Bahn-Warnstreik ab Montag - Fahrgastverband beklagt fehlendes Notangebot für Bahnreisende

Die Eisenbahngewerkschaft EVG will ab Sonntagabend 50 Stunden streiken. Der Berliner Fahrgastverband Igeb kritisiert, es gebe keine Notangebote - in anderen Ländern sei das jedoch üblich.
Einen Tag vor dem bundesweiten Warnstreik bei der Deutschen Bahn hat der Berliner Fahrgastverband Igeb ein fehlendes Notangebot beklagt.
Im rbb24 Inforadio sagte der stellvertretende Igeb-Vorsitzende Jens Wieseke am Samstagmorgen, ein Minimum wäre es, dass Fahrgäste zum Beispiel bei der S-Bahn wenigstens im Stundentakt von Bernau in Brandenburg bis Gesundbrunnen in Berlin kommen könnten. In anderen Ländern, in denen deutlich öfter getreikt werde, gebe es solche Notangebote. Wieseke sieht die Politik in der Verantwortung hier für entsprechende Rahmenbedingungen zu sorgen.
Igeb kritisiert Ausmaß
Die Igeb stellt außerdem in Frage, ob es sich bei dem angekündigten Warnstreik der Eisenbahngewerkschaft EVG überhaupt noch um einen solchen handele. Ein Warnstreik beginne oft mit Betriebsbeginn und ende dann gegen Mittag, in diesem Fall gehe es aber um zwei volle Tage, sagte Wieseke. Hier schieße die Gewerkschaft deutlich über das Ziel hinaus.
Wegen des angekündigten Warnstreiks geht die DB Regio Nordost von massiven Einschränkungen auch im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg aus. Die DB Regio Nordost teilte mit, man rechne damit, dass es von Sonntag 22.00 Uhr bis Dienstag um Mitternacht keinen regionalen Zugverkehr geben wird. Derzeit werde versucht für einzelne Verbindungen Bus-Ersatzverkehre zu schaffen.
Die EVG will bei der Deutschen Bahn ab Sonntagabend 50 Stunden streiken. Bisher konnten sich die Tarifpartner nicht auf einen Mindestlohn einigen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 13.05.2023, 7:00 Uhr