Strukturwandel in Brandenburg - Lausitzer Wirtschaft muss internationale Märkte erschließen

Do 25.01.18 | 20:29 Uhr
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Braunkohletagebau in der Niederlausitz (Quelle: imago/Chromeorange/Wolfgang Cezanne)
Video: Brandenburg aktuell | 25.01.2018 | Andreas B. Hewel | Bild: imago stock&people

Die Unternehmen der Bergbau- und Kraftwerksindustrie in der Lausitz müssen nach Einschätzung von Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) international neue Märkte erschließen. "Die Bedeutung der fossilen Energieträger wird zumindest in Deutschland in den nächsten Jahren abnehmen", sagte Gerber am Donnerstag bei der Vorstellung einer Analyse zum Potenzial der Lausitzer Wirtschaft. "Dagegen nimmt die Bedeutung der Braun- und Steinkohle in anderen Teilen der Welt wie in China, Russland oder Südamerika zu - ob einem das gefällt oder nicht."

Die Unternehmen müssten sich zudem auf neue Geschäftsfelder verlagern, meinte der Minister. So seien Lausitzer Firmen bereits in der Bahntechnik oder in der Freizeitindustrie aktiv. "Wir werden diese Entwicklung nach Kräften unterstützen", betonte Gerber.

Handelskammer mahnt Förderung an

Als Beispiel für neue Geschäftsfelder präsentierte Gerber die Firma Emis Electrics GmbH, die etwa die elektronische Steuerung der Achterbahnen und andere Karussells im baden-württembergischen Europa-Park Rust liefert. Und die KSC Kraftwerks-Service Cottbus Anlagen GmbH hat sich Baugruppen für den Eisenbahnbau spezialisiert. "Wir haben im vergangenen Jahr sechs Millionen Euro und damit 20 Prozent unseres Umsatzes mit Bombardier gemacht", erläuterte Geschäftsführer Winfried Pfeiffer.

Nach einer Analyse des wirtschaftlichen Potenzials seien bereits 86 Prozent der Unternehmen im Ausland aktiv, sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Wolfgang Krüger. Allerdings liege bei zwei Dritteln der Auslandsumsatz unter zehn Prozent. Dies gelte es auszubauen. Dabei bräuchten die Firmen insbesondere bei der Forschung zu neuen Produkten finanzielle Förderung, sagte Krüger.

Korrektur: Eine frühere Überschrift dieses Artikels suggerierte, dass sich die vorgestellte Studie mit dem Export von Kohle beschäftigt hatte. Dies ist nicht der Fall. Die Studie beschäftigt sich vielmehr mit dem Potenzial des Exports von Bergbautechnik sowie weiteren Kompetenzen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Die komplette Studie finden Sie hier.

5 Kommentare

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  1. 5.

    Was ist das bloß für ein Vorhaben?
    Nicht zu glauben. Bei uns soll diese Art von Verschmutzung endlich weg und dann wo anders die Welt verdecken?
    Germany first oder was?

  2. 4.

    Da sind vorher schon andere drauf gekommen, die Idee ist alt. Seit Jahren ist sie grüne Politik: Kohleenergie aus Deutschland verbannen (wegen des Klimas) und durch Kohleenergie aus Polen und Kernenergie aus Frankreich ersetzen, wenn mal der deutsche Strom aus Wind und Sonne nicht reichen sollte. Bei unserem stürmischen und wolkenlosen Witterungsbedingungen aber eher unwahrscheinlich. Also keine neue Idee von Herrn Gerber.

  3. 3.

    Fürchterlich!!!
    Und wieder ein Grund mehr, die Sozen in Zukunft nicht mehr zu wählen.

  4. 2.

    Hier die Umwelt und Heimat zerstören, dann die Kohle durch die "halbe Welt" karren, um sie China, Russland & Co. ganz umweltfreundlich in die Luft zu blasen. Grandiose Idee!

  5. 1.

    Na da brat mir doch einer nen Storch...
    Da will Deutschland als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel an vorderster Front stehen und dann kommt ein Minister daher und meint, man könnte den Dreck ja verkaufen, dann kommt er wenigstens nicht von uns. Bravo, her Minister Gerber, sie bekommen ihr Geld wenigstens nicht umsonst.
    Dann könnten wir doch auch einfach alles andere an "schmutziger Industrie" ins Ausland verlagern und schon wären wir ganz fein raus. So einfach geht das also, die Rettung des Klimas. Und ganz nebenbei haben wir dann auch mehr Zeit, um die ganzen vielen neuen Erholungsmöglichkeiten zu nutzen, wenn die Touristikbranche erst die Lücken gefüllt hat. Warum da wohl vorher noch keiner drauf gekommen ist???

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