Einsatz in Berlin-Marienfelde - Offenbar betrunkener Mann greift Rettungskräfte an

Sa 05.02.22 | 14:45 Uhr
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Angriff auf Rettungskräfte in Berlin-Marienfelde (Quelle: Morris Pudwell)
Bild: Morris Pudwell

Ein offenbar betrunkener Mann hat in der Nacht zu Samstag einen Mitarbeiter eines Rettungsdienstes während eines Einsatzes angegriffen und verletzt.

Nach Angaben der Polizei wurden die Rettungskräfte gegen 2:20 Uhr von der Ehefrau eines 50-jährigen Mannes in die Wehnertstraße in Berlin-Marienfelde gerufen, da dieser bewusstlos im Bett zu liegen schien. Nach mehrmaligen Versuchen den Schlafenden wach zu bekommen, soll dieser plötzlich aufgeschreckt und äußerst aggressiv den Helfern gegenüber aufgetreten sein. So soll er mehrmals in deren Richtung geschlagen haben.

Mit Weinflasche attackiert

Als die Rettungskräfte die Wohnung verlassen wollten, seien sie wiederholt angegriffen worden. Ein 41-jähriger Sanitäter soll mit einer Weinflasche attackiert worden sein, teilte die Polizei mit. Dem Mitarbeiter sei es gelungen, den Angriff abzuwehren. Er sei dabei aber so schwer verletzt worden, dass er seinen Dienst nicht fortsetzen konnte.

Kurz darauf soll der Tatverdächtige laut Polizei noch im Haus befindliche Ausrüstung der Rettungskräfte hinausgeworfen und erheblich beschädigt haben. Aufgrund des fehlenden Einsatzmittels habe der Einsatzwagen in dieser Nacht keine weiteren Einsätze annehmen können.

Atemalkoholwert von rund 1,7 Promille

Alarmierte Einsatzkräfte der Polizei überprüften den 50-Jährigen und stellten einen Atemalkoholwert von rund 1,7 Promille fest. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf die Sanitäter und der Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel ermittelt.

Sendung: Fritz, 05.02.2022, 14:00 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Er hat nicht gestohlen, aber zerstört !
    So ein aggressiver Mensch muss ein Auflage gegen Alkohol bekommen !

  2. 8.

    Die Rettungskräfte wollten nur helfen und der verletzt einen Helfer. Der sollte die Kosten des Einsatzes selber tragen und dann etwas gegen seine Alkoholkrankheit tun. Sonst passiert sowas immer wieder.

  3. 6.

    Richtig, Sucht ist fies. Dennoch HAT jeder Mensch eine Wahl. Mein Nachbar ist schwerer Alkoholiker. Manche Nacht hatte er auf dem Treppenabsatz verbracht, weil er zu voll war, das Schlüsselloch zu treffen. Angefangen hat er, als er wegen einer schweren Erkrankung in Frührente gehen musste. Jetzt aber ist er seit vielen Jahren trocken. ER hat seine Wahl getroffen!

  4. 5.

    @ Tim, das ist sowohl richtig, als auch falsch.
    Es gibt immer einen Grund zu trinken und einen um aufzuhören.
    Eine schwieriges Thema. Und für mich kein unbekanntes.

  5. 4.

    „Ich weiß, es gibt Alkoholkranke. Aber noch immer hat jeder eine Wahl.“

    Ein wirklich Suchtkranker hat diese Wahl wohl eben leider nicht. Sucht ist ein Arschloch!
    (Ich hoffe, das geht trotzdem durch die Nettiquete-Prüfung.)

  6. 3.

    @ Lothar, ich glaube für die Ausnüchterungszelle gibt es auch Vorgaben. Eine Wiederholungsgefahr bestand wohl nicht. Eine Gefahr für das eigene Leben bestand wahrscheinlich auch nicht.
    Wohnsitz war auch geklärt.
    Aber klar, man wünscht sich manchmal mehr Gerechtigkeit.

  7. 2.

    Leider sieht unser Gesetz noch immer eine verminderte Schuldfähigkeit bei Betrunkenen vor. Dabei werden die Menschen nicht wirklich gezwungen zu trinken. Schon garnicht bis 1,7 Pegel. Ich weiß, es gibt Alkoholkranke. Aber noch immer hat jeder eine Wahl.
    Rettungskräfte sind es zwar gewohnt, viel Leid zu sehen, aber selbst Leid zu erfahren steht nicht in der Berufsbeschreibung.

  8. 1.

    Bei solch ein rabiaten unter Alkoholeinfluss stehlenden Mann muß doch davon ausgegangen werden das dieser zumindest in eine sogenannte Ausnüchterungszelle gebracht wird. Aber nein, es wird nur polizeilich überprüft und gegen ihn ermittelt. Verhältnismäßig nenne ich dieses Verhalten der Polizei.

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