Tarifkonflikt - Bahn geht mit Option auf weniger Arbeitszeit auf GDL zu

Fr 05.01.24 | 13:21 Uhr
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Symbolbild:Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn steht am Bahnsteig.(Quelle:imago images/Revierfoto)
Bild: imago images/Revierfoto

Im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn ein neues Angebot vorgelegt. Darin ist ein Wahlmodell für Schichtarbeiter enthalten, das eine 35-Stundenwoche ermöglicht, wie die Bahn am Freitag mitteilte. Das neue Angebot liege der GDL bereits vor.

Mehr oder weniger Stunden

"Wir wollen jetzt über zusätzliche Wahlmodelle für Schichtarbeiter verhandeln", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler der "Süddeutschen Zeitung" am Freitag. "Die können dann statt 38 nur noch 35 Stunden arbeiten - oder auch 40 Stunden. Jeder wählt aus, wie in einer Cafeteria."

Wer sich für kürzere Arbeitszeiten entscheidet, müsse dafür Abstriche bei einer tariflich vereinbarten Lohnerhöhung machen. "Das ist heute schon so, wenn sich die Mitarbeitenden für zusätzlichen Urlaub entscheiden", sagte Seiler. Der Konzern ist damit erstmals bereit, über eine Kernforderung der GDL zu reden, an der die Verhandlungen zuletzt gescheitert waren.

Mehrtägige Streiks geplant

Die Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky fordert unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Bereits jetzt gibt es verschiedene Arbeitszeit-Wahlmodelle bei der Deutschen Bahn, bei denen sich Beschäftigte etwa zwischen mehr Urlaub, weniger Arbeitstagen oder höheren Löhnen und Gehältern entscheiden können. Das Angebot der Bahn sieht nun vor, diese Optionen zu erweitern.

Aller Voraussicht nach müssen sich Fahrgäste auf weitere mehrtägige Streiks ab dem 8. Januar, also kommendem Montag, einstellen. Ob das neue Angebot daran etwas ändert, ist noch ungewiss.

Sendung: Radioeins, 05.01.2024, 12:30 Uhr

85 Kommentare

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  1. 85.

    Due EVG hat den Namen Gewerkschaft nicht verdient.
    Sie verhandelt für due Arbeitgeber , aber nicht für die Arbeitnehmer. Sie ist Arbeitgebernahe. Und so funktioniert Gewerkschaftsarbeit nicht.
    Mit Erpressung , wie hier oft Argumentiert wurd, hat die Forderung der GDL nichts zu tun.
    Die Bahn Blockiert mit ihrer Haltung die Verhandlungen.

  2. 84.

    Jesse, welch ein Unsinn. Natürlich kümmert sich für EVG um die Mitglieder. Diese Gewerkschaft agiert mit Augenmaß und setzt auf Joberhalt.

    Die Verantwortung der Lokführer wird bereits jetzt sehr gut bezahlt. Viele andere Jobs verlangen auch Schichtarbeit ect.

    Fakt ist, dass es nicht mehr Personal geben wird. Letztlich müssen die Mitarbeiter bei kürzerer Arbeitszeit viel mehr Mehrarbeit leisten.

  3. 83.

    Das es arbeitslose Menschen gibt bedeutet nicht, dass die Bahn zusätzliches Personal gewinnen kann. Klar?

    Letztlich fordert dze GDL etwas, was nicht umsetzbar ist.

    Welche Kompromisse hat die GDL bisher geschlossen? Was bietet die an? Nichts...sie stellt unerfüllbare Forderungen.

  4. 82.

    Das es Arbeitssuchende gibt bedeutet nicht, dass sie auch ausgebildet zur Verfügung stehen.

    Fakt ist, dass die GDL eine Forderung aufstellt, die nicht erfüllbar ist.

    Selbst wenn die Bahn mehr Personal zusagt, muss sie sich daran nicht halten und kann sich nachher auf die tatsächliche Unmöglichkeit berufen.

    Es wird wohl auf eine Arbeitszeitverkürzung ohne mehr Personal hinauslaufen. Das bedeutet Mehrarbeit ohne Ende.

  5. 80.

    Stefan, ist es so schwer zu kapieren, dass die Bahn nicht beweispflichtig ist? Welche Gewerkschaft in welchem Betrieb Mehrheit hat, muss die Gewerkschaft beweisen.

    Die EVG hat sich einem unabhängigen notariellen Verfahren unterzogen. Die GDL weigert sich, da sie dann weg wäre.

    Schauen Sie in das Tarifeinheitsgesetz. Die GDL muss beweisen, in welchem Betrieb sie Mehrheit hat. Und genau das will sie nicht.

    Jetzt verstanden? Die GDL muss beweisen. Nicht die Bahn. Übrigens hat die EVG bewiesen

  6. 79.

    Was ist da konkret "so ein Kostrukt"? Abgesehen davon, dass Fairtrain nicht von der GDL gegründet wurde, ging es bei der Verneinung der Tariffähigkeit der CGZP durch das Bundesarbeitsgericht um die "fehlende Sozialmächtigkeit" - die Gewerkschaft hatte schlichtweg so gut wie keine Mitglieder (sie vertrat 0,18% der Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche).

  7. 78.

    Die EVG ist eine Arbeitgeberfreundliche Gewerkschaft, die dem Vorstand zu nahe steht und kaum was für ihre Mitglieder tut.
    Die EVG ist keine wirkliche Gewerkschaft.
    Lokführer verdienen sehr gut.
    Mag sein das der Lokführer nicht der Schlechtsverdienenste ist, aber er hat jeden Tag die vollste Verantwortung für Hunderte,evtl.auch Tausende Fahrgäste. Wochenendarbeit, Feiertage Arbeiten, usw.

  8. 77.

    Die Bahn hasst ihre Lokführer und deren Interessensvertretung. Sie weiß genau wer wo organisiert ist und wer nicht. Mit diesem Wissen hatte die Bahn dort wo sie es weiß schon lange eine Zählung angestoßen um die GDL noch kleiner zu halten als sie gerade gehalten wird. Dies passiert aber nicht und die Bahn arbeitet mit frei erfunden Zahlen. Übrigens sind 60-65% dieser anderen Truppe Rentner und Pensionäre. Wenn man dann die restlichen Mitarbeiter auf diese 288 Unternehmen aufteilt kommt echt ne schlagkräftige Zahl raus. Deshalb musste die Bahn zuletzt auch diese EVG bestreiten und nicht andersrum

  9. 76.

    Sie sind also dafür, das viele Menschen ihren Job verlieren, wegen ,, Gott sei dank streicht die DB Cargo stellen "
    Wie unsozial und unmöglich ist man hier eigentlich eingestellt.
    Wenn man sich wie sie freut das andere Leute ihren Job verliert kann man nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.
    Und immerwieder der Schwachsinn das es niemals mehr Personal geben könnte.Da muss der Vorstand halt tätig werden, die Bahn wieder Attraktiv zu machen.
    Es gibt mehr als genug Arbeitssuchende.

  10. 75.

    Es wird Zeit, dass der GDL das Fundament entzogen wird. Hier geht's nicht um Gewerkschaftsarbeit, sondern um Erpressung.

    Wenn festgestellt wird, dass die GDL nicht tariffähig ist, bedeutet das ihr Ende.

    Die EVG handelt mit Augenmaß und fordert keine Unmöglichkeit wie die GDL.

    Der W. fordert Personal, welches es nicht gibt und nie geben wird.

    Lokführer verdienen sehr gut. Daher jammern auf hohem Niveau.

    DB Cargo baut Gott sei Dank schon die ersten 1800 stellen ab

  11. 74.

    Sie wissen schon, dass die Gründung durch Privatpersonen erfolgte, oder? Bis zur endgültigen Bewertung ist die GDL Tariffähig. Wenn Die die Klageschrift kennen, können Sie diese Problematik doch bestimmt auch rechtlich einordnen.

  12. 73.

    Ob die GDL die Tariffähigkeit verloren hat wird gerichtlich überprüft. Die Entscheidung steht noch aus.Und solange diese Entscheidung noch aussteht, gilt noch die Annahme das die GDL Tarifverträge abschließen und zu Streiks aufrufen darf.
    Insofern entspricht ihr Kommentar schlichtweg nicht der Wahrheit.

  13. 72.

    Die Fluktuation ist bei der Bahn geringer als woanders ?
    Beweisen sie das mal.
    Ich kenne das als Lokführer bei der DB anders.

  14. 71.

    Stefan, durch die Gründung von Fairtrain hat die GDL die Tariffähigkeit verloren. Es besteht ein Interessenkonflikt zwischen Mitarbeitern (nur GDLer) und der Gewerkschaften.

    Das BAG hat vor einigen Jahren schon mal so ein Konstrukt untersagt. Damals ging es um die christliche Arbeitnehmergewerkschaft.

    Übrigens sind die Gründer von Fairtrain Mitarbeiter der GDL.

    Schauen Sie sich die Klageschrift an.

  15. 70.

    Wieso entzieht sich die Bahn über Forderung? Sie kann die Forderung nach zusätzlichem Personal nicht erfüllen. Das ist keine Verweigerung.

    Übrigens, was bietet die GDL als Kompromiss an? Nichts... sie fordert und will nur erpressen.

    Eine Verkürzung der Arbeitzeit geht nur mit mehr Personal. Wenn das nicht da ist....

  16. 69.

    Stefan, und schon wieder verbreiten Sie Unsinn. Die Bahn gehört nicht zur darseinsvorsorge.

    Natürlich kann man ÖPNV und FV kostendeckend betreiben.

    Letztlich jammern die Lokführer auf hohem Niveau. Wenn der Job angeblich so mies bezahlt ist und die Arbeitsbedingungen so schlecht wären, warum ist denn die Fluktuation bei der Bahn deutlich geringer als bei anderen AGs?

  17. 68.

    Stefan, die Bahn hat nie eine unabhängige Zählung verweigert. Muss sie auch nicht. Den Beweis muss die Gewerkschaft führen. Die EVG hat es getan. Die GDL weigert sich.

    Der Sachse muss sich den Vorschriften des Tarifeinheitsgesetzes unterwerfen.

    Aber diese Vorschrift scheint Ihnen ja auch fremd zu sein

  18. 67.

    Stefan, Sie verdrehen Tatsachen. Da sich die GDL weigert zu beweisen in welchen Betrieben sie Mehrheitsgewerkschaft ist, darf die Bahn eine Schätzung vornehmen. Die Beweislast liegt bei der GDL. Schauen Sie in das Tarifeinheitsgesetz.

    Die EVG hat sich einem notariellen Verfahren zur Festesellung unterworfen. Für GDL weigert sich.

    So wird ein Schuh draus. Das Tarifeinheitsgesetz ist eindeutig und legt die beweispflichtig für die GDL fest.

  19. 66.

    Ihre Aussagen sind schlichtweg falsch. Fairtrain wurde von Privatpersonen gegründet, was Sie auch prima selbst halten herausfinden können. Selbiges gilt für die Mehrheitsanteile im Bahnunternehmen. Die Bahn hat festgelegt wer wo mehr sein könnte und wenn die Bahn sicher wäre, es sind mehr EVGer in bestimmten Unternehmen hätte sie eine unabhängige Zählung schon längst zugelassen. So wird ein Schuh drauß.

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