Warnstreik in Berlin - Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie streiken für mehr Lohn

Mo 31.10.22 | 07:00 Uhr
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Ein Mann bläst bei einem Streik am Werk von Mercedes-Benz in Berlin-Marienfelde in eine Tröte. Die Gewerkschaft IG Metall will angesichts der hohen Inflation deutlich höhere Einkommen durchsetzen. (Foto: Christoph Soeder/dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.10.2022 | 06:00 Uhr | Bild: Christoph Soeder/dpa

Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie ist es am Montag auch in Berlin zu ersten Warnstreiks gekommen. Für jeweils ein bis zwei Stunden legten Beschäftigte in mehreren Betrieben die Arbeit nieder, wie die Industriegewerkschaft Metall mitteilte. Auftakt war um Mitternacht beim Schaltwerk von Siemens.

Auch bei bei Mercedes-Benz in Marienfelde wurde gestreikt. Für rund eine Stunde beteiligten sich rund 200 Mercedes-Beschäftigte an der Aktion, wie ein Sprecher der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) am frühen Montagmorgen mitteilte. "Das war ein ganz starker Start in die heiße Phase der Tarifauseinandersetzung", sagte IG-Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz.

Weitere Warnstreiks folgten im Laufe des Tages im BMW-Werk in Berlin sowie gegen Mittag bei Stadler in Pankow. Auch an Siemens-Standorten der Hauptstadt folgten die Beschäftigten dem Aufruf der Gewerkschaft.

IG Metall will Druck erhöhen

Mit den Ausständen will die IG Metall Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen machen. In anderen Bezirken war bereits für Sonntag zu Warnstreiks aufgerufen worden. In Brandenburg und Sachsen beginnen die Warnstreiks erst am Dienstag, weil dort an diesem Montag Feiertag ist.

Die Arbeitgeberverbände hatten in der dritten Runde am Donnerstag und am Freitag ein erstes Angebot vorgelegt. Wie in den anderen Bezirken auch, hatte die IG Metall für Berlin und Brandenburg den Vorstoß abgelehnt.

Acht Prozent mehr Lohn gefordert

Bestandteile waren eine steuer- und abgabenfreie "Inflationsausgleichsprämie" von 3.000 Euro sowie eine spätere, noch unbezifferte Erhöhung in den Gehaltstabellen. Die Gewerkschaft wiederum verlangt auch mit Blick auf die stark gestiegenen Verbraucherpreise acht Prozent mehr Geld für die bundesweit fast vier Millionen Beschäftigten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.10.2022, 06:00 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Die Forderungen nach immer noch mehr Geld werden sie noch teuer zu stehen kommen ! Die Volkswirtschaftlehre kennt die Antwort schon seit langem.

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