Neue Leitung 2024 geplant - Carlo Chatrian verlässt die Berlinale nach der 74. Ausgabe

Sa 02.09.23 | 15:29 Uhr
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Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter der Filmfestspiele (Quelle: dpa/Gerald Matzka)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.09.2023 | Mario Bartsch | Bild: dpa/Gerald Matzka

Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Berlinale eine neue Leitung bekommen soll. Nun kündigte der künstlerische Leiter, Carlo Chatrian, an: Die nächste Berlinale im Jahr 2024 wird seine letzte sein.

Der aktuelle künstlerische Leiter der Berlinale, Carlo Chatrian, wird das Festival nach der Ausgabe im kommenden Jahr verlassen. Das teilte der Italiener am Samstag in einem persönlichen Statement auf der Berlinale-Webseite mit.

"Ich dachte, dass Kontinuität gewährleistet werden könnte, wenn ich weiterhin Teil des Festivals bliebe, aber in der neuen Struktur, so wie sie nun vorgestellt wurde, ist ganz klar, dass die Bedingungen für mich, als künstlerischer Leiter weiterzumachen, nicht mehr gegeben sind", hieß es in der Mitteilung. Eine Sprecherin des Festivals bestätigte, dass Chatrian auch über die Leitung hinaus für sich keinen Platz im neuen Konzept sieht.

Roth wollte keine Doppelspitze mehr

Am Donnerstag hatte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mitgeteilt, dass die Berlinale künftig nicht mehr von einer Doppelspitze, sondern von einer Intendantin oder einem Intendanten geleitet werden soll. Zudem wurde in Aussicht gestellt, dass Chatrian weiter im Berlinale-Team bleiben könnte. Diese Aussicht hat sich nun zerschlagen. Chatrians Mitteilung von Samstag endet mit dem Satz: "Die nächste Ausgabe des Festivals wird daher das Ende dieser bereichernden Reise sein."

Chatrian (51) leitete die Berlinale in den vergangenen Jahren zusammen mit Mariette Rissenbeek (66). Die erste Berlinale der beiden ging 2020 gerade noch so über die Bühne, damals kursierten die ersten Meldungen zur Ausbreitung des Coronavirus. 2021 wurde das Festival auf zwei Termine geteilt. Und noch im Jahr 2022 konnten die Kinos nur halb besetzt werden.

Kurz nach der Ausgabe 2023 wurde dann bekannt, dass Rissenbeek ihren Vertrag als Geschäftsführerin des Festivals nicht verlängert. Die Doppelspitze solle noch die anstehende 74. Berlinale gemeinsam zu Ende führen, die neue Leitung solle die Arbeit dann im Anschluss aufnehmen, sagte ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Roth am Donnerstag.

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.09.2023, 14:28 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Und ich behaupte mal, dass selbst, wenn es Corona nicht gegeben hätte, die beiden auch so bei der Berlinale nie angekommen wären. Keine Publikumsnähe, und Herr C. konnte ja auch bis zum Schluss keine Interviews geben, da er kaum deutsch spricht . Ja, auch ich gebe zu, der Weggang Dieter Kosslick war ein riesengrosser Verlust. Mal sehen, ob man die Berlinale nochmal ins richtige Fahrwasser bekommt !!

  2. 4.

    Ich wünsche der wunderbaren Berlinale wieder den schimmernden bezaubernden Charme und den feinen Hauch von Glamour und Weltstars, den es einmal gab. Hoffentlich gelingt es Frau Roth, auch mit weniger Geld, dieses ganz Besondere zu zaubern.

  3. 3.

    Das Herr Kosslick abserviert worden ist, ist mir neu. Aber ansonsten stimme ich Ihnen zu. Es kann nur wieder besser werden.

  4. 2.

    Leider muss ich der Vorkommentatorin recht geben.
    Seitdem Dieter Kosslick abserviert wurde, ging es mit der Berlinale bergab. Zu einem Publikumsfestival gehören auch Glanz, Glamour und Stars. Dafür steht Kosslick. Die Doppelspitze hat das Festival verwaltet wie die Landesbildstelle ihr Archiv.
    Dass nun auch noch Corona aufpoppte, gab der Geliebten den Rest! Vorteil: Es kann nur besser werden!

  5. 1.

    Kein Verlust. Er und Frau Rissenbeek haben es geschafft, unsere Berlinale von einem A - Klasse Festival in die Bedeutungslosigkeit zu befördern. Im Vergleich zu Cannes oder Venedig sind wir längst weg vom Fenster.

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