Anschlag auf Nauener Turnhalle -
Der frühere NPD-Politiker Maik Schneider hat am Donnerstag seine Strafe in der Justizvollzugsanstalt Luckau-Duben (Dahme-Spreewald) mit mehr als zwei Wochen Verspätung angetreten.
Das erklärte am Donnerstag das Brandenburger Justizministerium und bestätigte damit eine Meldung der Märkischen Allgemeinen Zeitung [Externer Link].
Schneider ist wegen des Anschlags auf eine Turnhalle in Nauen (Havelland) rechtskräftig verurteilt. Im August 2015 hatte er mit Unterstützern aus der rechten Szene die als Flüchtlingsunterkunft vorgesehene Sporthalle einer Schule in Nauen in Brand gesteckt.
Schneider war nicht zum Haftantritt gekommen
Schneider hatte sich am 14. Juli nicht wie von der Staatsanwaltschaft verfügt in der Justizvollzugsanstalt Luckau-Duben eingefunden. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Aufschub der Haft abgelehnt.
Zwar hätte die Staatsanwaltschaft den Haftantritt nach Schneiders Ausbleiben mit Hilfe eines Haftbefehls durchsetzen können, unklar allerdings ist, ob sie dies tat. Die Behörde machte der MAZ zufolge darüber keine Angaben.
Schneider war zuletzt in Potsdam im Oktober 2019 zu zwei Haftstrafen von insgesamt neun Jahren und einem Monat verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hatte dieses Urteil im Februar 2021 weitgehend bestätigt. Bei der Bildung der Gesamtstrafe sahen die obersten Strafrichter aber Fehler. Deshalb muss noch einmal nachverhandelt werden.
Zudem muss sich Schneider derzeit in einem Zivilprozess verantworten. Die ostdeutsche Kommunalversicherung klagt hier gegen Schneider mit einer Schadenersatzforderung von rund einer halben Million Euro.
Sendung: Inforadio, 29.07.2021, 15 Uhr