Berliner Nahverkehr - Neuer Rufbus BVG Muva hat Betrieb aufgenommen
Nach dem Aus des Berlkönigs stellen die Berliner Verkehrsbetriebe nun ein neues hybrides Rufbus-Konzept vor. Der "Muva" bietet im Osten der Stadt per App und Anruf sowohl barrierefreie als auch flexible Bedarfsfahrten an.
Im Berliner Nahverkehr gibt es ein neues Rufbus-Angebot. Der BVG Muva hat am Donnerstag den Betrieb aufgenommen. Insgesamt 20 barrierefreie Fahrzeuge sind im Einsatz, um zwei unterschiedliche Dienste anzubieten: als Aufzugersatz, um mobilitätseingeschränkte Menschen zu einem Bahnhof mit funktionierendem Lift zu bringen, oder zeitlich flexible Fahrten für alle Kunden zwischen rund 4.000 Haltepunkten im Ostteil der Stadt.
"Dort, wo wir mit großen Bussen und Bahnen noch nicht überall hinkommen, soll der BVG Muva jetzt Lücken schließen und die Menschen umweltfreundlich mobiler machen", sagte Eva Kreienkamp, die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hob hervor, mit dem Rufbus als Aufzugersatz sei Berlin bundesweit Vorreiter.
Die Muva-App für das Handy kann seit Donnerstag heruntergeladen werden. Auch eine telefonische Buchung ist möglich. Den Muva als Aufzugersatz ist unter 030-256-55555, die flexiblen Fahrten unter 030-256-23333 erreichbar. Es wird in beiden Fällen ein barrierfreies Fahrzeug geschickt.
Wer den Muva als Aufzugersatz nutzt, braucht ein gültiges Ticket des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. Für flexible Fahrten kommen pauschale Zuschläge hinzu.
Fahrten lassen sich derzeit noch nicht im Voraus buchen, aber dies soll ab Anfang 2023 möglich sein.
Der Aufzugersatz wird zunächst entlang der U-Bahn-Linie 8, Teilen der U5 und zwischen den S-Bahnhöfen Attilastraße und Marienfelde angeboten. Flexible Fahrten gibt es für die Kundschaft in Teilen von Lichtenberg, Marzahn-Hellerdorf, Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg.
Als Mobilitätseinschränkungen können laut BVG Menschen mit Schwerbehinderungen den Muva nutzen, aber auch Senioren und Personen, die mit Kinderwagen oder Kleinkindern oder Gepäck unterwegs sind. In jedem Fahzeug ist Platz für sieben Fahrgäste.
Partner der BVG ist wie schon beim Berlkönig die Firma Via. Der Vertrag läuft bis 2025. Der Feldversuch mit dem Berlkönig war im Juni nach knapp vier Jahren ausgelaufen. 1,85 Millionen Fahrgäste nutzten die Kleinbusse, von denen zeitweise 185 unterwegs waren.
Sendung: rbb24 Abendschau, 15.09.2022, 19:30 Uhr