Festveranstaltung an der Uni Potsdam - Erste Rabbiner-Ordination in Brandenburg seit dem Zweiten Weltkrieg

So 23.10.22 | 14:41 Uhr
Die Rabbiner Ann Gaelle Attias (l-r), Andres Bruckner und Irene Muzas Calpe stehen am 23.10.2022 im Audixmax der Universität Potsdam vor ihrer Ordination zusammen. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Bild: dpa/Jörg Carstensen

Zum ersten Mal seit der Shoah und dem Zweiten Weltkrieg werden am Sonntag in Brandenburg wieder Rabbiner in ihr Amt berufen. Am Nachmittag werden im Audimax der Universität Potsdam zwei Frauen und ein Mann als jüdische Geistliche ordiniert. Sie hatten ihre Ausbildung am "Zacharias-Frankel-College" für konservatives Judentum an der Uni absolviert und wollen nun in Gemeinden im spanischen Barcelona, im französischen Toulouse und in Bochum arbeiten, teilte die Uni-Verwaltung mit.

Bisher hatte die Ordination immer in Berlin stattgefunden, am Sonntag wird sie nun zum ersten Mal in Potsdam abgehalten. Nach Angaben der Universität arbeitet das Zacharias Frankel College seit 2013 als Rabbinerseminar unter der religiösen Aufsicht der Ziegler School in Los Angeles. Es verbinde die strikte Einhaltung jüdischer Gesetze und Rituale mit der Interpretation zeitgenössischer Werte [uni-potsdam.de].

Das Rabbiner-Studium besteht aus einem Bachelor- und einem Masterstudium an der Fakultät für Jüdische Theologie. Dazu gehören Kurse in Bibel, Talmud, jüdischer Exegese, Philosophie und moderner jüdischer Geschichte sowie Sprachkurse in Hebräisch und Aramäisch. Das akademische Studium wird durch zusätzliche Talmud-, Thora- und Halacha-Studien ergänzt, verbunden mit einem Studienjahr in Jerusalem.

Am Montag und Dienstag öffnet die Einrichtung ihre Türen zu einem Lernfestival. Interessierte können sich laut der Uni-Verwaltung bei zahlreichen Veranstaltungen einen Eindruck davon verschaffen, "wie religiöses Lernen an einer staatlichen Universität funktioniert."

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.10.2022, 10 Uhr

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