600 Jobs betroffen - Amazon schließt Logistikzentrum in Brieselang

Mi 01.03.23 | 11:21 Uhr
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Das Gebäude von Amazon in Brieselang (Symbolbild). Bild: picture alliance / photothek, Florian Gaertner
Video: rbb24 | 01.03.2023 | Nachrichten | Bild: picture alliance / photothek, Florian Gaertner

Amazon will sein vor rund zehn Jahren eröffnetes Logistikzentrum in Brieselang schließen. Betroffen sind rund 600 Mitarbeiter an dem Standort im Havelland. Verhandlungen mit dem Betriebsrat laufen bereits.

Der weltweit größte Online-Händler Amazon hat erstmals die Schließung eines großen Logistikzentrums in Deutschland angekündigt.

Der US-Konzern will das Logistikzentrum in Brieselang (Havelland) schließen, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Das sei den Beschäftigten mitgeteilt worden. Zuvor hatte das Rechercheteam "Correctiv" berichtet. Mit dem örtlichen Betriebsrat seien entsprechende Gespräche und Verhandlungen zur Betriebsschließung aufgenommen worden.

"Relativ altes Gebäude" Grund für Schließung

Der Standort Brieselang bei Berlin gilt als zentraler Umschlagplatz für den Paketversand von Amazon. Das Logistikzentrum wurde den Angaben zufolge 2013 eröffnet. Dort sind dem Vernehmen nach rund 600 Mitarbeiter angestellt. Begründet wird die Schließung mit dem "relativ alten Gebäude", das nicht mehr auf den neuesten Stand gebracht werden könne.

Ein Amazonsprecher kündigte zugleich an, in den kommenden drei Jahren zwei neue Logistikzentren in Deutschland mit rund 2.000 Arbeitsplätzen zu schaffen. "Wir sind uns bewusst, dass dies für viele unserer Mitarbeitenden in Brieselang eine schwierige Zeit bedeutet, und wollen unterstützen wo wir können, unter anderem durch Ausloten aller Möglichkeiten eines Wechsels an andere Amazon-Standorte in Deutschland", teilte der Sprecher auf rbb-Anfrage mit. Berlin-Brandenburg bleibe dennoch eine wichtige Region für Amazon, in der man weiterhin investieren werde, hieß es weiter.

Amazon kündigte Stellenstreichungen weltweit an

Amazon hatte zu Jahresbeginn die Streichung von weltweit mehr als 18.000 Stellen angekündigt. Es handelt sich um den bislang größten Personalabbau in der Geschichte des 1994 gegründeten US-Internetkonzerns. Amazon beschäftigte zuletzt rund 1,5 Millionen Menschen, die meisten davon in der Liefer- und Lagerinfrastruktur.

Der US-Konzern hatte bereits im November damit begonnen, im größeren Stil Stellen zu streichen. Zuvor hatte Amazon wegen des Bestellbooms in der Pandemie zahlreiche Mitarbeiter eingestellt. Das entpuppte sich im Nachhinein als übertrieben. Die Kündigungswelle sollte zunächst vor allem die defizitäre Gerätesparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa betreffen. Doch die Stellenstreichungen umfassen auch andere Sparten.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.02.2023, 19:30 Uhr

68 Kommentare

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  1. 68.

    Haben Sie Angst um irgendeine Rendite, wenn Sie sich so abfällig äußern, auch wenn es einer Realität entspräche?

  2. 67.

    Stimmt - Ihre Einstellung ist komisch. Ein Unternehmen, dass seine Leute und die Plattformnutzer global ausbeutet, wie es hinlänglich bekannt ist, dann einen Standort schließt, zwar "Angebote" zum Jobumzug macht und denen, die es aus persönlichen Gründen nicht annehmen können, keinen Sozialplan erstellt und/oder sie nicht abfindet, ist nicht sozial.

  3. 66.

    Steuer? Amazon? Amazon ist der Weltmeister der Steuerhinterziehung, haha.

  4. 65.

    Ist das hier ein Juraforum oder was? Es geht hier um Amazon und nicht um irgendwelche Gesetze.

  5. 64.

    Was verbreiten Sie für einen Unsinn?

    Wenn Sie jemals Jura studiert hätten, würden Sie erkennen, dass Ihre Aussagen nicht der Wahrheit entsprechen

    Lollebolle, Sie haben keine Ahnung

    Unbestimmte Rechtsbegriffe werden nämlich nicht kommentiert sondern ausgelegt

    Gesetzestexte werden kommentiert. Jeder Jurastudent lernt, dass nicht der Gesetzestext wichtig ist, sondern die Kommentare und die Rechtsprechung

    Hören Sie auf zu lügen

  6. 63.

    Sie verbreiten hier Unsinn und haben offensichtlich nie Jura studiert. Sonst wüssten Sie, dass Kommentare und die Rechtsprechung wichtiger als der Gesetzestext sind und dem Gesetzestext oft auch widersprechen

    Gerade im BetrVerfG gibt's erhebliche Abweichungen zwischen Gesetzestext. Kommentar und Urteilen

    Jeder Jurastudent kennt die langen Bücherreihen mit den Kommentaren zu einzelnen Gesetzen oder Paragrafen.

    Allein zum 211 StGB gibt's 1350 Kommentare

  7. 62.

    Falsch. Zu jedem Gesetz gibt's massig Kommentare. Diese sind ausschlaggebend. Genauso wie die ständige Rechtsprechung, die gerade beim BetrVerfG oft dem Gesetzestext nicht folgt

    Jura haben Sie nicht studiert.

  8. 61.

    Absulut völliger Schwachsinn was sie hier verbreiten. Halten sie sich einfach zurück wenn sie Gesetzestexte nicht verstehen können. Maßgeben ist ausschließlich der Gesetzestext. Kommentiert werden lediglich unbestimmte Rechtsbegriffe. Damit können sie aber sicherlich nichts anfangen.

  9. 60.

    Holger, Amazon hat übrigens angeboten, Mitarbeiter an andere Standorte in Deutschland zu versetzen.

    Meine Güte, dann suchen sich die Mitarbeiter was neues. Wo ist dabei ein Problem? Deutschland ist groß und Arbeitgeber gibt's viele.



  10. 59.

    Was steht wie im BetrVerfG?

    Dort steht. dass der Arbeitgeber den BR rechtzeitig über die Schließung informieren muss. Das hat Amazon getan.

    Einen Anspruch auf Abfindung oder Sozialplan gibt's nicht.

    Übrigens ist nicht der Gesetzestext interessant, sondern die Kommentare und die Rechtsprechung

  11. 58.

    Gewerkschaften sorgen aber genau dafür. dass in Deutschland immer teurer produziert wird. Somit wandern Unternehmen ins Ausland

    Letztlich haben viele Gewerkschaften die Bodenhaftung verloren und vergessen, dass mehr Lohn oft auch den Anschluss an den Weltmarkt bedeutet. Wer hat etwas gewonnen, wenn Arbeitnehmer etwas mehr Geld bekommen aber der Arbeitgeber ins Ausland geht?

    Die Gewerkschaften interessieren nur die Mitgliedsbeiträge. Je höher die Löhne, desto höher die Mitgliedsbeiträge.

  12. 57.

    Entweder sie verdienen so gut, dass sie glauben keine Gewerkschaft zu brauchen oder sie werden vom Steuerzahler ausreichend allimentiert. Gewekschaften sind Zusammenschlüsse von ganz normalen Arbeitnehmern um ihren gerechten Anteil am Erfolg des Unternehmens durchzusetzen. Ohne gewerkschaftlichen Engagement, von dem auch Nichtmitglieder ständig profitieren, wäre das Lohnniveau in Deutschland noch dürftiger als es derzeit ist.

  13. 56.

    REG wurde ja auch grade erst aufgelöst, BER wird ganz sicher als nächstes kommen.

  14. 55.

    Dieser böse böse Konzern aber auch.

    Klar bekommt jeder Konzern bei neuansiedelung Fördermittel. Dagegen spricht nichts.
    Wieviel Steuern Amazon zahlt, ist hier völlig uninteressant

  15. 54.

    Und wenn, dann ist das so

    Die Gewerkschaften streiken Deutschland kaputt und hohe Löhne und Lohnnebenkosten sorgen dafür, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland immer uninteressanter wird. Dazu kommt noch, dass auch der technische Fortschritt eine Menge Jobs kostet.

    Diese Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten.

  16. 52.

    Wenn ein Unternehmer weder Abfindung noch Sozialplan anbietet, ist er gleich unsozial? Komische Einstellung

  17. 51.

    Amazon und Sozialplan oder Abfindung? Sie sind ja ein gar lustiger Mensch..... Das ist das unsozialste Unternehmen auf diesem Planeten, noch vor Mäckes, BK, Hermes und anderen Dumpinglohnabietern. Mich wundert, dass soviele Leute für diesen und solche Sklaventreiber arbeiten, bei dem Fachkräftemangel, den es gibt.

  18. 50.

    Der Arbeitgeber muss den BR rechtzeitig von der Schließung informieren. Ein Mitbestimmungsrecht des BR besteht nicht.

    Der BR hat das Recht über sozialpläne und Abfindungen zu verhandeln. Allerdings ist der Arbeitgeber zu beidem nicht verpflichtet

    Vielleicht nicht nur im BetrVerfG lesen, sondern in den Kommentaren und der Rechtsprechung

    Amazon hat den BR rechtzeitig informiert. Ob Amazon Abfindungen ode einen Sozialplan anbietet, entscheiden sie selbst.

  19. 49.

    Eine Betriebsschließung kann kein Betriebsrat hinauszögern. Sozialpläne und Abfindungen sind eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers und kein Anspruch.
    Der Betriebsrat kann nett bitten, mehr aber auch nicht.

    Letztlich sind sozialpläne und Abfindungen unsinnig.

    Wenn der Arbeitgeber diese Filiale schließt, dann ist das halt so.

    Die Mitarbeiter müssen sich was neues suchen. Wo ist da das Problem?

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