Strukturwandel in Brandenburg -
Die Unternehmen der Bergbau- und Kraftwerksindustrie in der Lausitz müssen nach Einschätzung von Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) international neue Märkte erschließen. "Die Bedeutung der fossilen Energieträger wird zumindest in Deutschland in den nächsten Jahren abnehmen", sagte Gerber am Donnerstag bei der Vorstellung einer Analyse zum Potenzial der Lausitzer Wirtschaft. "Dagegen nimmt die Bedeutung der Braun- und Steinkohle in anderen Teilen der Welt wie in China, Russland oder Südamerika zu - ob einem das gefällt oder nicht."
Die Unternehmen müssten sich zudem auf neue Geschäftsfelder verlagern, meinte der Minister. So seien Lausitzer Firmen bereits in der Bahntechnik oder in der Freizeitindustrie aktiv. "Wir werden diese Entwicklung nach Kräften unterstützen", betonte Gerber.
Handelskammer mahnt Förderung an
Als Beispiel für neue Geschäftsfelder präsentierte Gerber die Firma Emis Electrics GmbH, die etwa die elektronische Steuerung der Achterbahnen und andere Karussells im baden-württembergischen Europa-Park Rust liefert. Und die KSC Kraftwerks-Service Cottbus Anlagen GmbH hat sich Baugruppen für den Eisenbahnbau spezialisiert. "Wir haben im vergangenen Jahr sechs Millionen Euro und damit 20 Prozent unseres Umsatzes mit Bombardier gemacht", erläuterte Geschäftsführer Winfried Pfeiffer.
Nach einer Analyse des wirtschaftlichen Potenzials seien bereits 86 Prozent der Unternehmen im Ausland aktiv, sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Wolfgang Krüger. Allerdings liege bei zwei Dritteln der Auslandsumsatz unter zehn Prozent. Dies gelte es auszubauen. Dabei bräuchten die Firmen insbesondere bei der Forschung zu neuen Produkten finanzielle Förderung, sagte Krüger.
Korrektur: Eine frühere Überschrift dieses Artikels suggerierte, dass sich die vorgestellte Studie mit dem Export von Kohle beschäftigt hatte. Dies ist nicht der Fall. Die Studie beschäftigt sich vielmehr mit dem Potenzial des Exports von Bergbautechnik sowie weiteren Kompetenzen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Die komplette Studie finden Sie hier.