Folgen der Dürre in Brandenburg - Reptilien- und Amphibienbestände sind massiv eingebrochen

Sa 04.06.22 | 10:25 Uhr
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Eine Smaragdeidechse sonnt sich (Quelle: Blickwinkel/Agami/H. Germeraad)
Bild: Blickwinkel/Agami/H. Germeraad

Die geringen Niederschläge in den vergangenen Jahren haben in Brandenburg nicht nur die Amphibien stark vermindert, sondern auch viele Reptilienarten. Zwar seien bereits vor 1989 die meisten Bestände bedroht gewesen, starke Einbrüche habe es aber erst durch die Dürrejahre nach 2019 gegeben, teilte das Umweltministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit.

Dies treffe seither auf sämtliche Amphibienarten zu. Um ihre Bestände zu sichern, gebe es Schutzprojekte für verschiedene Arten von Reptilien und Amphibien. Dazu gehörten die Europäische Sumpfschildkröte, die Smaragdeidechse, die Kreuzotter und verschiedene Amphibienarten.

Populationen sind massiv eingebrochen

Erst kürzlich hatten die Naturwacht und der Naturschutzbund (Nabu) in Brandenburg wegen des Rückganges der Amphibienstände Alarm geschlagen. Zwischen 2014 und 2018 hätten die Naturwacht-Ranger noch rund 39.000 Tiere an den 33 Schutzzäunen gezählt, 2021 nur noch 13.500. Der Nabu sprach von einem Rückgang der Amphibienpopulationen um 60 bis 100 Prozent.

Nach Angaben des Ministeriums sind die Bestände bei Wechsel- und Kreuzkröten, Rotbauchunken, Grasfröschen, den Kleinen Wasserfröschen und Kreuzottern erheblich zurückgegangen.

Positive Trends habe es von 1990 bis 2019 noch bei der Smaragdeidechse und der Europäischen Sumpfschildkröte gegeben. Ausschlaggebend dafür waren nach Einschätzung des Ministeriums Schutzmaßnahmen. "Phasenweise Positivtrends" seien in dieser Zeit auch bei den Arten Teichmolch, Knoblauchkröte, Laub- und Moorfrosch sowie bei der Zauneidechse registriert worden.

Die größten Bedrohungen für verschiedene Amphibien- und Reptilienarten sind den Angaben zufolge auf die Verluste und Verschlechterungen ihrer Lebensräume zurückzuführen. So würden immer mehr Naturflächen bebaut und die Laichgewässer durch Düngemittel und Pestizide beeinträchtigt. Negative Folgen hätten auch die maschinelle Landbearbeitung und der Straßenverkehr. Einige heimische Populationen würden durch eingewanderte Arten verdrängt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 04.06.2022, 19.30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Da ruft die melancholische "Bringt alles nix" Stimmung.. Und daher macht der Verbraucher auch nichts und konsumiert von den Unternehmen, die ihm nicht passen. Von wem verdienen diese Unternehmen denn? Und wenn die Windräder und Solarzellen nicht passen, komme ich gerne mit dem Bagger vorbei... Denn unterm Dorf liegt Kohle... oder wir schalten das Netz ab?

  2. 5.

    Und hätten die Unternehmen an Alternativstandorten außerhalb der Schollklappen Deutschlands oder Europas überhaupt Ausgleichsmaßnahmen treffen müssen? ...ich denke, global ist die Wahl auf Grünheide die kleinste Umweltzerstörung. Gebaut hätte Tesla so oder so irgendwo!

  3. 4.

    Jaja... da jammern die Eigenheimbesitzer, die für sich die größte Fläche beanspruchen? Nebenan summt der Rasenmäher. Blind ist mensch insbesondere gegenüber sich selbst...
    Und hätte Tesla nicht in Deutschland gebaut, dann im ebenso trockenen Californien? Oder in Südspanien? Und hätte man dort ein humides regenreiches Erzgebirge und Westdeutschland, sowie immerhin Umweltstandarts gehabt? Ich würde mal global denken...und auf mich selbst schauen. Aber schön, dass Sie selbst anbauen und die Fläche zur Versorgung nutzen :)

  4. 3.

    Ja, ja, der Klimawandel. Da können wir nichts machen. Schade. Genau das ist die Absicht! Wir könnten viel machen, bringt allerdings kein Geld. Gegen den Klimawandel verkauft man uns dafür Tesla, Windkraftanlagen und Solarparks. Zerstört zwar noch mehr Natur und hilft den Lurchen und Reptilien nicht, soll aber das Klima retten. Oder bringt es vielleicht einfach nur Geld? Der Klimawandel und das Artensterben sind das Ergebnis mangelnden Natur- und Umwelschutzes. Den Viechern ist es egal, ob wir ihnen den Lebensraum für Elektroautos oder Windräder oder Dieselautos oder Kohlekraftwerke zerstören. Und dem Klima schadet es immer auch.

  5. 2.

    Wenn die "natürliche Lebensgrundlage" nur noch das Schotterbett einer Bahnstrecke im Industriegebiet oder die Straßenböschung nebendran ist, liegt das wohl weniger an den Großunternehmen. Wenn die sich ansiedeln, müssen zudem Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden.

  6. 1.

    Ach was, wir müssen noch mehr natürliche Lebensgrundlagen vernichten und Großunternehmen ansiedeln, nur so geht Politik, alles andere ist etwas für Traumtänzer, die tatsächlich ein Umweltbewusstsein haben, wer will schon eine gesunde Umwelt, sorge dich nicht um später, wenn du heute alles zerstören kannst.

    Ringelnattern leben bei uns unterm Hühnerstall und im und am Teich, Biotop, auch der Molch ist immer noch da und die Mauereidechse sitzt in der Sonne hinter der Mauer. Erdkröten und Laubfrösche laichen im Teich und ihre Konzerte sind unvergesslich. Allerdings ist auch dieses Jahr viel zu trocken, die Trockenphasen sind für das Leben nicht nur Dürrezeiten, sondern auch alles verändernde Katastrophen, die man erst in den Folgejahren spüren wird.

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