"Marktmonitor 2022" der BBU - Mieten in der Region bleiben stabil - Baukosten steigen stark

Do 09.02.23 | 12:37 Uhr
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Symbolbild:Baugerüste stehen an den Rohbauten zweier mehrgeschossiger Wohnhäuser.(Quelle:dpa/S.Stache)
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 09.02.2023 | L. Steger | Bild: dpa/S.Stache

Die Mieten in Berlin und Brandenburg bleiben relativ stabil. Zu dem Ergebnis kommt der "Marktmonitor 2022" des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen. Doch die stark gestiegenen Baukosten machen dem Verband Sorgen.

Trotz hoher Inflation bleiben die Mieten in Berlin und Brandenburg relativ stabil. Allerdings steigen die Baukosten stark an, was den Wohnungsunternehmen Sorge bereitet, wie der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) bei der Vorstellung seines "Marktmonitors 2022" am Donnerstag mitteilte.

Mieten bleiben in Berlin stabil

Zum Stichtag 30. Juni 2022 stiegen die Bestandsmieten in Berlin im Jahresvergleich demnach um 2,4 Prozent auf 6,52 Euro pro Quadratmeter. Als Vergleich verwies der Verband auf den Mietspiegel für München 2021 mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 12,05 Euro pro Quadratmeter.

Im Bezirk Steglitz Zehlendorf ist die Bestandsmiete berlinweit am höchsten mit 7,23 Euro, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 6,99 und Friedrichshain-Kreuzberg mit 6,70 Euro. Mit 5,94 wohnt man den Angaben zufolge in Marzahn-Hellersdorf am günstigsten.

Neubaumieten verteuerten sich in der Hauptstadt um 6,9 Prozent auf 10,98 Euro pro Quadratmeter. Auch hier ist Steglitz-Zehlendorf mit 9,04 Euro Spitzenreiter, gefolgt von Tempelhof-Schöneberg mit 8,70 Euro und Mitte mit 8,35 Euro. Auch bei den Neubaumieten ist es in Marzahn-Hellersdorf mit 7,21 am günstigsten.

"Trotz seines starken Wachstums bleibt Berlin auch als Mieterhauptstadt bezahlbarer und vergleichsweise günstiger als andere deutsche Metropolen", schrieb der Verband in seinem neuen Marktmonitor.

Günstige Bestandsmieten in Brandenburg

In Brandenburg stiegen die Preise bei den Neuvermietungen sogar um 27 Prozent. Die Bestandsmieten je Monat und Quadratmeter lagen dagegen mit 5,54 Euro weiter unter dem Berliner Niveau.

So sind beispielsweise Wohnungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz branbenburgweit am günstigsten. Hier liegt die Nettokaltmiete bei 4,88 Euro pro Quadratmeter, dicht gefolgt von Elbe-Elster mit 4,89 Euro. Der Spree-Neiße-Kreis hat laut BBU-Marktmonitor erstmals die 5-Euro-Marke überschritten, mit 5,01 Euro.

"Auch wenn die Neubaumieten damit noch weiterhin knapp unter dem Berliner Niveau liegen, so zeigt dieser große Preisschritt doch, dass die Baukostensteigerungen jetzt auch in den Städten weitab von Berlin voll durchschlagen", so Kern.

Verband fordert Konjunkturprogramm für Bau

Laut "Marktmonitor" stiegen die Baupreise im vergangenen Jahr um 16,5 Prozent in Berlin und um 18,1 Prozent in Brandenburg. Bei vielen Baumaterialien sei der Preisanstieg noch drastischer gewesen. Für langfristig bezahlbares Wohnen seien das extrem schlechte Nachrichten, warnte BBU-Vorständin Maren Kern.

Angesichts stark gestiegener Baukosten hat sich der Verband für ein Konjunkturprogramm stark gemacht. Ein Teil davon soll nach Vorstellung des Verbands eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Baukosten von derzeit 19 auf 7 Prozent sein. Zudem müssten Planung und Umsetzung beschleunigt und modernisiert werden - etwa durch eine Verwaltungsreform oder ein Baubeschleunigungsgesetz, wie der Verband mitteilte.

Die Baubranche steht derzeit unter Druck: Durch stark gestiegene Materialpreise und höhere Zinsen ist Bauen in den vergangenen Monaten unattraktiver geworden. Gleichzeitig werden vor allem in Städten mehr Wohnungen gebraucht.

"Notwendige Ziele beim Neubau werden verfehlt"

"Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen können Investitionen in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung nur noch um den Preis steigender Mieten oder zu Lasten der wirtschaftlichen Unternehmenssubstanz erfolgen", sagte BBU-Vorständin Kern laut Mitteilung.

Beides sei nicht praktikabel. "Die wichtigen und für den Erhalt des sozialen Friedens notwendigen Ziele beim Neubau bezahlbarer Wohnungen, der energetischen und demografischen Modernisierung und dem Klimaschutz drohen deshalb dauerhaft verfehlt zu werden." Der Staat müsse schnell und entschieden gegensteuern.

Die Mitgliedsunternehmen des BBU haben einen Anteil von 45 Prozent am Berliner Mietwohnungsmarkt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 09.02.2023, 19:30 Uhr

62 Kommentare

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  1. 62.

    Voll logisch. Manche wollen das lösen mit Enteignungen. Spätestens an dieser Stelle spürt man, dass die "Enteigner:innen" wohl sich selber was zuteilen wollen. Mindestens in einem Teil dieser Stadt ist das, ohne Zank und Streit, nicht gegangen.
    Ob allen klar ist, dass ein Schwarzmarkt keine Steuern kennt, die man doch so gerne in Bürgergeld umwandelt?

  2. 61.

    Es reduziert sich darauf: Mehr leute in den Innenring, die auch dort arbeiten ! Natürlich bedingt das, Flüchtlinge eben NICHT dort unterzubringen, auch mal kritisch zu hinterfragen, ob jeder Studiengang in Berlin angeboten werden muss, vor allem wenn Absolventen nahezu ne 100%-Quote an Beschäftigungslosigkeit droht.

    Deutschland braucht keine 5 millionen Philosophen, Piloten und Journalisten ! (Wenn die Autoren auch gleichzeitig Zusteller sind, dann könnte das ggf. aufgehen).

    Das alte Konstrukt der Betriebswohungen,Firmenansiedlungen nur bei Wohnraum für die MA zu genehmigen, etc... es ist derzeit wahrscheinlicher, ne tolle Bude zu ergattern, wenn man sich destruktiv verhält, als nur ansatzweise Mensch zu sein.

    Ich wünsche mir da eher Nachbarn, die leistungsorientiert (auf welchem Gehaltsniveau auch immer) sind, als Menschen zu alimentieren, die Staatsdiener bedrohen bespucken und verletzen ! Putzfrau, statt 6 Std. Transfer plus 10 Std. Arbeit Wohnraum !

  3. 60.

    wie können die Baupreise stetig sich erhöhen ( Börsennotiert), wenn die Mieten weit unter der Baukosten sich befinden ??? Welches Unternehmen was Wohnungen bauen will/ soll wird Jahre/Jahrzehnte auf den Schuldenberg sitzen bleiben, also wer wird am Ende die Kosten bezahlen ?????( die nächste Generation)

  4. 59.

    "Neubaumieten verteuerten sich ... auf 10,98 Euro pro Quadratmeter. Auch hier ist Steglitz-Zehlendorf mit 9,04 Euro Spitzenreiter."
    Wie geht das jetzt? :-)

  5. 56.

    Ja,er ist es, immer das gleiche Vokabular und die selbe Aussage, auf enem Level der 4 Klasse, Grundschule.

  6. 55.

    Geht es noch lächerlicher, oder ist das Ihr Lacher des Tages.
    Na egall, ich bedanke mich bereits jetzt.

  7. 54.

    Wie finden Sie das Geschäftsmodell der Diese eG?

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/nachforderungen-und-zweifelhafte-mieterhohungen-bei-der-diese-eg-4255075.html

    Sind Sie für oder gegen dieses Genossenschaftsmodell?

  8. 53.

    Folgen wir Ihnen.

    Vielleicht sollten also öfter mehr Mieter diese Diskussionsrunde unter den RBB-Artikeln lesen, das macht schlau und klärt auf.

    Warum nur so wenig Mieter lesen, keine Ahnung.

    Wissen Sie es?

  9. 51.

    Mein Link, den Sie als rechtes Käseblättchen betiteln.

    Haufe hat ca. 2100 Mitarbeiter in 2021.

    TAZ hat rund 250 Angestellte in Redaktion und Verlag, Neues Deutschland etwa 100.

    https://www.haufe.de/immobilien/verwalterpraxis/wirtschaftlichkeitsgrundsatz-bei-den-betriebskosten-insbesondere-die-anfallenden-hausmeisterkosten_idesk_PI9865_HI1714420.html

    Wie kommen Sie darauf, Haufe sei rechts ?

    Erklären Sie das mal nüchtern und ohne Schaum vor dem Mund.

  10. 49.

    Der Markt wird sich voraussichtlich weiter zuspitzen: Millennials und Babyboomer buhlen in den kommenden Jahren immer mehr um Mietwohnungen im städtischen Raum. Also, wer kann sollte doch nach Eigentum Ausschau halten in Berlin, um den weiter steigenden Mieten zu entkommen.

  11. 48.

    Hier Tom....die rechten Käseblättchen. Putzig

    https://www.mieterverein-muenchen.de/enttaeuschende-bgh-rechtsprechung-zu-vonovia/

    https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/muenchen-bundesgerichtshof-urteil-bgh-vonovia-dresden-betriebskosten-bauernfeindstrasse-mieter-91178669.html

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/vonovia-gewinnt-streit-um-betriebskostenabrechnung-17663848.html

    https://taz.de/!5869991/


  12. 47.

    Etwas zum Thema beizutragen ?

    Oder kommt jetzt wieder die beleidigte Leberwurst ? :-)

  13. 45.

    "Lügen"

    Der User ist an der immer wieder verwendeten Wortwahl zu erkennen.

    Kennen wir. Der Nick-König ist wieder am Werk, gell?

    Alleine auf weiter Front und der Versuch zu suggerieren, viele User würden so denken.

  14. 44.

    Immer höhere Anforderungen an Bestand und im Neubau sind die größten Kostentreiber bei den Mieten. Wenn ich als Vermieter vom Staat Kosten "übergeholfen" bekomme, z.B. einen Teil der CO2-Abgabe, was mache ich dann? Ich erhöhe als Vermieter sobald es geht die Miete, um diese Mehrkosten wieder herein zu bekommen. Somit ist die Politik hier der eigentliche Kostentreiber.

  15. 43.

    5% der Arbeitnehmer verdienen mehr als 5000€ Brutto. In Worten:FÜNF! Sie merken selber ,wie unsinnig Ihre Brutto-Jahresgehaltangaben sind?

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