Zahlen der Flughafengesellschaft - Hunderte Flüge am BER während des Nachtflugverbots

Fr 03.12.21 | 08:06 Uhr
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Ein Flugzeug startet und eines landet zur blauen Stunde vom Flughafen Tegel in Berlin (Quelle: imago/Florian Gaertner)
Bild: imago/Florian Gaertner

Am Hauptstadtflughafen BER ist im ersten Betriebsjahr hunderte Male während der Nacht geflogen worden - das geht aus Zahlen der Flughafengesellschaft hervor. Danach gab es in diesem Zeitraum während der Kernzeit des Nachtflugverbots 618 Starts und Landungen. Die Bekanntgabe der Zahlen geht auf eine Anfrage der AfD an die Brandenburger Landesregierung zurück.

Am BER gilt ein Flugverbot von Mitternacht bis 5:00 Uhr. Ausgenommen davon sind jedoch Postflüge, Ambulanz- und Rettungsflüge, Einsatzflüge von Militär und Polizei sowie Notlandungen und Überführungen.

Deutlich mehr Flüge kurz vor und nach dem Nachtflugverbot

Unmittelbar vor und nach dem Nachtflugverbot gab es deutlich mehr Flüge. Vom 1. November 2020 bis 31. Oktober 2021 wurden jeweils in der Zeit von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr insgesamt 6.856 Flüge gezählt. 5.933 davon waren gewerbliche Flüge, also in der Regel Linienmaschinen.

In den sogenannten Randzeiten von 22:00 Uhr bis 24:00 Uhr sowie von 5:00 Uhr bis 6:00 Uhr sind Linienflüge jedoch erlaubt, wenn auch mit Beschränkungen. Die Flughafengesellschaft rechnet bei vollständigem Betrieb mit durchschnittlich 77 Flügen täglich in dieser Zeit - das wäre rund das Vierfache des ersten Betriebsjahres.

Brandenburg fordert Ausweitung des Flugverbots

Die Regelungen zum Nachtflug-Verbot stoßen in Brandenburg auf Kritik: Das Land fordert eine Ausweitung der Flugverbots-Zeiten, um die Anwohner im dicht besiedelten Umland zu schützen und machte sich dafür wiederholt beim Land Berlin und dem Bund stark.

Über einzelne Ausnahmen vom Nachtflugverbot entscheidet die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlins und Brandenburgs. Aufsehen erregte eine Entscheidung vom Februar, denn betroffen waren die Fußball-Profis des FC Bayern München. Sie durften in Schönefeld nicht mehr abheben, obwohl ihre Maschine abflugbereit war. Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß fühlte sich "verarscht" und unterstelle bösen Willen. Der Antrag auf Startfreigabe war jedoch um drei Minuten nach Mitternacht gekommen.

Sendung: Fritz, 03012.2021, 08:00 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Das Thema ist doch nicht, dass die Leute wussten das es laut wird. Hier geht es doch darum das augenscheinlich das Nachtflugverbot nicht eingehalten wird. Und mal ein Hinweis an alle, die Anwohner sind sehr lange über die tatsächlichen Flugrouten im Unklaren gelassen worden. Es war also den Anwohnern garnicht möglich richtig abschätzen zu können wie hoch die tatsächliche Lärmbelastung sein wird.

  2. 36.

    Vereherter Berliner,
    schade,dass Sie meine wenigen Zeilen so fehl interpretieren und mich am Ende als Egoist titulieren(Ihre Sichtweise).Aber da Sie die Pandemie ansprechen,ich fahre jetzt in Ihre Stadt und unterstütze dort in einem Impfzentrum die Arbeiten,damit es da besser voran geht und nächste Woche bin 2x bei der Obdachlosenhilfe unterwegs….Und Sie so?Sie können beruhigt direkt nach Mallorca fliegen,aber bitte nicht zwischen 23 und 6 Uhr.
    Beste Grüße vom engagierten Egoisten

  3. 35.

    Ich wusste, dass diese Antwort kommt. Darüber beschwere ich mich nicht, aber wenn im Nachhinein “nachjustiert” ohne auf die Bevölkerung Rücksicht zu nehmen,dann nützen Zuschüsse auch nichts (bei mir gab es keine) und es bleibt die Erkenntnis, dass vor über 20 Jahren eine falsche (politische) Standortwahl getroffen wurde.

  4. 34.

    Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Die Standortwahl kann man in Ruhe korrigieren. Und dann hat der BER bald ein Ende.

  5. 32.

    Krach macht krank und nicht lustig. Es gibt Menschen, die wohnen schon 20 und mehr Jahre dort. Die neu Tugezogenen wussten natürlich, was sie erwartet. Sie werden sich sicher auch nicht darüber beschweren. Und wenn es in Tegel genauso war, muß man es ja nicht auf Kosten der Gesundheit wieerholen.

  6. 31.

    Wie war das nochmal mit Sperenberg, Jüterbog oder Schönefeld? Niemals vergessen?

  7. 28.

    So so.. Unqualifiziert.. Und selber?
    Wer sich über die Fehler anderer mokiert, sollte sich selber keinen erlauben!
    Ihr Beitrag bringt die Diskussion auch nicht weiter! Meiner auch nicht, aber dieses gegenseitige anmotzen ärgert mich schon lange!

  8. 27.

    Noch so ein unqualifizierter Beitrag aus dem fernen Berlin..... :-) Übrigens schallgedämmt sollte es wennschon dennschon richtig heße. Kommt von Dämmung und nicht vom dampfen...... :-)

  9. 26.

    Also entweder haben Sie einen sehr niederschwelligen irrationalen Sarkasmus oder man kann diesen Kommentar infach mal in die Rundablage packen. Aber da Sie anscheinend aus Berlin kommen, kann man davon ausgehen, dass Sie vom Fluglärm nicht betroffen sind und Ihre "Solidarität" maximal auf das eigene Wohl beim Fliegen beschränkt ist.
    Falls Sie zu den jungen Menschen gehören, will ich Sie daran erinnern, dass ausgerechnet Berlin den Standort Sperenberg verhindert hat, weil es den Berlinern zu weit war. Aber Sie haben recht, einige der Anwohner hier müssen unter den egoistischen Leuten leiden, die nicht hier leben und Fliegen als Hobby ansehen. Von den gesundheitlichen Belastungen der Anwohner, auch der ehemals in Tegel betroffenen, will ich gar nicht reden. Ich hoffe, Sie verstehen....?

  10. 25.

    Wenn ein Flugzeug kommt, kann man doch die Fenster schliessen (ist doch schallgedämpft). Danach einfach wieder frische Luft reinlassen. Ich verstehe das Problem nicht.

  11. 23.

    Ich bin 1972 als 2jähriger hingezogen. Da kannte ich mich mit Flughäfen noch nicht so aus. Geschweige mit der deutschen Einheit... Aber Sie wussten es ja vorher...

  12. 22.

    Ok, war natürlich bitter. Dann können Sie sicher auch das Ansinnen der jetzigen Betroffenen verstehen.

  13. 21.

    Bekannte von uns sind heilfroh ihr Haus 2016 verkauft zu haben .

  14. 20.

    Was ist denn mit Ihrem Solidaritätsverständnis? Der Flughafen ist wichtig für Berlin. Bisher war die Reichweite von Berlinern beschränkt. Mit dem BER kann es Direktflüge überall hin geben. Das es ein paar Leute gibt die ihre Häuser nun sanieren müssen ist doch ein kleiner Preis für die gewonnene Energieeffizienz durch Direktflüge.
    Die Leute sollen sich mal nicht so haben. Das gibt bei der Gelegenheit die Möglichkeit die Häuser energieeffizient zu sanieren. Es ist unerträglich das alle unter ein paar egoistischen Leuten leiden müssen. Dank der Pandemie wissen wir was mehr zählt. Nicht ein paar vereinzelte Egoisten sondern die Allgemeinheit.

  15. 19.

    Ganz ehrlich , nach 1996 hätte ich dort kein Haus gekauft oder gebaut !
    Die Menschen , die dort schon lange leben tun mir leid.

  16. 18.

    Ne, ich kenne welche die sich vor ca. 4 Jahren dort direkt in der Einflugschneise in sogenanntes "Schnäppchen" gekauft haben. Die wussten, worauf die sich eingelassen haben.

  17. 17.

    Ich meine die Häuser, die neu gebaut wurden.
    Und das wissen Sie auch. Was soll also diese Polemik? Und ob neidisch bin ? Selten so gelacht.

  18. 16.

    Sind sie neidisch? Die Häuser standen dort schon, lang bevor die Planung zum BER anfing.

  19. 15.

    Ja, ursprünglich von 22:00 - 6:00, dann wurde es vor ein paar Jahren still und leise auf 23:00 - 6:00 geändert!

  20. 14.

    Alle die dort ein Haus gebaut haben, wussten was kommt. Deshalb waren die Grundstücke auch preiswerter als anderswo. Viele haben Zuschüsse erhalten zb.für Schallisolierte Fenster. Was soll also das Gejammer jetzt?

  21. 12.

    Schon vergessen? Die Bürgeranliegen, so berechtigt sie auch sind, gelten den Politikern wenig.

    Müsste nicht auch die Polizei den ruhestörenden Lärm unterbinden, und bei Wiederholung die Instrumente der Ruhestörung konfiszieren und Anzeige von Amtswegen erstatten? Ja, das schreiben Bundes- und Landesimmissionsgesetz vor. Nur auch der Polizei sind die wahren Bürgeranliegen egal. Sie ist doch nur Erfüllungsgehilfe der Politik.

    Demokratie 2021

  22. 11.

    Der erste kurze Kommentar von Ihnen, der es perfekt auf den Punkt bringt...(verlogene) Standortwahl.
    Die leidvoll Betroffenen eines "Flughafens auf Zeit" in Tegel haben das so nicht erlebt, weder die verlogene Standortauswahl, die Flugroutendiskussion, den "Betrug und Verzögerungen" beim Lärmschutz und den Gipfel der Dreistigkeit: die tatsächliche Flugpraxis. Es ist alles anders, viel schlimmer gekommen als vorher diskutiert. Für die Brandenburger bedeuten Großprojekte jetzt: Nichts mehr glauben...

  23. 10.

    "Am BER gilt ein Flugverbot von Mitternacht bis 5:00 Uhr. Ausgenommen davon sind jedoch Postflüge, Ambulanz- und Rettungsflüge, Einsatzflüge von Militär und Polizei sowie Notlandungen und Überführungen."
    Alle anderen und somit verbotenen Flüge in diesem Zeitrahmen sollten eine emfpindliche Strafe kosten, die sich vielleicht auch u.a. am Startgewicht orientieren sollte, was allerdings nicht bedeuten soll, dass beispielsweise Fritze März für nur 7500,- das Nachtflugverbot umgehen darf!

  24. 9.

    Der ganze BER ist ein Witz.Wenn man hier ein Haus gebaut hat und jetzt erleben muss, wie Gesetze gebrochen oder “angepasst” werden, dann ist das schon alles sehr fragwürdig und man muss fragen ob die Betriebsgenehmigung rechtens ist. Da aber in unserer Demokratie Gesetze unter tatkräftiger Mitwirkung von Lobbyisten erstellt werden, habe ich die Hoffnung schon fasst aufgegeben …

  25. 8.

    Das war in Tegel nicht anders. Und alle, die fliegen wollren,hat das nicht gestört,auch nicht in Berlin und Brandenburg. Nur die Anwohner und Bewohner unter den jeweiligen Flugrouten. Interessiert immer erst bei persönlicher Betroffenheit - wie bei allem im Leben.

  26. 7.

    Der Witz hat seine Ursache in der Standortwahl. Da Fluglärm nachts nicht witzig ist.

  27. 6.

    Im Sommer fiel unser Rückflug mit easyJet aus dem Urlaub aus , Flieger war defekt , Ersatz wäre da gewesen , ABER Flug wurde auf den nächsten Morgen verschoben , wegen Nachtflugverbot !!!!
    EasyJet hat sich übrigens exzellent um uns Passagiere gekümmert !

  28. 5.

    Lis
    nun liegt der "Fluchthafen" ja NICHT in Berlin
    ABER, du hast recht- ein Witz für Deutschland

  29. 4.

    Wer hätte das gedacht. Das war in Tegel die Regel. Interessiert hat es nie. Aber es war klar, dass jetzt das Thema aufkommen muss. Die betroffenen Menschen können einem einfach nur Leid tun. Die Lebensqualität und Erholung wird enorm belastet dadurch. Das merkt man erst, wenn es nicht mehr da ist.

  30. 3.

    Das Nachtflugverbot wurde hier in TXL ständig gebrochen, und da hat auch keiner was gesagt. Die Fluggesellschaften zahlen dann ihre Strafe und machten das beim nächsten mal wieder. Ich möchte nicht wissen, wieviele von den Meckerern des BER hier nachts in TXL eingeflogen bzw. abgeflogen sind - ohne uns TXL-Betroffene zu bemitleiden!

  31. 2.

    @rbb24: "von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr insgesamt 6.856 Flüge
    ...
    In den sogenannten Randzeiten von 22:00 Uhr bis 24:00 Uhr sowie von 5:00 Uhr bis 6:00 Uhr sind Linienflüge jedoch erlaubt," Wie viele Flüge fanden von 24:00 Uhr bis 6:00 Uhr statt?

  32. 1.

    Nachtflugverbot in einer Hauptstadt is ja auch einfach ein Witz.. aber die Anna Lena wird das sicher mit im Auge haben… hahaha

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