Keine Filialschließungen -
Verdi ruft Beschäftigte im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg am Dienstag und Mittwoch zu Warnstreiks auf. Schwerpunkt der Arbeitskämpfe sei weiterhin die Schwarz-Gruppe mit ihren beiden Ketten Lidl und Kaufland, wie eine Verdi-Sprecherin am Dienstag sagte.
Filialschließungen sind nicht zu erwarten. Die Auswirkungen für Verbraucherinnen und Verbraucher dürften erneut gering bleiben.
Seit Monaten Tarifstreit
Laut Verdi sind auch Beschäftigte im Pharma-Großhandel zu Streik aufgerufen.
Bereits am Donnerstag war es zu bundesweiten Warnstreiks gekommen, die insbesondere die Schwarz-Gruppe betrafen. Im brandenburgischen Lübbenau organisierte Verdi eine Kundgebung vor dem Kaufland-Lager.
Seit Monaten kommt der Tarifstreit sowohl im Einzel- als auch im Großhandel kaum voran. Verhandlungen gibt es derzeit nicht. Auch zahlreiche Warnstreiks konnten die verfahrene Situation nicht verändern. Verdi fordert im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg unter anderem mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von neun Monaten.
Handelsverband spricht von Verweigerungshaltung der Gewerkschaft
Der Tarifgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Steven Haarke, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Arbeitgeber hätten ihr vor fast einem Jahr vorgelegtes Angebot im Verlauf der Tarifrunde drei Mal nachgebessert. "Dieses Angebot hätte zu echten Reallohnzuwächsen geführt, zumal die Inflation rückläufig ist." Haarke warf Verdi eine Verweigerungshaltung vor, die Gewerkschaft sei "nicht flexibel".
Sendung: Radioeins, 02.04.2024, 14 Uhr