    Ein H2 basiertes Stahlwerk ist ein deutlich anderes als ein C-basiertes. Kein Hochofen mehr ist das auffälligste.
    O2 als "Nebenprodukt" der Elektrolyse ist im Stahlwerk zusätzlich sehr interessant weil der Luftzerleger für die O2 Gewinnung für den Konverter neben den Gebläsen für den Hochofen die größten elektrischen Verbraucher im Hüttenkomplex ist.
    Eine Raffinerie benötigt jetzt schon H2 und letztenendes bleibt es bei C+H+O als Basiselemente der Produktion.
    Alle drei großen Stahlhersteller in Deutschland (Thyssen-Krupp, SalzgitterAG, Arcelor-Mittal) sind diesbezüglich sehr transparent und verständlich auf ihren jeweiligen Webseiten bei der Erklärung der C aber auch H basierten Produktion.

  7. 5.

    In der MOZ wird dies so erklärt.
    Weil es in EH einen Technologietransfer mit der BTU gibt, ist das Projekt bei Arcelor förderfähig.
    In Schwedt wäre es wohl eine Beihilfe für privatwirtschaftliche Unternehmen, die durch die EU schwierig genehmigt wird, da geht vielleicht bestenfalls was über den Green Deal.
    In Schwedt geht es ja direkt um Anwendungen da bislang benötigter H2 aus Erdgas gewonnen wird und dies sofort durch "elektrischen" H2 ersetzt wird, der ja den deutschen Strommix in der CO2 Bilanz widerspiegelt.
    In EH ist man da eher noch im Forschungsstadium, weil der Umbau quasi ein neues Stahlwerk bedeutet. Zumindest was Roheisen und Stahl angeht. Walzwerk und Verzinkung dürften einfacher umzustellen sein, da man dort vorrangig Wärme und Strom für Antriebe benötigt.
    Ansonsten ist der technische Prozess der H2 Gewinnung gleiche.

  8. 4.

    Danke für Ihre Erklärung!
    Ich muss zugeben, dass ich technisch nicht sehr bewandert bin.

    Nochmal ganz platt gefragt:
    Wenn ich es richtig verstanden habe, ähnelt sich das "System" auf H2 umzustellen, ob im großen bzw. im kleinen.
    Warum wird dann das "kleine Pilotprojekt" bei AMEH vom Land Brandenburg mit 5,1 Millionen Euro gefördert?
    Dies erschließt sich mir nicht.
    Wo ist mein Denkfehler?

  9. 3.

    Nein, das was man zukünftig für Schwedt denkt, ist schon eine Nummer größer als das was man jetzt bei AMEH bauen wird.
    Allerdings sind auch die nachfolgenden Prozesse in einer Raffinerie "einfacher" auf H2 umstellbar als in einem Stahlwerk, bzw. finden sofort einen größeren Nutzen.

  10. 2.

    Möglicherweise will man wieder mal davon ablenken, dass Kasachstan bisher nur in geringem Umfang Öl liefert und somit die Leistung der Raffinerie weiter um die 60 % liegt.

  11. 1.

    Ich muss mal etwas dumm nachfragen:
    Ist es das gleiche System, wie im Artikel "Stahlwerk in Eisenhüttenstadt startet Pilotprojekt für Erzeugung von Wasserstoff" bzw. wo liegen die Unterschiede?

    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/2023/04/stahlwerk-eisenhuettenstadt-pilotprojekt-wasserstoff-arcelormittal.html

Nächster Artikel