17 neue Anlagen in Betrieb - Ausbau der Windkraft in Brandenburg läuft vergleichsweise schleppend

So 09.04.23 | 11:12 Uhr
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Symbolbild:Windräder werden bei wolkigem Himmel kurzzeitig von der tiefstehenden Sonne beleuchtet.(Quelle:dpa/J.Kalaene)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.04.2023 | Robin Marienfeld | Bild: dpa/J.Kalaene

Der Ausbau der Windkraft in Brandenburg kommt vergleichsweise langsam voran. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden nach vorläufigen Zahlen 17 neue Anlagen in Betrieb genommen - vier weniger als im ersten Quartal 2022.

Das ergab eine vorläufige Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, wie diese am Sonntag berichtete.

Mehr Windkraftanlagen genehmigt

Die Zahl der Genehmigungen neuer Windanlagen hingegen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 13 auf 16. Die Genehmigung eines Windrads durch die zuständigen Behörden gilt als entscheidende Hürde. Danach gibt es eine Ausschreibung, dann erst beginnt der Bau eines Windrads. Nach Angaben des Bundesverbands Windenergie dauert es nach einer Genehmigung im günstigsten Fall im Durchschnitt 20 Monate, bis ein neues Windrad ans Netz geht.

Brandenburg ist für den Windkraft-Ausbau in Deutschland eines der wichtigsten Bundesländer. Derzeit stehen hier rund 4.000 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 8.000 Megawatt - im Ländervergleich bedeutet das Platz zwei. Mehr Leistung wurde im laufenden Jahr nur in Schleswig-Holstein (23,7 Prozent) und Niedersachsen (20,7 Prozent) neu in Betrieb genommen, der Anteil Brandenburgs lag bei 16,3 Prozent.

In Berlin wurden weder im ersten Quartal 2023 noch ein Jahr zuvor Windkraftanlagen in Betrieb genommen oder genehmigt. Derzeit stehen sechs Anlagen auf dem Gebiet der Hauptstadt.

Branchenverband kritisiert langsamen Ausbau

Der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Hermann Albers, bewertete die Zahlen für Brandenburg kritisch. "Dass Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen trotz guter Voraussetzungen hinterherhinken, ist bedenklich", sagte Albers. Der Branchenverband kritisierte mit Blick auf ganz Deutschland aber vor allem einen "De-facto-Ausfall" des Windkraft-Zubaus im Süden.

Bundesweit wurden im ersten Quartal 117 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von 546,4 Megawatt installiert. Im selben Zeitraum genehmigt wurden 295 Anlagen mit 1.645 Megawatt Leistung - mit Blick auf die Leistung ein Plus von 48 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.04.2023, 11:00 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Es sind nur noch wenige Tage, bis die energiepolitischen Geisterfahrer aus ihrer Sicht einen lang angestrebten großen Erfolg feiern können: Dann werden die letzten drei deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet. 4200 Megawatt verlässlicher und CO2freier Grundlaststrom geht vom Netz.

    Die Betreiber von Braun- und Steinkohlekraftwerken werden für Ersatz sorgen - mit einem Mehr von rund 35 Millionen Tonnen CO2 ! Jährlich! Oder wir werden Strom von den uns umgebenden Kernkraftwerken beziehen.
    Grüner Tod

  2. 31.

    Mehrere Bundestags- und Landtagswahlen sollten doch ausreichen um den Konsens aufzuzeigen. Schwarz, grün, rot, dunkelrot, gelb alle dafür.
    Wenn ihnen das nicht reicht, organisieren Sie eine Volksbefragung oder was auch immer Ihnen das Rechtssystem ermöglicht. Hat bisher noch niemand gemacht, scheint also niemandem wichtig genug zu sein.

  3. 30.

    Bis zu den Anmerkungen bzgl. russisches Gas kann man ja noch mitgehen, wenn die Formulierung in teilweise geändert wird. Dann passt es auch zu dem Teil den die frz. AKW in 2022 durch ihre ungeplante Nichtverfügbarkeit beigetragen haben.
    Danach wird es dann aber eher Unsinn. Kohle wurde in 2022 wieder einiges reaktiviert. Und Abschalten der deutschen AKW ist längst eingepreist, weil schon lange bekannt.

  4. 29.

    "Ist also breiter gesellschaftlicher Konsens in Deutschland ..."
    Wurden die Bürger gefragt, wurden die Konsequenzen aus diesem Merkel-Schwachsinn zu Ende gedacht? Nein.

  5. 28.

    Immer merkwürdig das heute ein Philosoph über Deutschlands Energiesicherheit entscheiden will und Bürger über Wärmepumpen/Sanierung/Heizung finanziell zwangsenteignet und verschulden will. Er fährt die Wirtschaft Deutschlands an die Wand ohne auch nur 5% davon zu verstehen was er tut. Dummheit oder Absicht? Wir sind ein Experiment für die Grünen die ohne Logik und Bildung frei agieren gegen uns. Ich halte diese Partei weit gefährlicher als die Rechten in Sachen Demokratie

  6. 27.

    "Ein Großteil der hohen Gaspreise haben wir dem Ausfall der französischen AKWs zu verdanken." Wo haben Sie dieses Märchen her? Der Gaspreis ist durch den Wegfall des preisstabilen russischen Gases aus der Pipiline und den zeitlich damit zusammenfallenden Anstieg des Gasbedarfs durch Verstromung verursacht. Letzteres ist durch die Schließung von Atom- und Kohlekraftwerke verursacht und ist politisch so gewollt.

  7. 26.

    Bei Atomkraft aber auch nicht
    Beispiel ?
    Frankreich letztes Jahr
    Und die Hälfte aller AKW in Frankreich weisen Schäden auf
    Und Kohle auch nicht, oder wollen sie ganz Ost und Westdeutschland in eine Mondlandschaft verwandeln ?
    Ach nee, die Gruben werden ja mit Wasser, das nicht da ist, gefüllt

  8. 25.

    Deshalb besteht die Transformation unserer Energieversorgung ja auch aus mehr als nur PV-Anlagen und Windräder aufstellen. So eine komplexe Aufgabe auf zwei Punkte zu reduzieren zeugt von Unwissenheit oder Unwilligkeit.
    Diese „glorreiche“ Erkenntnis die hier immer wieder vorgetragen wird ist so banal, dass jegliche Diskussion darüber unsinnig ist. In der Energiewirtschaft wird dies als Aufgabe gesehen und nicht als Problem.
    Basis der Transformation ist jedoch deutlich mehr erneuerbare Erzeugungskapazität als heute.

  9. 24.

    Immer wieder vergessen, der Atomausstieg wurde über die Jahre und verschiedenen Koalitionen durch alle relevanten Parteien bestätigt. Ist also breiter gesellschaftlicher Konsens in Deutschland und hat nur sehr wenig mit grüner Logik und noch weniger mit Hr. Habeck zu tun.
    Wie sicher die Versorgung ist, durfte Europa im letzten Sommer in Frankreich finanziell schmerzvoll beobachten.
    Ein Großteil der hohen Gaspreise haben wir dem Ausfall der französischen AKWs zu verdanken.
    Der starken ukrainischen Energiewirtschaft den Zugang zum europäischen Strommarkt zu ermöglichen, ist doch nicht verkehrt.
    Bietet die große Fläche doch zukünftig auch reichlich Potenzial für EE. Das verlängert den solaren Tag im europäischen Strommarkt signifikant.

  10. 23.

    Wir brauchen eine sichere, stabile und günstige Stromversorgung, die vor allem auch grundlastfähig ist.
    Das ist vor allem bei dem letzten Punkt bei Windrädern und Solaranlagen nicht der Fall.

  11. 22.

    Ich wünschte mir, der Umbau auf erneuerbare Energien und damit Unabhängigkeit von Drittstaaten und damit Kostenersparnis ginge deutlich schneller voran. Scheitert wohl an Bürokratie und Menschen, die lieber an Altem festhalten und Fortschritt nicht verstehen (wollen).
    Bin erstaunt, wie viel Halbwissen hier immer wieder verbreitet wird.
    Gruß an die Uckermärker insbesondere, wenn es immer trockener und heißer wird dank Erwärmung.

  12. 21.

    Einzig sichere Energieversorgung sind AKWs.
    Und selbst Habeck (Grüne) findet das in der Ukraine absolut legitim und sicher nach eigener Aussage (schon echt ein Lacher).
    Warum sieht er das für Deutschland anders? Grüne Logik ist mir fremd.

  13. 20.

    Wer versagt? Sie haben wohl ein Wahrnehmungsdefizit. BBG ist an Platz zwei in D und hat um 4 Prozent zugelegt. Die Berliner Pflasterradler null!!

  14. 19.

    Alle Akteure in Politik, Wirtschaft und Medien die diese sinnlose Verschandelung von Kulturlandschaften und den Raubbau an wertvoller Natur (Insekten, Fledermäuse, Greifvögel, Wälder, Böden) unterstützen, machen sich schuldig. Auch gegenüber kommenden Generationen.

  15. 17.

    Bayern gibt uns Geld, wir nehmen es und...
    legen es an... mit Ergebnissen die die Gebenden erschauern lassen!

  16. 16.

    Woidke versagt. Und die Grünen gucken zu. Dieses Schneckentempo ist nicht zu tolerieren!

  17. 15.

    Das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz stammt aus den Hause Jarasch.

  18. 14.

    Wenn es anders wäre würde ja das Argument mit "aber die VERSORGUNGSSICHERHEIT" schneller wegfallen. Das will die Brandenburger Regierung keinesfalls.

  19. 13.

    Meine volle Zustimmung, das Zupflastern mit diesen ,, nachhaltigen und umweltfreundlichen" Mühlen ist schon eine Zumutung für die dort lebenden Menschen

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