Kundgebung vor Zentrale - Berliner Lieferando-Fahrer kämpfen mit Warnstreik für Tarifvertrag

Do 17.08.23 | 16:42 Uhr
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Warnstreik bei Lieferando: Ein Firmenrucksack liegt bei einer Kundgebung vor dem Firmensitz von Lieferando auf dem Gehweg. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Audio: rbb24 Inforadio | 17.08.2023 | Hendrik Schroeder | Bild: dpa/Christoph Soeder

Im Streit um einen Tarifvertrag beim Essenslieferdienst Lieferando haben am Donnerstag zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer in Berlin ihre Arbeit niedergelegt. Etwa 100 von ihnen protestierten vor der Unternehmenszentrale in Kreuzberg. Aufgerufen zu dem Warnstreik hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Bislang gibt es bei Lieferando keinen Tarifvertrag. Das Unternehmen lehnt Verhandlungen darüber ab.

Laut Lieferando können Berliner Konsumenten aber weiterhin bestellen. "Restaurants mit eigenen Fahrern sind nicht vom Streik betroffen, und wir haben unser Personal für die bestreikte Schicht aufgestockt", teilte das zum niederländischen Konzern Just Eat Takeaway gehörende Unternehmen am Donnerstag mit.

Lieferando spricht von Wettbewerbsnachteil

Zu ähnlichen Aktionen hatte die NGG bereits in anderen größeren Städten aufgerufen. Die Gewerkschaft will damit eigenen Angaben zufolge den Druck auf Lieferando erhöhen. Man habe den Eindruck, das Unternehmen spiele auf Zeit, hieß es. Deshalb trage man den Protest direkt vor das Lieferando-Hauptquartier in Berlin, so ein Sprecher der Gewerkschaft.

Zu den Kernforderungen gehört ein Stundenlohn von mindestens 15 Euro, die Zahlung eines 13. Monatsgehalts und angemessene Zuschläge für Abend-, Sonn-, und Feiertagsschichten.

Lieferando verweist stets auf den aktuellen Stundenlohn, der bereits bei 14 Euro liege. Das sei "mehr als Servicekräfte der Gastronomie und vergleichbar viel wie Lieferfahrer der Systemgastronomie nach Tarif", hieß es. "Ein Inseltarifvertrag würde Wettbewerbsunterschiede weiter verschärfen, so dass noch weniger Anbieter direkt anstellen", teilte ein Sprecher mit.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.08.2023, 18:05 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Aber Wohlstand ohne Leistung geht nicht."
    Ich würde das etwas anders formulieren:
    Wohlstand der oberen 5 % geht ohne die Leistung der 95 % nicht.

  2. 5.

    Wohlstand ohne Leistung geht sehr wohl. Dieses Land ist das beste Beispiel. Einfach mal x-beliebige Leute spontan fragen, in welchem Land es Geld ohne Arbeit gibt. Die Antwort ist so einfach wie simpel....

  3. 4.

    Heute wollen viele Arbeitnehmer nichts mehr tun aber viel verdienen. Aber Wohlstand ohne Leistung geht nicht.

    Wenn für Zustände wirklich so schlimm sind, warum kündigen die Mitarbeiter nicht einfach?

  4. 2.

    Viel Erfolg, toi, toi, toi!!!

  5. 1.

    Wie lange ist NGG schon an dem Thema dran? Warum stimmen die Mitarbeiter nicht einfach mit den Füßen ab?

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