Ausbau Erneuerbarer Energien - Brandenburg beschließt neue Flächenziele für Windkraft

Mi 22.02.23 | 21:15 Uhr
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Sonnenaufgang über dem Windenergiepark «Odervorland». Laut Angaben vom Bundesverband WindEnergie e.V. nimmt das Binnenland Brandenburg Platz 2 in der Rangliste der Bundesländer mit der größten installierten Leistung bei Windenergieanlagen ein. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.02.2023 | Arne Sprung | Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Bundesregierung will die Menge an Öko-Strom bis 2030 verdoppeln und setzt dabei vor allem auf Windkraft. In Brandenburg soll der Ausbau nun ebenfalls mehr Fahrt aufnehmen. Dafür hat der Landtag am Mittwoch die Weichen gestellt.

Der Brandenburger Landtag hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass künftig mehr Windräder im Land gebaut werden können. Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch dafür, dass jede der fünf regionalen Planungsgemeinschaften im Land 1,8 Prozent der Fläche bis spätestens Ende 2027 und 2,2 Prozent bis spätestens Ende 2032 für die Windenergienutzung ausweist.

Bundesregierung will Öko-Strom bis 2030 verdoppeln

Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) sieht keine Probleme darin, dass die Flächen erreicht werden. Weil etwa Landschaftsschutzgebiete in die Planung einbezogen werden könnten und es Änderungen im Artenschutz gebe, dürften die Ziele von 1,8 und 2,2 Prozent unter den neuen Bedingungen erst recht erreichbar sein, sagte Beermann.

Die Bundesregierung will Strom aus Öko-Energien bis 2030 verdoppeln. Die Windkraft spielt dabei eine entscheidende Rolle. Der Bundestag hat festgelegt, dass die Länder bis Ende 2032 zwei Prozent der Fläche für Windenergie ausweisen. Bis 2027 sollen 1,4 Prozent der Flächen dafür bereitstehen.

Naturschutzgebiete bleiben tabu

Der Landesverband Berlin-Brandenburg vom Bundesverband Windenergie forderte mehr Tempo bei der Bereitstellung von Flächen und der Bearbeitung von Anträgen zur Genehmigung. "Noch immer dauern Planungs- und Genehmigungsverfahren von Windenergieanlagen durchschnittlich sechs Jahre", kritisierte der Vorsitzende Jan Hinrich Glahr.

Der Grünen-Abgeordnete Clemens Rostock wies darauf hin, dass es eine Dreiteilung für Windkraftflächen gebe: In Vorranggebieten könnten Genehmigungen leichter erteilt werden. Dazu kämen Tabuflächen wie Naturschutzgebiete sowie andere Flächen, in denen Kommunen über Windräderstandorte entschieden.

Der Landtag hatte im vergangenen Jahr ein Gesetz beschlossen, das für Windräder grundsätzlich einen Mindestabstand von 1.000 Metern zur nächsten Wohnbebauung festlegt. Für sogenannte Vorrangflächen soll der Abstand aber nicht gelten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.02.2023, 19:00 Uhr

99 Kommentare

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  1. 99.

    Und wieviele dt. Firmen gibt es noch, die WKA Herstellen oder Solarpanele und die dazugehörige Schaltungstechnik? Ist jetzt ein ähnliches Programm wie gerade in den USA für D geplant, um die heimische Produktion für den nationalen Markt zu fördern und damit die Unabhängigkeit von anderen Staaten?

  2. 98.

    Es geht um die Einsparung an fossil gebundener Primärenergie die wir bislang höchst ineffizient in nutzbare Energie gewandelt haben. Die Energieform der höchsten Qualität (Elektroenergie) direkt zu erzeugen und dann so viel wie sinnvoll damit betreiben drückt den Primärbedarf drastisch. Als Beispiel die Gaslaternen in Berlin von einigen 100W Gas auf ca. 30W elektrisch je Laterne.
    https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/2_abb_primaerenergieverbrauch_2022-12-16.pdf
    Die exakte Bilanz der Sparmaßnahmen der Städte werden wir schwierig zu Gesicht bekommen, es sei denn Sie überzeugen einen Stadtverordneten eine entsprechende Anfrage an den OB zu stellen.
    Wie hoch genau der Effekt ist, ist doch zweitrangig, solange es nicht mit Senkung der Lebensqualität verbunden ist und sich für die Städte hinreichend rechnet.
    DEU 2022 ca. 4% weniger als 2021, Jan23 ca. 8% weniger als Jan22 Trend also anhaltend. Nur Strom.
    Gas noch einiges deutlicherer Rückgang.

  3. 97.

    " mit etwas mehr als nichts zum Wirtschaftswunderland Europas zu werden. " O, die Industrie im Reich war nicht so sehr zerstört und auf neuestem techn. Stand - die meisten schweren Zerstörungen gab es durch Flächenbombardements von Städten (also ziviler Infrastruktur), nicht von Industrie.
    "Damals gab es wohl weniger Bedenkenträger." Ja gab weniger, dafür gab es Erhardt aus dem Reichsministerium mit dem schon vorher entwickelten Plan einer sozialen Marktwirtschaft - hat funktioniert und zwar mit sehr geringer Außenverschuldung.

  4. 96.

    "Die Kabel zwischen DEU und Skandinavien sind genau für diesen Zweck gedacht." Ja, aber wer garantiert, daß die nicht genauso wie Nordstream einfach durchtrennt werden?

  5. 95.

    Fangen wir mal klein an mit der Statistik. Wie stark ist der Energiebedarf in den Städten nun genau gesunken z.Bsp. bei Einsparungen bei der Beleuchtung? Kennen Sie dazu Auswertungen z.Bsp. für Berlin, Potsdam, Frankfurt ...? Was wurde bei den Sparprogrammen bei der Heizung in den Städten nun genau eingespart, was nicht auf den milden Winter zurückgeführt werden kann? Ich sehe keine Evaluierung der schon mehrere Monate laufenden Sparmaßnahmen. Kommt mir langsam so vor wie bei anderen Maßnahmen in den letzten Jahren.

  6. 94.

    "würde gleichzeitig Kernenergie und Kohle abschalten. "
    Wo kommt eigentlich immer wieder dieser Unsinn von "gleichzeitig" her?
    Alles was in den letzten Jahren abgeschaltet wurde, hat offensichtlich zu keinen Versorgungsproblemen geführt.
    Ganz im Gegenteil die mittlere Ausfalldauer ist deutlich kürzer geworden und der Stromexport stabil oder größer. Ja der Netzbetrieb ist komplexer geworden, aber das bezweifelt kaum jemand. Offensichtlich funktioniert es aber.
    Atomaussstieg kommt ein paar Monate später als vereinbart in 2023. Kohle diskutiert man über 2030 oder 2038. Der Rest bis 2045. Das mag in astronomischen Dimensionen gleichzeitig sein aber in gesellschaftlichen sind das schon deutliche Zeitsprünge.
    Deutschland hat es mal geschafft in kürzerer Zeit beginnend mit etwas mehr als nichts zum Wirtschaftswunderland Europas zu werden.
    Damals gab es wohl weniger Bedenkenträger.

  7. 93.

    Nein das habe ich nicht geschrieben, das haben Sie frei interpretiert, warum auch immer.
    Ich halte es für uninteressant mit jemandem zu diskutieren der Aussagen in einen anderen Kontext verschiebt als sie getätigt wurden.
    Daher nochmal in einfachem Deutsch.
    Ich habe mich auf den Strommarkt bezogen. Und ich habe zum Ausdruck gebracht, dass Deutschland nicht das einzige Land ist, dass auf Windenergie setzt so wie es der Vorredner behauptet hat. Nicht mehr und nicht weniger. Also ganz ruhig bleiben und nix dazu dichten.
    Da sie es aber von mir lesen wollen:
    Das wir nach 20 Jahren noch nicht weiter sind, sollte uns nicht stolz machen. Über die Ursachen kann man gern streiten.
    Das durch weitgehende Umstellung der Primärenergie auf Regenerative Elektroenergie ein signifikanter Teil an Primärenergie aus der Bilanz subtrahiert wird, hat Dominik ja bereits erwähnt. Prognosen gehen von 20-30% aus.
    Dank der überragenden Effizienz der Elektrotechnik gegenüber Verbrennungsprozessen.

  8. 92.

    Kommen Sie doch endlich auf die Metaebene. Ihr Weg der Energieversorgung endet in einer Sackgasse. Kernenergie kann ein Ausweg sein. Darum geht es

  9. 91.

    Otto Hahn war Chemiker und Nobelpreisträger für den Nachweis der Kernspaltung von Uran und Thorium.

    Diskretisieren Sie mal nicht die Isotopenchemie, dafür hockte ich zu lange in Isotopenlaboren....

  10. 90.

    Sie meint wahrscheinlich die Transurane allgemein.

    Aber Sie ist überall so ungenau bis falsch, dass es wohl schlicht gefährliches Halbwissen ist.

    PS: nicht fehlen in der Technikhistorie der Milliardenteuren Bauruinen darf natürlich der SNR-300 in Kalkar. Da ist der BER nen Kindergarten gegen...

  11. 89.

    Es handelt sich nicht um Chemie, sondern um Physik. Seien Sie mir nicht böse, aber sie haben nicht verstanden, um was es hier geht. Ein Proseminar über Isotope abzuhalten und weiter im Nebel zu stochern, das überlasse ich Herrn Dominik.

  12. 88.

    Und wieder sind Sie entweder gewollt oder aus Unkenntnis ungenau.

    Caesium hat als Reinelement nur ein natürliches Isotop und das ist stabil.

    Sie meinen offenbar das künstliche Isotop 137 Cs, warum schreiben Sie dass dann nicht?

    Und nein am Ende der Transmutation stehen nicht radioaktive Isotope mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren.

    Jetzt wird auch noch thermisch verwertet...Verbrannt? Oder meinten Sie plötzlich thermische Brüter. Die hatten bisher nur 1 Nutzen: Herstellung(Erbrütung)von waffenfähigem Plutonium!

  13. 87.

    Chemie ist nicht so ihr Ding. Sorry.
    https://www.chemie.de/lexikon/Plutonium.html

    Wenn das Zeug so "schwuppdiwupp" zu Blei wird, frage ich warum es für Endlager nahezu ein "Ewigkeitsgebot" gibt.
    Es ist mir übrigens bekannt, das dieser Begriff aus dem Verfassungsrecht stammt.

  14. 86.

    Lassen Sie Frau Hannah schreiben.

    Viele Ihrer Aussagen sind eben überprüfbar falsch auch wenn Sie nicht genau definiert, welche Nukleartechnologie Sie meint, ist wohl deutlich, dass Sie natriumgekühlte schnelle Brüter meint.

    THTR-300 wohl schon vergessen als superteures Brüterprojekt in DE, aber um neuere Projekte steht es nicht besser:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/ASTRID_(Reaktor)

  15. 85.

    Ja, in der Größenordnung der Halbwertszeit von Cäsium von 30 Jahren. Uran, Plutonium usw. werden thermisch verwertet. Am Ende des Zerfallsprozeßes steht Blei

  16. 84.

    SidetrackFrankfurt (Oder)Donnerstag, 23.02.2023 | 20:12 Uhr:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 23.02.2023 um 19:01
    Sie: "Und wie töten AKW? Siehe Tschernobyl, Fukushima usw.!"
    Frage: Wieviel Tote gab es denn in Fukushima, ausschließlich aufgrund der AKW-Havarie?"

    Bisher wurden mindestens 21 Arbeiter verstrahlt. Die Langzeitfolgen kann man jetzt noch nicht abschätzen.
    Aber es gibt hohe Zahlen bei den Liquidatoren aus Tschernobyl, die allerdings die Sowjetunion aus stalinistischen Geheimhaltungsgründen nie exakt erfasst hat.

  17. 83.

    Warum Fragen Sie das nicht zu Tschernobyl?

    Die epidemologischen Folgen durch erhöhte Strahlung werden Kernenergiebefürworter eh immer in Frage stellen. Was wird nochmal mit dem massenweise radioaktiv verseuchten Wasser in Fukushima gemacht?

    Das gleiche was man auch ohne Unfall in Wiederaufbereitungsanlagen mit verseuchten radioaktiven Abwässer macht! Ab ins nächste Meer damit....total nachhaltig.

  18. 82.

    Hannah:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 23.02.2023 um 19:05
    Haben Sie Atommüll zu Hause herumzuliegen?"

    Nein, aber die AKW-Betreiber haben in rumliegen und wissen nicht, wohin mit dem zeug.

    Hannah:
    "In den neusten bauartbedingt gausicheren Flüssigstoffreaktortypen läßt sich die Restenergie im Atommüll von über 90 Prozent auf bis zu 5 Prozent verwerten. Damit könnten wir für die nächsten 200 Jahre unsere Energieversorgung sichern. Der restliche Atommüll müßte dann nur noch 200 Jahre endgelagert werden bis er vollständig abgeklungen ist."

    Wie? Nach 200 Jahren ist die Strahlung schon vollständig abgeklungen, entspricht also der üblichen Strahlung auf der Erde, wo der Mensch nicht aktiv war? Also nach eminen Informationen ist die Halbwertzeit sehr viel höher, und wir brauchen hier ganz viele Halbwertzeiten, bis die Strahlung ungefährlich ist.

  19. 81.

    Sie: "Komisch, dass echte Naturschützer das anders sehen."
    Funktionäre des bayrischen Ablegers des NABU "echte Naturschützer", schon klar.
    Fragen Sie einfach mal die Leute vor Ort, die sich um Rotmilanbestände in Nähe von WKA sorgen. Die müssen nicht unbedingt vom NABU oder LBV sein.

  20. 80.

    Sie: "Und wie töten AKW? Siehe Tschernobyl, Fukushima usw.!"

    Frage: Wieviel Tote gab es denn in Fukushima, ausschließlich aufgrund der AKW-Havarie?

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