Berliner Nahverkehr - Neuer Rufbus BVG Muva hat Betrieb aufgenommen

Do 15.09.22 | 16:43 Uhr
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BVG-Muva - Der On-Demand-Service der BVG. (Quelle: BVG/René Lohse)
BVG/René Lohse
Audio: rbb24 Abendschau | 15.09.2022 | Uwe Wichert | Bild: BVG/René Lohse

Nach dem Aus des Berlkönigs stellen die Berliner Verkehrsbetriebe nun ein neues hybrides Rufbus-Konzept vor. Der "Muva" bietet im Osten der Stadt per App und Anruf sowohl barrierefreie als auch flexible Bedarfsfahrten an.

Im Berliner Nahverkehr gibt es ein neues Rufbus-Angebot. Der BVG Muva hat am Donnerstag den Betrieb aufgenommen. Insgesamt 20 barrierefreie Fahrzeuge sind im Einsatz, um zwei unterschiedliche Dienste anzubieten: als Aufzugersatz, um mobilitätseingeschränkte Menschen zu einem Bahnhof mit funktionierendem Lift zu bringen, oder zeitlich flexible Fahrten für alle Kunden zwischen rund 4.000 Haltepunkten im Ostteil der Stadt.

BVG-Muva - Der On-Demand-Service der BVG. (Quelle: BVG/René Lohse)
Der BVG-Muva bietet sowohl Aufzugersatz als auch Bedarfsfahrten an | Bild: BVG/René Lohse

"Dort, wo wir mit großen Bussen und Bahnen noch nicht überall hinkommen, soll der BVG Muva jetzt Lücken schließen und die Menschen umweltfreundlich mobiler machen", sagte Eva Kreienkamp, die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hob hervor, mit dem Rufbus als Aufzugersatz sei Berlin bundesweit Vorreiter.

Die Muva-App für das Handy kann seit Donnerstag heruntergeladen werden. Auch eine telefonische Buchung ist möglich. Den Muva als Aufzugersatz ist unter 030-256-55555, die flexiblen Fahrten unter 030-256-23333 erreichbar. Es wird in beiden Fällen ein barrierfreies Fahrzeug geschickt.

Wer den Muva als Aufzugersatz nutzt, braucht ein gültiges Ticket des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. Für flexible Fahrten kommen pauschale Zuschläge hinzu.

Fahrten lassen sich derzeit noch nicht im Voraus buchen, aber dies soll ab Anfang 2023 möglich sein.

Der Aufzugersatz wird zunächst entlang der U-Bahn-Linie 8, Teilen der U5 und zwischen den S-Bahnhöfen Attilastraße und Marienfelde angeboten. Flexible Fahrten gibt es für die Kundschaft in Teilen von Lichtenberg, Marzahn-Hellerdorf, Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg.

Als Mobilitätseinschränkungen können laut BVG Menschen mit Schwerbehinderungen den Muva nutzen, aber auch Senioren und Personen, die mit Kinderwagen oder Kleinkindern oder Gepäck unterwegs sind. In jedem Fahzeug ist Platz für sieben Fahrgäste.

Partner der BVG ist wie schon beim Berlkönig die Firma Via. Der Vertrag läuft bis 2025. Der Feldversuch mit dem Berlkönig war im Juni nach knapp vier Jahren ausgelaufen. 1,85 Millionen Fahrgäste nutzten die Kleinbusse, von denen zeitweise 185 unterwegs waren.

Karte: Gebiet des BVG-Rufbus "Muva"

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.09.2022, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Lieber rbb,
    mich würde mal interessieren, aus welchem Grund der Berlkönig eingestellt wurde, dazu hab ich in den Berichten nie so recht eine Erklärung gefunden, ebensowenig darüber, aus welchen Gründen nur in den bestimmten Bezirken gefahren wurde. Nun also der nächste Feldversuch - sicher gibt es hierzu auch Überlegungen, warum nun auf diese Weise, warum genau dort. Etwas mehr Hintergrund wäre schön! Vielen Dank!

  2. 5.

    Der ganze Süd-Westen von Berlin fehlt!
    Warum werden diese "Feldversuche" nur in den östlichen Bezirken gestartet?

    Warum schließt die BVG keine Kooperation mit der Taxi-Innung ab?
    Die haben ausreichend Fahrzeuge, sind von der aktuellen Situation auch schwer getroffen und bräuchten Unterstützung!

  3. 3.

    Toll. Endlich.
    Habe gleich die App runter geladen. Mir ist aber noch nicht so richtig klar, wie es funktioniert.
    Könnt ihr das mal zeigen, lieber RBB?

  4. 2.

    Naja Treptow- Köpenick grenzt an Brandenburg. Oder was wollten Sie sagen mit Ihrem Kommentar?

  5. 1.

    Ah Treptow-Köpenick höhrt also am S-Bahnhof auf.
    Was ist mit dem Rest bis zur Landesgrenze?
    Dabei hatte doch gerade Frau Jarasch verkündet, in den Außenbezirken wird die Verkehrswende entschieden.
    Aber die genau die gehen mal wieder Leer aus.
    Es bleibt mal wieder dabei, in den Außenbezirken ist man auf den eigenen PKW angewiesen.

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