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Audio: rbb24 Inforadio | 07.02.2024 | Jasmin Becker | Quelle: Rainer Keuenhof/ dpa

Mehrere deutsche Flughäfen betroffen

Verdi-Warnstreik bei Lufthansa führt zu mehreren Hundert Flugausfällen

Das Lufthansa-Bodenpersonal hat am Mittwochmorgen seinen 27-stündigen Warnstreik begonnen. Bei der Airline führt dies zu zahlreichen Ausfällen - allerdings nicht bei den Tochterfirmen. Der Flughafen BER ist vom Warnstreik betroffen.

Bei der Lufthansa ist seit der Nacht zu Mittwoch der angekündigte Warnstreik des Bodenpersonals im Gange. Dies bestätigte am Mittwoch ein Verdi-Sprecher in Frankfurt (Main).

Das Drehkreuz soll zusammen mit München am härtesten von dem für 27 Stunden geplanten Ausstand getroffen sein. Die Airline hat vorsorglich für Mittwoch zwischen 80 und 90 Prozent ihrer rund 1.000 geplanten Flüge abgesagt.

Am Berliner Flughafen BER wurden hingegen alle 46 Lufthansa-Flüge gestrichen. Ursprünglich geplant waren je 23 Starts und Landungen. Die Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen der Webseite zufolge aber alle durchgeführt werden. Das gilt auch für die Flüge der Lufthansa-Töchter Austrian Airlines, Brussels Airlines und Swiss. Für den gesamten Tag hatte der Flughafen inklusive der Lufthansa-Flüge ursprünglich 350 Starts und Landungen mit etwa 50.000 Passagieren auf dem Plan.

Lufthansa bereits seit Dienstagabend betroffen

Verdi hat die Beschäftigten verschiedener Lufthansa-Firmen an den Standorten Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf zum Arbeitskampf aufgerufen. Bereits am Dienstagabend fielen erste Flüge aus. Mehr als 100.000 Passagiere mussten nach Angaben des Unternehmens umplanen. An den übrigen Flughäfen in Deutschland wurden in der Regel die Verbindungen von und nach Frankfurt und München gestrichen.

Flughafen BER betroffen

Lufthansa will trotz Warnstreik am Mittwoch bis zu 20 Prozent der Flüge durchführen

Das Bodenpersonal der Lufthansa will am Mittwoch in einen 27-stündigen Warnstreik treten - auch der Flughafen BER wird betroffen sein. Trotz des Arbeitskampfes will die Lufthansa Flüge durchführen.

Lufthansa: Passagiere abgesagter Flüge sollen nicht zum Flughafen kommen

Bei ausfallenden innerdeutschen Flügen können die Kunden mit ihrem Flugticket auf die Bahn ausweichen. Auf keinen Fall sollten Passagiere abgesagter Flüge zum Flughafen kommen, warnte Lufthansa. Dort könnten sie keine Hilfe erwarten. "Aufgrund des Streiks sind die Umbuchungsschalter leider nicht besetzt", stand auf der Webseite der Fluggesellschaft. Kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten stünden über lufthansa.com, die Kunden-App und über das Service-Center zur Verfügung.

Am Mittwoch drohte Verdi, den Warnstreik des Bodenpersonals auszuweiten. Lufthansa könne die Arbeitsniederlegung nur abwenden, wenn der Konzern sein Tarifangebot erheblich nachbessere, sagte Verdi-Verhandlungsführer Reschinsky am Flughafen in Frankfurt am Main.

Bislang nicht oder kaum von den Streiks betroffen sind Passagiere der Lufthansa-Töchter und externer Airlines. So plant beispielsweise die Direktflugtochter Eurowings naqch derzeitigem Stand, ihr komplettes Programm abzufliegen. An den Drehkreuzen München und Frankfurt sollen die Rumpfmannschaften die Flüge der ausländischen Lufthansa-Schwestern Swiss, Austrian und Brussels Airlines bevorzugt abfertigen, um deren Netzwerke funktionsfähig zu halten. Auf diese Flüge werden dann auch Lufthansa-Kunden umgebucht.

 

Normalbetrieb nach Warnstreik bei Lufthansa ab Freitag erwartet

Streikversammlungen finden am Mittwoch in Berlin und Frankfurt statt. Enden soll der Ausstand am Donnerstag um 07:10 Uhr. Die Lufthansa rechnet für den Donnerstag noch mit einem ruckeligen Betriebsanlauf mit einigen Ausfällen und Verspätungen. Bis zum Freitag soll sich der Betrieb wieder vollständig normalisiert haben.

Fast alle Flüge am BER gestrichen

Diese Rechte haben Flugreisende bei einem Warnstreik

Aufgrund eines Warnstreiks am BER starten am Montag keine Passagierflüge, die meisten ankommenden Flüge sind auch gestrichen. Die Airlines müssen dafür sorgen, dass die Passagiere trotzdem befördert werden. Was Flugreisende wissen sollten.

Die Beeinträchtigungen durch den Lufthansa-Warnstreik nach Regionen

Bayern: In München fallen 80 bis 90 Prozent der 400 geplanten Lufthansa-Flüge aus. In Nürnberg wurden acht Flüge von und nach Frankfurt gestrichen.

Rhein-Main: Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind 80 bis 90 Prozent der rund 600 geplanten Starts und Landungen der Lufthansa-Kernmarke sowie des konzerneigenen Zubringers Air Dolomiti abgesagt. Die übrigen Konzerngesellschaften wie auch externe Airlines fliegen hingegen.

"Besonders belastetes Gericht"

93 Prozent der Zivilklagen am Amtsgericht Königs Wusterhausen sind von Fluggästen

Baden-Württemberg: In der Landeshauptstadt Stuttgart fehlen sechs Lufthansa-Verbindungen nach Frankfurt und München auf dem Flugplan. Keine Änderungen gab es bei den drei geplanten Abflügen aus Friedrichshafen nach Frankfurt.

Hamburg: Am Hamburger Flughafen fallen alle 23 geplanten Lufthansa-Abflüge aus. Das geht aus dem Online-Abflugplan des Flughafens hervor. Dabei handelt es sich um 12 Flüge nach München und 11 nach Frankfurt. Im Gegenzug fallen auch die Ankünfte mit Start an diesen beiden Lufthansa-Drehkreuzen aus. Die rund 30 Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings zu Urlaubszielen sollen alle wie geplant starten.

Nordrhein-Westfalen: In Düsseldorf fallen 14 der 15 geplanten Lufthansa-Verbindungen nach München und Frankfurt aus. Dafür plant Eurowings alle 52 Abflüge fest ein. Andere Airlines müssen wegen des Streiks bei der Lufthansa-Pushback-Tochter Leos allenfalls mit Verzögerungen rechnen. Auf der Webseite des Kölner Flughafens wurden am Morgen fünf München-Verbindungen als annulliert gelistet.

Streit um mehr Geld und Laufzeiten

Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt am Main geplant. Lufthansa verweist auf zurückliegende Lohnsteigerungen und hat für einen Zeitraum von drei Jahren 13 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie angeboten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.02.2024, 8:05 Uhr

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