Nachfolge von Chatrian und Rissenbeek - Oscar-Preisträger Berger wird Teil der Findungskommission für Berlinale-Spitze

Mo 11.09.23 | 16:59 Uhr
Archivbild: Edward Berger beim Nominiertenabend des Deutschen Filmpreises Lola 2023. (Quelle: dpa/Eventpress)
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Bei der Suche nach einer neuen Berlinale-Spitze wirkt Oscar-Preisträger Edward Berger in der von Kulturstaatsministerin Claudia Roth einberufenen Findungskommission mit. Der Regisseur ("Im Westen nichts Neues") soll in dem Gremium unter Roths Vorsitz eine Intendanz als Nachfolge für das bisherige Führungsduo aus Carlo Chatrian (51) und Mariette Rissenbeek (66) finden. Ein Sprecher Roths bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Zur Findungskommission gehören demnach neben Roth und Berger die Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie Anne Leppin, die Schauspielerin Sara Fazilat und der Produzent Roman Paul.

Roth hatte vor rund einer Woche angekündigt, die Berlinale solle künftig nur noch von einer Person geleitet werden - statt wie bisher von einer Doppelspitze. Chatrian zog daraufhin Konsequenzen und kündigte an, das Festival nach der Ausgabe 2024 zu verlassen. Rissenbeek hatte bereits zuvor ihr Ausscheiden angekündigt.

Chatrian geht - Sogar Hollywood protestiert

Zahlreiche Filmschaffende kritisierten Roth im Zusammenhang mit dem geplanten Führungswechsel. Ihr Umgang mit dem bisherigen künstlerischen Leiter Chatrian sei "schädlich und unprofessionell", hieß es in einem beim US-Fachblatt "Variety" veröffentlichten offenen Brief. Zu den mehr als hundert Unterzeichnenden gehörten unter anderem die Regisseure Martin Scorsese und Margarethe von Trotta.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals - in diesem Jahr war etwa US-Schauspielerin Kristen Stewart Jurypräsidentin und Hollywoodstar Sean Penn hatte seinen Dokumentarfilm zur Ukraine in Berlin vorgestellt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.09.23, 19:30 Uhr

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