Erhöhung noch vor Weihnachten - Taxipreise in Berlin steigen um ein Fünftel

Di 08.11.22 | 15:48 Uhr
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Taxis stehen in einer Reihe an einem Bahnhof. (Quelle: dpa/Ole Spata)
Bild: dpa/Ole Spata

Wer in Berlin Taxi fährt, muss schon bald mehr zahlen. Wegen gestiegener Lohn- und Betriebskosten werden ab dem 20. Dezember die Tarife erhöht. Das soll auch für Taxifahrten zum Flughafen BER gelten.

Der Berliner Senat hat entschieden, die Taxitarife um rund 20 Prozent zu erhöhen. Grund sind gesteigerte Lohn- und Betriebskosten. Auch der Flughafentarif zum BER wird in Absprache mit dem Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald entsprechend angepasst. Dieser war erst im Mai erhöht worden. Andere Taxi-Tariferhöhungen liegen in Berlin drei Jahre zurück.

Tarifänderung tritt am 20. Dezember in Kraft

Der Grundpreis erhöht sich damit in den Tarifstufen zwei und drei von 3,90 Euro auf 4,30 Euro. In der Tarifstufe zwei beträgt der Kilometerpreis mit der neu eingeführten Kilometerstaffelung nun nicht mehr 2,30 Euro für die ersten sieben Kilometer. Für die ersten drei Kilometer fallen stattdessen 2,80 Euro an; ab drei bis sieben Kilometer werden 2,60 Euro fällig und ab dem siebten Kilometer müssen Kunden statt bisher 1,65 Euro nun 2,10 Euro zahlen. Der Kurzstecken-Pauschaltarif (Tarifstufe 1) bleibt mit sechs Euro unverändert.

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) sprach nach der Senatssitzung von einer "relativ deutlichen Anhebung der Tarife". Diese seien für die Taxiinnung nötig geworden, weil sich nicht nur die Energiekosten erhöht hätten, sondern auch der Mindestlohn zu weiteren Kostensteigerungen geführt hätte. "Ich freue mich, dass wir das heute beschlossen haben, vor allem gemeinsam mit dem Landkreis Dahme-Spreewald", so Jarasch.

Taxiinnung begrüßt Tariferhöhung

Die Innung des Berliner Taxigewerbes begrüßte die Erhöhung der Tarife. Der zweite Vorsitzende der Taxiinnung, Hayrettin Simsek, sagte rbb|24 am Dienstag, die Innung habe beim Senat bereits im Oktober 2021 einen Antrag auf eine Tariferhöhung um zwölf Prozent gestellt. "Nun hat der Senat aufgrund der steigenden Energiepreise festgestellt, dass eine Erhöhung um 20 Prozent nötig ist, das ist ein richtiger Schritt", sagte Simsek.

Allerdings ließe sich noch nicht absehen, wie sich die Erhöhung auf die Nachfrage der Taxikunden auswirken werde. In der Vergangenheit habe es nach Tariferhöhungen zunächst kurze Flauten gegeben, nach denen sich die Nachfrage dann jedoch wieder erholt habe.

Nach der beschlossenen Tariferhöhung sollen in den kommenden sechs Wochen die Taxameter in den rund 5.600 Berliner Taxis entsprechend umgestellt werden. Für Berlin tritt die Tarifänderung damit am 20. Dezember in Kraft. Für Taxen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald muss der Kreistag noch zustimmen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 08.11.2022, 19:30 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    "Uber ist genauso gut wie die Taxen. "
    Wie kommen Sie denn auf das schmale Brett?

    In einem Taxi musste ich noch NIE aggressiver Werbung per Mail, Telefon, Anruf zustimmen.
    Bei einem Taxi muss ich nicht meine Email-Adresse angeben, bevor ich auch nur eine Preisabfrage starten kann.
    Bei einem Taxi muss ich nicht meine Handy-Nummer rausrücken.

    Sorry, Uber ist eine Datenkrake. Und was für Fahrer dort fahren, kann man einzelnen Polizeimeldungen entnehmen.

  2. 25.

    Da gebe ich Ihnen recht, da Uber wie in der USA die Taxi-Branche aus dem Markt schaffen will um später die Preise selber bestimmen zu können machen sie gerade in vielen EU Ländern ehe nur Minus Geschäfte, aber wenn Sie es schaffen wie in der USA die Taxi-Brance aus dem Markt zu drängen könne UBer un Co. die Preise selber zu bestimmen daren schonmal gedacht die Uber und Co. Fans? Und noch zum schluss Uber u. Co. müssen nicht immer Günstiger sein, da Sie auch eine Dynamische Preisanpassung machen wenn die Nachfrage in dem Ort gerade steigt!

  3. 24.

    Der Staat = wir, die Steuerzahler. Warum sollen wir alle denn Taxifahrten subventionieren? Kosten werden auf die Fahrgäste "abgewälzt"? Ja, warum denn auch nicht. Was man bestellt, muss man bezahlen. War irgendwie schon immer so...

  4. 23.

    Viele Taxifahrer sprechen kaum deutsch, sind oft schlampig angezogen, Autos teilweise dreckig oder Polster verschlißen.

    Von mangelnder Ortskenntnis ganz zu schweigen. Die Beschwerden über zu hohe Fahrpreise häufen sich

    Nun geht die Taxibranche den Bach runter. Daran ist sie selbst schuld

  5. 22.

    Woher wissen Sie, ob ich Bio einkaufe?

    Im Taxigewerbe geht's auch nicht mehr ohne Sklavenarbeit. Da niemand gezwungen wird, muss ja niemand diesen Job machen

  6. 21.

    Komisch nur, dass mehr Taxen verunfallen als uber

    Da es keine Ortskenntnisprüfung mehr gibt, sind Taxen und Uber gleich.

  7. 20.

    Nach einer ambulanten OP bekommt man einen Transportschein und somit einen Krankentransport nach Hause. Ich operiere selbst ambulant und meine Patienten hatten noch nie ein Problem einen Krankentransport nach Hause zu bekommen.

  8. 19.

    Die Politik geht den einfachsten Weg, Beschluss der Tariferhöhung. Ohne darüber nachzudenken, welche anderen Wege es geben könnte, den Fahrern einen Mindestlohn u. einen technischen Geldzuschuss für die Sicherheit des Kfz zu gewähren. Einer der Foristen schrieb, dass "nur wenige Taxen übrig bleiben für die Menschen, die sie aufgrund körperlicher oder geistiger Einschränkungen wirklich benötigen." -- Und dann aber doch recht hohe Kosten erst einmal selbst bezahlen müssen.
    Denn unsere Krankenhäuser u. auch ambulante OP-Zentren, die alle gut arbeiten, gehen wie selbstverständlich davon aus, dass man Angehörige hat, die einen nach Hause bringen, weil eine Fahrt mit Öffis aus rechtlichen Gründen verboten wird (offenb. Haftungsrecht). Statt sich zu erholen, muss das alles vorher durchorganisiert sein , um dann bei Bestand der scharfen Augen der Krankenkassen (berechtigt, weil's Trittbrettfahrer ausnuztzen könnten) sich die Kosten erstatten zu lassen, kann mehrere Monate dauern...danke

  9. 18.

    "Uber ist genauso gut wie die Taxen. "
    Wie kommen Sie denn auf das schmale Brett?

    In einem Taxi musste ich noch NIE aggressiver Werbung per Mail, Telefon, Anruf zustimmen.
    Bei einem Taxi muss ich nicht meine Email-Adresse angeben, bevor ich auch nur eine Preisabfrage starten kann.
    Bei einem Taxi muss ich nicht meine Handy-Nummer rausrücken.

    Sorry, Uber ist eine Datenkrake. Und was für Fahrer dort fahren, kann man einzelnen Polizeimeldungen entnehmen.

  10. 16.

    Bio einkaufen, Umweltschützen aber Sklavenarbeit unterstützen... Klasse!

  11. 15.

    Kapitalsdroschken eben. Nix für mich.

  12. 14.

    DOCH, ICH! Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind??? Genau solche arroganten Leute, wie Sie sind die Totengräber des Taxigewerbes. Meiner Meinung nach gehören Uber und Konsorten verboten, oder wenigstens STRENG reguliert und überwacht.

  13. 13.

    Wäre alles kein Problem, wenn der normale Arbeitnehmer auch vor Weihnachten noch 20% mehr Lohn oder Gehalt bekommen würde. Für die Taxifahrer mag das gut klingen, ist aber der Sargnagel für das Taxigeschäft. Kein Mensch kann sich die überall steigenden Preise und Taxifahrten leisten.

  14. 12.

    Wenn mir die Nutzung der Taxen zu teuer wird, fahre ich halt mit Uber.
    Letztlich geht die Taxibranche den Bach runter. Aber daran kann man nichts ändern.

    Uber ist genauso gut wie die Taxen. Versicherungsschutz besteht so und so.

  15. 11.

    Dieses ständige Fordern (freundlich ausgedrückt) nach Staatshilfe geht einem auf den Senkel. Wir leben nicht im Sozialismus und die arbeitende Bevölkerung kann nicht alles mit ihrem erarbeiteten Geld finanzieren.

    Es gibt Bus und Bahn in Berlin. Die nutze ich, wenn mir Taxifahren zu teuer ist.

  16. 10.

    Das ist der Untergang des Taxigewerbe, viele werden sich das nicht mehr leisten können. Schade für die zum Teil tollen Taxikutscher.

  17. 9.

    "Warum greift hier der Staat nicht unterstützend ein, sondern wälzt alle Kosten auf die Fahrgäste ab?"

    Was soll denn der Staat noch alles subventionieren? Wenn die Taxifahrer nicht wirtschaftlich arbeiten können und Uber da besser klar kommt, dann wird es halt irgendwann keine Taxis mehr geben. Ganz einfach. Und niemand wird diesen überteuerten Dingern nachweinen.

  18. 8.

    Ich nutze das Taxi jede Woche einmal für eine längere Fahrt durch Berlin. Das kostet mich derzeit jedesmal 30 Euro. Da ich Rentnerin bin, würde ich gern darauf verzichten, wenn es denn anders ginge. Ich habe in den letzten Wochen bereits häufiger die Taxi-Fahrer gefragt, ob es wohl eine Preiserhöhung geben wird. Alle hofften ausnahmslos, dass das nicht der Fall sein werde, da sie dadurch noch mehr Fahrgäste an Uber verlieren würden. Ich frage mich daher, wie viel Geld aus dieser Erhöhung tatsächlich in der Tasche der Taxi-Fahrer landen wird. Sind Taxi-Unternehmen nicht auch ein Bestandteil des öffentlichen Verkehrs? Warum greift hier der Staat nicht unterstützend ein, sondern wälzt alle Kosten auf die Fahrgäste ab? Oder reicht das Geld dafür nicht, weil man lieber die Autoindustrie subventioniert?

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