Diskussionen um Standort Grunewald - Brandenburg "gesprächsbereit" für gemeinsame Lösung bei Sprengplatzsuche

Sa 06.08.22 | 11:14 Uhr
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Der Grunewald umrandet die Havel in der Nähe von Berlin (Bild: dpa/Paul Zinken)
Video: rbb|24 | 05.08.2022 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell, rbb24 Abendschau | Bild: dpa/Paul Zinken

Der Standort des Sprengplatzes im Grunewald war schon häufiger Streitthema. Die Berliner Regierende Bürgermeisterin denkt laut über eine Verlegung ins Nachbarland Brandenburg nach. Dort zeigt man sich am Freitag "gesprächsbereit".

Wegen des Brandes im Berliner Grunewald wird wieder neu über den Standort des Sprengplatzes der Polizei diskutiert. Weil in Berlin die Alternativen fehlen, geht es auch darum, ob ein solcher Sprengplatz nicht hinter der Landesgrenze, in Brandenburg liegen könnte.

Der Brandenburger Staatssekretär im Innenministerium, Uwe Schüler (CDU), zeigte sich gegenüber dem rbb am Freitag gegenüber einer solchen Lösung offen. "Wir sind selbstverständlich gesprächsbereit, es ist jetzt an Berlin, an uns heranzutreten und zu definieren, was der konkrete Bedarf ist", sagte Schüler. Konkrete Gespräche zum Thema habe es aber in den letzten Jahren nicht gegeben.

Giffey kündigt Gespräche mit Woidke an

Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte in einer ersten Reaktion bei ihrem Besuch in der Nähe des Brandortes im Grunewald über eine Alternativlösung in Brandenburg nachgedacht. Giffey kündigte an, über den Standort des Sprengplatzes mit dem Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) sprechen zu wollen und über die Möglichkeiten für eine Kooperation in der Metropolregion.

Die Berliner CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus forderte eine Schließung des Sprengplatzes im Grunewald. "So ein Sprengplatz gehört einfach nicht in ein Naherholungsgebiet", sagte der Fraktionschef Kai Wegner der rbb24 Abendschau. Als Alternative bringt die Oppositionspartei den Brandenburger Sprengplatz Kummersdorf-Gut (Teltow Fläming), 30 Kilometer südlich von Berlin, ins Spiel.

Der Brandenburger Staatssekretär Schüler sagte dazu allerdings am Freitag, dass die Suche nach einem geeigneten Gelände einige Herausforderung biete: "Die Komplexität besteht darin, dass unterschiedliche Stoffe gelagert werden müssen, nach den jeweiligen Vorschriften", sagte Schüle. Es gebe in Brandenburg zwar auch Zwischenlagermöglichkeiten, man müsse aber noch prüfen in welchem Umfang diese von Berlin benötigt und welche Kapazität von Brandenburg bereitgestellt werden könnte.

Berliner Polizei aus logistischen Gründen gegen Verlegung nach Brandenburg

Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik zeigte sich zwar offen für eine Verlegung - plädierte aber weiterhin für einen Standort in Stadtnähe. Man habe immer noch täglich Einsätze, bei denen Kampfmittel entfernt werden müssten, sagte Slowik am Freitag im rbb24 Inforadio. Weil Transporte für alte Weltkriegsbomben sehr gefährlich seien, brauche es weiterhin einen nahegelegenen Sprengplatz.

Auch die Abteilungsleiterin der Berliner Feuerwerker Susanne Bauer hält eine Alternativlösung in weiterer Entfernung für unpraktikabel. "Es ist keine gute Idee, Großkampfmittel lange durch die Republik zu fahren. Die Bomben verändern sich chemisch, das TNT macht in den über 75 Jahren viel mit (Anm. d. .Red.: bei Weltkriegsbomben). Wenn sich da Kristalle bilden, wird es hoch gefährlich, das machen wir nicht", sagte sie der rbb24 Abendschau.

Ähnlich sieht dies die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Brandenburger Landtag. Es sei verständlich, dass Berlin nun das Gespräch mit Brandenburg suche, sagte Inka Gossmann-Reetz am Samstag im rbb24 Inforadio. Ihr falle im Berliner Umland aber kein Ort ein, der sich dafür eignen würde, dort Kampfmittel zu lagern. Das Berliner Umland sei außerdem dicht besiedelt. Weltkriegsbomben und Munition durch dieses Gebiet zu transportieren lehne sie ab, so Gossmann-Reetz.

Mit Blick auf die Lage des Sprengplatz mitten im beliebten Naherholungsgebiet sagte Polizeipräsidentin Slowik: "Aktuell ist dieser Sprengplatz die einzige genehmigungsfähige Anlage auf Berliner Grund mit 80.000 Quadratmetern, weit weg von Wohnbebauung, was der Feuerwehr auch gestern sehr genützt hat." Die Möglichkeit eines Standortes in Brandenburg habe man in der Vergangenheit bereits diskutiert - ohne eine Alternative zu finden. Nun werde es aber neue Gespräche geben, sagte Slowik.

Gemeinsamer Sprengplatz war schon öfter ein Thema

In den vergangenen Jahrzehnten führte Berlin immer wieder Gespräche mit Brandenburg über eine gemeinsame Kampfmittelbeseitigung auf einem märkischen Sprengplatz. Die Verhandlungen mit Brandenburg verliefen seinerzeit aber im Sande.

Der damalige Innensenator Erhart Körting (SPD) sagte damals, dass es kein einheitliches Verfahren der Kampfmittelbeseitigung gäbe: Während Berlin Sprengkörper vorsichtig vom Fundort weg zum Sprengplatz Grunewald transportiere, sprenge Brandenburg die Sprengkörper vor Ort. Ein längerer Transport der Sprengkörper von Berlin nach Brandenburg wäre aus Sicht des Senats zudem risikoreicher, so Körting damals.

Aber auch danach gab es immer wieder Anläufe für eine Verlagerung des Sprengplatzes. 2019 versuchte das Land nach rbb-Informationen über die landeseigene Berliner Immobilien-Management GmbH (BIM) einen neuen Standort zu finden – jedoch erfolglos. Im Mai 2020 gab es erneute Gespräche zwischen dem Berliner Landeskriminalamt mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Brandenburg über eine mögliche Zusammenarbeit.

Auch dabei zeigte sich, dass man mit Brandenburg nicht übereinkommt. Dem Vernehmen nach scheiterte eine Zusammenarbeit auch an bürokratischen Hürden. So wäre in Brandenburg etwa eine Kampfmittelbeseitigung auch an Sonn- und Feiertagen und "nach Büroschluss" nicht zu machen gewesen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.08.22, 10:40 Uhr

72 Kommentare

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  1. 72.

    So entstehen dann Fehler in der Geschichtsschreibung oder das Ministerium für Wahrheit hat zugeschlagen.
    Also ich entsinne mich das Bombenentschärfung und Fundmunition schon in meiner Schulzeit ein Thema für regelmäßige Belehrungen war. Also vor 1990. Und Seelow dürfte diesbezüglich ähnlich wie Oranienburg betroffen sein. Fliegerbomben eher nicht aber dafür reichlich Artilleriereste.
    Vielleicht hat man es nicht so akribisch erfasst und auch nicht so viel kommuniziert um beim großen Bruder nicht den Eindruck zu wecken, dass man ihm das übel nimmt oder gar verrechnen möchte. Wobei die Fliegerbomben ja eher vom bösen Westen kamen.

  2. 71.

    In der Tat. Potsdam ist zwar mit 180.000 Einw. auf 56 qkm relativ dicht besiedelt, dennoch eben keine Millionenstadt.
    Die Konzentration der Sprengkörper um den Hauptbahnhof ist schon Legende, der Sperrkreis mit einschlägigen Beeinträchtigungen auch.

  3. 70.

    Industrie wurde schon zu Kaisers Zeiten ausgelagert. Man erinnere sich nur an die Siemenswerke in Spandau oder AEG in Schöneweide. In der Stadt in meist zu wenig Platz zum Expandieren.

    Die ursprüngliche Bedeutung von "Blockbuster" hat nix mit Kinofilmen zu tun. Um die zu entwickeln, wurden von den Alliierten sogar typisch deutsche Mietskasernen nachgebaut.

    Der Anteil von Blindgängern mit Langzeitzündern ist dabei in der Tat in Oranienburg grösser als in den Millionenstadt Deutschland. Man kann aber aus der Selbstdarstellung fast den Eindruck bekommen, dass sich dort erst seit 1990 intensiver um Blindgänger gekümmert wird.
    https://oranienburg.de/Rathaus-Service/B%C3%BCrgerinformationen/Leichte-Sprache/Stadt-Oranienburg/index.php?La=1&object=tx,2967.478.1&kat=&kuo=2&sub=0

  4. 69.

    Auch in Potsdam entschärft man lieber als an der Fundstelle zu sprengen:
    https://m.pnn.de/potsdam/so-lief-die-bombenentschaerfung-ein-kraftakt-fuer-den-sprengmeister/27183354.html

    Schnell passiert nämlich auch mal so etwas:
    https://m.pnn.de/brandenburg/oranienburg-ausgebombt/21640726.html

  5. 67.

    Fahren Sie mal in Norddeutsche Städte. Allzu viele Häuser älter als 70 Jahre werden Sie auch dort nicht finden.
    Die wurden frühzeitig von den Engländern zerlegt, um die Marine und Häfen zu zerstören und Deutschland wirtschaftlich zu schaden. Sanktionen waren wohl aussichtslos.
    Deutschland hatte seinerzeit nach UK die stärkste Marine. USA mal ausgeklammert, weil erst später am Krieg beteiligt. Das Potenzial haben die Engländer frühzeitig ausgeschaltet.

  6. 66.

    Hamburg wurde bereits im August 1942 bombardiert, sozusagen inmitten des Weltkrieges und auf "Augenhöhe" mit der Wende in Stalingrad. Es betraf Hafenanlagen und die Arbeiterviertel östlich der Außenalster (in Hamburg bezeichnet: links der Alster), Eilbek, Hamm, Hammerbrook bis hinunter nach Rothenburgsort. Den Nazi-Stadtplaner aber hat das nicht gejuckt, im Gegenteil: Er jubelte fast, dass er nun "freie Hand" habe.

    Berlin als Reichshauptstadt und weitaus östlicher gelegen, wurde in außerordentlich harten Kämpfen zu Land eingenommen.

    Das Wesentliche ist aber, dass in Millionenstädten die Bomben - soweit sie noch zahlreich im Boden sind - eher verbracht als gesprengt werden. In Berlin kommt noch hinzu, dass im Ostteil riesige Flächen, was Munition angeht, unbeackert sind.

  7. 65.

    Berlin wurde im Vergleich zu Oranienburg wenig bombardiert, da die Nazis die Rüstungsindustrie aus Berlin auslagerten. Blindgänger der britischen Luftminen mit chem. Langzeitzünder werden in Oranienburg heute noch gefunden.

  8. 63.

    Sie kennen sich gut genug aus, um zu wissen, dass "Waldgebiete gar nicht geeignet" sind? Ich habe von Fachleuten anderes gehört: Gerät der an einen Sprengplatz grenzende Wald in Brand, kann letzterer in der Regel gut und schnell eingedämmt werden - wie es ja auch im Grunewald geschehen ist. Geraten Wiesen und Felder oder auch nur überwuchertes Brachland in Brand, ist das sehr viel schwieriger, weil sich das Feuer schneller ausbreiten kann.

  9. 62.

    Hamburg wurde zwar auch schwer bombardiert (wobei ich nicht weiß, ob dort wirklich mehr "runterkam" als in Berlin), aber am Ende wurde die Stadt kampflos den Alliierten übergeben. Das war in Berlin doch EIN BISSCHEN anders, und deshalb liegt hier auch immer noch mehr im Boden, das ohne die Nazis und ihre famosen Ideen nie dort hingelangt wäre.

  10. 61.

    Die Solizuschläge haben nicht nur Berliner gezahlt, sondern alle Bürger, Ossis wie Wessis und Berlin hat auch ausreichend davon profitiert.

  11. 60.

    Laut Aussage des CEO von Alpha in einem der Werbevideos kann der Wolf R1 bis zu 10 B-Längen, also 300m Schlauch hinter sich her ziehen. Damit schafft dieses neue Einatzmittel Möglichkeiten, die die Feuerwehr bisher nicht hatte. Es fällt aber auch auf, dass die Fahrt zurück aus dem Unterholz zum Weg mit unter Druck stehendem Schlauch nie zu sehen ist. Dabei ist ein unter Druck stehender B-Schlauch ziemlich stürmisch.

    Auch in Ihrer Quelle wird der Einsatz der Löschpanzer zur Kühlung erwähnt. Die Ausgangfrage bezog sich aber auf den Löscheinsatz im Wald tief innerhalb des 1000m-Sperrkreise, der zu dem Zeitpunkt bestenfalls mit Panzern der BW (u.a. sind Fuchs und Büffel vor Ort) befahren wurde. Selbst die geschützten WaWe der Polizei hielten sich zurück und waren nur am Rand im Einsatz.

    Magirus wird sich sicherlich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, auch diesen Einsatz zeitnah als Referenz mit Bildern anzuführen. Vechta ist ja auch nicht zufällig mit dem Wolf R1 ausgestattet.

  12. 59.

    Vielleicht sollte jetzt erstmal die Ursache ermittelt werden. Dann kann immer noch diskutiert werden, ob ein anderer Standort angezeigt wäre.

  13. 58.

    "Gemeinsame Sprengplatzsuche" ist das lustig. Es gab ja nun ein Haufen kontaminierte NVA-Gelände überall, oder wächst da jetzt BIO?

  14. 57.

    Und Hamburg karrt auch nach Münster, um es dort von einer Firma vernichten zu lassen. Berlin hat Brandenburg ringsherum und dort war bislang niemand bereit zu unterstützen

  15. 56.

    "Seit dem frühen Abend werden die beiden Weltkriegsbomben wieder durch die ferngesteuerten Roboter mit Wasser gekühlt."
    https://www.berliner-zeitung.de/news/grossbrand-im-berliner-grunewald-es-ist-mit-explosionen-zu-rechnen-li.253251

  16. 54.

    Hier kommt Kurt….. Ohne…. Lalala. Sie kommentieren in einer Mehrländeranstalt. Schon blöd, wenn es gemeinsame Einrichtungen gibt, oder?

  17. 53.

    "über die Hamburger Lösung nachdenken: " Sie haben den Artikel gelesen?
    Da also sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr eine Einheit zur Beseitigung von Kampf- und Sprengmittel, Pyrotechnik und sonstigem Kram.
    Wenn sich Hamburg das leisten kann, ist es in Ordnung. Aber erstens ist wohl das Aufkommen da nicht so hoch und wie Sie lesen konnten, wird der Kram da noch zwischengelagert und das offensichtlich nicht auf dem Sprengplatz.


  18. 52.

    "in die Tagebaurestlöcher geben und dort sprengen."
    Da muss der Kram erst mal, ohne Schaden anzurichten, hingelangen.
    Und mit was wollen Sie da verdichten? Mit Handgranaten oder Feuerwerkskörpern? Schwere Bomben machen Ihnen einen schönen Krater und schmeißen den Dreck schön breit. (Wenn Sie denn vorher heile angekommen sind)


  19. 51.

    Sorry, nicht "gezündet", sondern natürlich entschärft. Sprengplätze ließen sich sicher bessere finden, wenn der Wille denn da wär. Meine 5 cent, schönes WE noch.

  20. 50.

    Zuerst sollte es darum gehen, Gefahren so gering wie möglich zu halten, oder? Wenn sämtliches Material an einem einzigen Ort gelagert wird, ist das schon mal ein zusätzliches Risiko. In HH gibt es einen eigenen Kampfmittelräumdienst und der wird von der Feuerwehr unterstützt und das macht wohl Sinn, denn das sind die eigentlichen Brandschutzexperten, nicht die Polizei. Und gezündet wird auch mal vor Ort, anstatt lange Wege zu beschreiten.
    https://www.gdv.de/de/themen/positionen-magazin/-man-hat-nur-eine-chance-eine-sprengung-durchzufuehren--39622
    Berlin kann ja auch mal von anderen lernen, da gibt es aber leider einen etwas albernen Hauptstadtstolz ...

  21. 49.

    Ich wünschte mir das alle den Artikel (und auch die vorherigen zu diesem Thema) aufmerksam lesen. Dann erübrigen sich viele dämlichen Kommentare und besserwisserischen Vorschläge. Informieren könnte man sich auch über das Thema Soli nur um irgendwelche Konflikte zu vermeiden.
    Aber stimmt, wer will schon Konflikte vermeiden?

  22. 48.

    Einfach in die Tagebaurestlöcher geben und dort sprengen. Das verdichtet gleichzeitig den Boden.

  23. 47.

    Welchen Unterschied macht es, bei welcher Behörde die Beamten beschäftigt sind? Hat die Berliner Feuerwehr freie Kapazitäten und einen eigenen Sprengplatz?

  24. 46.

    Nee liebe Berliner, behaltet euer Zeug.
    Wir Brandenburger,haben nicht umsonst gegen eine Fusion gestimmt.

  25. 45.

    Hat die Polizei in Berlin nicht genug zu tun? Man sollte vielleicht mal über die Hamburger Lösung nachdenken:
    "Grundsätzlich gilt: Bombenentschärfer der Feuerwehr beseitigen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Polizei ist für Waffen zuständig, die gesetzeswidrig transportiert oder verwendet wurden, etwa Pyrotechnik oder Schusswaffen. Dagegen beseitigt die Berliner Polizei alle Waffen und Munition, ihr Lager ist dadurch vergleichsweise größer, das birgt auch ein größeres Sicherheitsrisiko."
    https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Nach-Brand-im-Berliner-Grunewald-Wie-Hamburg-Munition-lagert,bombenfund252.html

  26. 43.

    Nö! Die dicken Bomben werden mit den privaten Löschpanzer gekühlt. Der Roboter kühlt etwas anderes stationäres, löscht aber weiterhin keinen Waldbrand wie das gefordert worden ist.

  27. 41.

    Niklas [sic!] Schrader (Die linke) teilt übrigens die Meinung von Frau Giffey: „Es wird nicht einfach sein, einen neuen, sicheren Ort für den Sprengplatz zu finden. Aber ich finde, diese Diskussion sollten wir zusammen mit dem Land Brandenburg führen.“

  28. 40.

    Es wird dort regelmäßig Munition, Sprengstoff etc vernichtet, weshalb es auch immer wieder zur Sperrungen der AVUS und der Bahnstrecke analog des aktuellen Sperrkreises kommt.

  29. 39.

    Es gab in der Vergangenheit immer wieder Sperrkreise, weil es besser ist, die Bombe abzutransportieren und später kontrolliert zu sprengen. Die ehemaligen Bewohner eine Gartenlaube können Ihnen das sicherlich näher erklären. Auch Brandenburg unterhält mindestens einen Sprengplatz. Die aktuell hier lagernden Fliegerbomben sind noch intakt und ein Grund für das Aufrechthalten des Sperrkreises. Die werden derzeit aktiv mit Wasser gekühlt.

  30. 38.

    Ein langer Transport ist kostenintensiv. Besser wäre es gewesen, wenn die Politik verantwortungsvoll darauf geschtet hätte, dass regelmäßig gesprengt worden wäre. Sicher war der Kostenfaktor auch hier ein Hindernis. Die Politik sollte ihr Handeln gründlich reflektieren.

  31. 37.

    Dass im Wald in Grunewald der Sprengplatz ist, liegt doch dem Umstand geschuldet, dass im damaligen Berlin(West) keine anderen geeigneten Flächen mit hinreichendem Abstand zu Wohngebäuden vorhanden waren. Natürlich sind ehemalige Übungsplätze der Sowjetarmee besser geeignete Standorte als der Grunewald. Dass sie munitionsbelastet sind, ist doch kein ernsthaftes Kriterium, sie bei der Suche auszuschließen. Denn irgendwann müssen auch diese Flächen beräumt werden, oder will jemand sie wie in Tschernobyl dauerhaft aufgeben? Im Gegenteil, hier bietet sich die Chance wegen des Handlungsdrucks trotz hoher Kosten die Flächen zu beräumen.

  32. 36.

    Habe ich getan: "Ursprünglich 1991 befristet auf ein Jahr, besteht diese Abgabe nun seit drei Jahrzehnten. Sie wurde eingeführt, um die verschiedenen „Mehrbelastungen […] aus dem Konflikt am Golf […] auch für die Unterstützung der Länder in Mittel-, Ost- und Südeuropa […] und die Kosten der deutschen Einheit“ zu finanzieren. Ab 1995 wurde der Zuschlag (unbefristet) zur Finanzierung der deutschen Einheit erhoben und besteht bis heute"

  33. 35.

    Es handelt sich keineswegs um herkömmlichen Dreck, der einfach im Zuge irgendeiner Tätigkeit anfällt, sondern im Wesentlichen um Bombenfunde des Zweiten Weltkriegs. Die trafen das Brandenburgische und natürlich stärker noch Berlin als seinerzeitige Reichshauptstadt. Die einen nun als nichtverantwortlich, die anderen hingegen als alleinverantwortlich für das NS-Regimes zu definieren, ist doch jedenfalls ziemlich verkürzt.

    Im Brandenburgischen werden gefundene Bomben fast immer vor Ort gesprengt, bei Ausrufung eines Sperrkreises. Davor schreckt Berlin innerstädtisch aus verständlichen Gründen zurück. Insofern handelt es sich,so gesehen, um eine Konzentration: Dasjenige, was an Sperrkreisen in der Vergangenheit vermieden worden ist, findet sich jetzt in geballter Form gleich gegenüber der AVUS, der Regionalexpress- und S-Bahn-Strecke.

  34. 34.

    "In Brandenburg gibt es doch ehemalige Übungsplätze der Soffjetarmee, diese würden sich doch anbieten ?"
    Nein, das sind genau die "munitionsbelasteten Wäldern in Südbrandenburg". Und nicht nur in Südbrandenburg, sondern praktisch Überfall.

  35. 32.

    Na wenn die Fr. Giffey meint, man könnte den Dreck nach Brandenburg schaffen- ich glaube gehört zu haben, das in der Region rund um Briesen noch viel Platz ist.

  36. 31.

    " "M.E. ist es sehr vernünftig, gefundene Altlasten nicht noch weiter durch Berlin und Brandenburg zu karren. "

    natürlich , aber Munition , die zB bei Bauarbeiten gefunden wird , kann nicht immer vor Ort entschärft oder gesprengt werden, muß also weggeschafft werden

  37. 30.

    Was machen denn die Befürworter eines Platzes in Brandenburg wenn sich beim Transport von Bomben dorthin wieder Protestierer auf der Straße festkleben oder die Freilassung von Freunden fordern. Lasst den Platz besser im Grunewald.

  38. 29.

    Was soll denn der Unfug über den Soli? Verzeihung, aber haben sie den überhaupt ein steuerpflichtigen Einkommen, so wie sie schreiben?
    Was schätzen Sie denn was ich an Steuern und Soli abdrücke? Damit wird die Stütze vieler Berliner bezahlt und ich krähe auch nicht rum.
    Brandenburg ist die Kolonie von Berlin, meinen Einige. Sie auch?
    Müll, Fäkalien und jetzt auch noch Kampfmittel. Und das ist für sie unsolidarisch? Nein es ist die Realität. Und auf eine Fusion mit Leuten, die so denken wie sie, kann ich verzichten.


  39. 28.

    So ein Blödsinn. Was soll denn in Brandenburg anders sein als in Berlin? Hier gibt es ebenfalls Wald, Wohngebiete, potentielle Brandlasten. Dann brennt der Wald halt nicht in Berlin sondern eben in Brandenburg.... Das Ergebnis ist letztendlich das selbe, nur der Berliner Verwaltungsapparat ist fein raus.

  40. 27.

    " Der jetzige Standort hat sich doch über 70 Jahre sehr gut bewährt! "

    ja, mit Glück und Zufall, aktuell aber nicht

  41. 25.

    und ob auf Berliner Stadtgebiet ein solcher Ort der richtige sei."

    sicherlich nicht , nach 1945 sind öfter US-Truppen entlang der Spanischen Allee Richtung Grunewald marschiert, dort befand sich ein Schießplatz , wahrscheinlich der heutige Sprengplatz. Ich denke, dass Berlin überhaupt keine Areale hat, die als Sprengplatz geeignet wären. Waldgebiete sind schon gar nicht geeignet. In Brandenburg gibt es doch ehemalige Übungsplätze der Soffjetarmee, diese würden sich doch anbieten ? Allerdings sollte man die Munition nicht tonnenweise horten , sondern immer schnell sprengen oder entschärfen, sieht man an den brennenden, munitionsbelasteten Wäldern in Südbrandenburg

  42. 23.

    Lächerliches Ost-West-Gedöns, das Niveau der Diskussion sinkt mal wieder rapide ab. Dann kann man die Kommentarfunktion auch schließen.

  43. 22.

    Falsch! Berlin hat in Brandenburg keine Gebiete die zu Berlin gehören. Das wären dann ja Exklaven, in denen Berliner Recht gelten würde.
    Berlin besitzt in Brandenburg belegene Grundstücke. Das war's dann aber auch schon.

  44. 21.

    Ha, ha,
    also 1. haben wir den Soli im Osten ebenfalls bezahlt.
    Und 2. sollte man nicht so rumtönen, wenn man selbst in einem Bundesland lebt welches nur nimmt!

  45. 20.

    "M.E. ist es sehr vernünftig, gefundene Altlasten nicht noch weiter durch Berlin und Brandenburg zu karren. "

    Nicht nur ihres Erachtens, sondern bei allen die bei Verstand sind. Nur ist das noch nicht bei den Populisten der cDU und Giffey angekommen.

    "Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hatte am Donnerstag bei einem Besuch des Brandorts angekündigt, über den Standort des Sprengplatzes der Berliner Polizei reden zu wollen. Man müsse sich Gedanken machen, wie in Zukunft mit dem Sprengplatz umzugehen sei und ob auf Berliner Stadtgebiet ein solcher Ort der richtige sei."

    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/08/berlin-brand-im-grunewald-polizei-sprengplatz-freitag.html

  46. 19.

    Mal bitte genauer über den Soli informieren. Der wurde für ziemlich alles verwendet, nicht nur für den Aufbau Ost. Zum Beispiel für die Finanzierung des Golfkrieges...

  47. 18.

    Sehr gut, danke für für den Link. Bunker hatten wir ja auch genug, die werden ja bestimmt nicht alle museal genutzt.

  48. 17.

    ich hoffe die Brandenburger sagen nein dazu, Berlin soll seine Probleme selber lösen und nicht immer nach Brandenburg ausweichen. Brandenburg hat genug mit seiner eigenen Altlast in den Wäldern zu tun

  49. 16.

    Und 25 Jahre Soli-Zuschläge wolltet ihr auch nicht, hat man euch aufgedrängt, nicht wahr! Hab ich für den Aufbau Ost gern bezahlt und, nein, Sie müssen nicht "danke" sagen und keine Solidarität bekunden!

  50. 15.

    Wie üblich, wenn Berlin etwas nicht will, erinnert man sich plötzlich an Brandenburg und schiebt das Unliebsame dort hin ab.
    Dann wundert sich die Berliner Politik bis Heute, daß die Brandenburger im Volksentscheid die Vereinigung beider Länder mit großer Mehrheit abgelehnt haben. Und das wird sich wohl auch nicht ändern, die Pandemie hat, auch hier in den Kommentaren, wieder einmal die große Abneigung zwischen beiden Seiten deutlich gemacht, daß die Regierende als erste Reaktion Brandenburg als Lagerort für explosiven Berliner Müll ins Spiel gebracht hat, wird das wohl erst recht nicht ändern.

  51. 14.

    Da kann man nur hoffen, dass es nicht auf einen "fauler Kompromiss" à la Sprengplatz gegen Verkehrsverbindungen o.ä. zwischen B und BB hinausläuft und die richtigen Experten einbezogen/gehört werden.

    Und wie Sie schon schrieben: Toi-toi-toi für alle Einsatzkräfte!

  52. 13.

    Hochexplosive Transporte sind wirklich nicht die Lösung!
    Der jetzige Standort hat sich doch über 70 Jahre sehr gut bewährt!
    Besser wäre es nach der Löschung die Ursache zu erforschen!

  53. 12.

    Warum nicht nach Brandenburg? Berlin hat eigene Gebiete dort in Brandenburg,die zu Berlin gehören. Dort könte man einen neuen Sprengplatz aufbauen, wenn er nicht zu weit von Berlin entfernt und keine Wohnbebauung vorhanden ist.

  54. 11.

    Die rechtlichen Verhältnisse sind in diesem speziellen Gebiet der WK-Munition und Waffen/Pyrotechik nicht identisch:
    https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Nach-Brand-im-Berliner-Grunewald-Wie-Hamburg-Munition-lagert,bombenfund252.html
    Die Länder können wirklich viel selbst entscheiden, das hier war mir auch neu.

  55. 10.

    Der NDR hat den Vergleich schon angestellt:
    https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Nach-Brand-im-Berliner-Grunewald-Wie-Hamburg-Munition-lagert,bombenfund252.html
    Man sollte die Zuständigkeiten und Örtlichkeiten vllt. auch in Berlin trennen, um das Brandrisiko zu mindern.

  56. 9.

    Brandenburg ist die Kolonie von Berlin, meinen Einige.
    Müll, Fäkalien und jetzt auch noch Kampfmittel.

  57. 8.

    Genau diese Frage geht mir auch durch den Kopf. Hamburg ist flächenmäßig - einwohnermäßig nicht ganz - mit Berlin vergleichbar. Auch dort sind die rechtlichen Verhältnisse (Stadtstaat / anderes Bundesland als Umland) gleich.

    Der Zielkonflikt ist ja benannt, die Praxis anderer Städte nicht.

  58. 7.

    Ein Sprengplatz muss sein- aber bitte nicht bei uns in Brandenburg!!!! Wenn der Berliner nicht weiter weiß, erinnert er sich an Brandenburg. Nee, das Zeug wollen wir hier nicht haben!

  59. 6.

    Wie machen das eigentlich andere Städte, z. Bsp. Hamburg (vergleichbar wegen enger Landesgrenzen)?

  60. 5.

    Eine Frechheit der CDU- Jahrelang war es der Partei egal selbst als Regierungspartei.
    Och und nu nach Brandenburg - Ich möchte eure Munition nicht ! Denn sie muß ja weit transportiert werden !
    Also ich empfinde das als Frechheit, wir haben schon genug mit Altlasten des Krieges zu tun.

  61. 4.

    "Den Sprengplatz gibt es dort seit 1950. Wie oft ist es dort zu solch einer Lage gekommen?" Genau, und die wenigsten wussten davon (s. die Kommentare zu den anderen Beiträgen).
    Mit der Suche nach einem anderen Standort muss man sich beschäftigen, jetzt muss ja sowieso alles erneuert werden, Gebäude, Technik, Ausstattung...., Berlin geht -wie man hort- nicht und die Brandenburger werden nicht mitspielen.
    Ich hoffe, dass weiterhin keine Personen zu Schaden kommen.

  62. 3.

    Ein Sprengplatz ist wichtig.

  63. 2.

    Also ersteinmal sollte man untersuchen, was schief gelaufen ist. Dann sollte man das Thema nicht zum Politukum machen. Die CDU hatte in ihrer Regierungszeit seit 1950 genug Möglichkeit, etwas zu ändern. Der Wald wird nachwachsen, die abgebrannte Fläche ist schade, aber die Brände in Brandenburg oder Sachsen sind wohl flächenmäßig damit nicht vergleichbar.
    Nach so einem Vorfall kann und sollte man darüber nachdenken und dann fachlich fundiert entscheiden. Ich glaube, dass ist kein Fall für Politiker allein.

  64. 1.

    Den Sprengplatz gibt es dort seit 1950. Wie oft ist es dort zu solch einer Lage gekommen?
    M.E. ist es sehr vernünftig, gefundene Altlasten nicht noch weiter durch Berlin und Brandenburg zu karren.
    Also den Sprengplatz dort lassen.
    So böse es auch klingt: Jetzt ist fast alles brennbare abgefackelt - also Brandgefahr in der Zukunft weiter eingedämmt.

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