Wegen "Ukraine-Krieg und Inflation" - Galeria Kaufhof beantragt erneut Staatshilfen

Die Warenhausgruppe Galeria Kaufhof hat den Staat erneut um finanzielle Unterstützung gebeten - das wurde aus Regierungskreisen bekannt. Um wieviel Geld es geht, wurde nicht öffentlich. In Berlin und Brandenburg gibt es mehrere Filialen.
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der auch Filialen in Berlin und Brandenburg unterhält, hat erneut einen Antrag auf Staatshilfe gestellt. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen bestätigt.
Zur Höhe der beantragten Hilfen gab es zunächst keine Angaben. Galeria-Chef Miguel Müllenbach hatte erst kürzlich in einem Mitarbeiterbrief gewarnt, das Unternehmen befinde sich "erneut in bedrohlicher Lage". Der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation hätten Galeria Karstadt Kaufhof bei seinen zunächst vielversprechenden Sanierungsbemühungen stark zurückgeworfen.
In Berlin betreibt Galeria Kaufhof laut Webseite elf Filialen, in Brandenburg eine in Potsdam und eine in Cottbus.
Bisherige Staatshilfen für Konzern waren umstritten
Es ist bereits das dritte Mal innerhalb von knapp zwei Jahren, dass der Warenhauskonzern auf staatliche Hilfen zurückgreifen will. Bereits Anfang 2021 und dann noch einmal Anfang 2022 hatte das Unternehmen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie um staatliche Unterstützung gebeten. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) griff dem Traditionsunternehmen in zwei Hilfsaktionen mit insgesamt 680 Millionen Euro unter die Arme.
Der Versuch des Konzerns, sich weitere Staatshilfen zu sichern, dürfte für Debatten sorgen. Schon die bisherigen Staatshilfen für den Konzern waren umstritten. Kritiker bezweifelten die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells Warenhaus oder sahen den Galeria-Eigentümer, den österreichischen Immobilien-Milliardär René Benko, in der Pflicht, dem wankenden Riesen unter die Arme zu greifen.
Doch gab es auch Befürworter der Hilfspakete, etwa den Handelsverband Deutschland (HDE), der seine Unterstützung für das zweite Hilfspaket mit der Bedeutung des Konzerns für die Anziehungskraft vieler Stadtzentren begründete.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.10.2022, 13:20 Uhr