Unterstützung von Obdachlosen - Berliner Kältehilfe startet mit 1.000 Übernachtungsplätzen

Mi 28.09.22 | 11:50 Uhr
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Ein Obdachloser erhält am Kältebus eine warme Suppe.(Quelle:dpa/J.Kalaene)
Video: rbb24 | 28.09.2022 | Bild: dpa/J.Kalaene

Die Berliner Kältehilfe nimmt am Samstag (1. Oktober) wieder ihre Arbeit auf. Bis zu 1.000 Menschen sollen jede Nacht mit einem Schlafplatz versorgt werden und warmes Essen erhalten, teilte die Sozialverwaltung des Senats am Mittwoch mit.

Zunächst soll es 650 Kältehilfeplätze geben, ab dem 1. November dann mindestens 1.000, heißt es in der Mitteilung weiter. Für mit Corona infizierte Obdachlose wird demnach eine Quarantänestation eingerichtet. Finanziert wird die Kältehilfe, genauso wie die medizinische Versorgung von Obdachlosen, vor allem durch Spenden. Die Hotline der Kältehilfe (030/34 39 71 40) ist ab Samstag täglich von 19 bis 23 Uhr erreichbar.

Diakonie-Direktorin bemängelt Unterfinanzierung

Die Berliner Diakonie-Direktorin Ursula Schoen kritisierte, dass den Trägern der Kältehilfe Planungssicherheit fehle. Ein ernsthaftes Problem für die Einrichtungen seien zudem die steigenden Energiekosten. Mit 17 Euro pro Person und Platz an Zuschüssen durch den Senat sei eine auskömmliche Finanzierung nicht möglich. Gebraucht würden mindestens 30 Euro.

"Wir fordern deshalb von der Finanzverwaltung die sofortige Abschaffung der Kostendeckelung und die Einführung eines vereinfachten Antragsverfahrens für die Kältehilfe", sagte Schoen der Nachrichtenagentur EPD.

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) räumte die Unterfinanzierung ein. Jedoch hätten sich die Senatszuschüsse in den vergangenen Jahren vervierfacht - von fünf Millionen Euro 2017 auf 22 Millionen Euro in diesem Jahr. Im rbb hatte Kipping vor kurzem auch angekündigt, Sozialeinrichtungen mit Mitteln aus dem Entlastungspaket des Senats bei der Bewältigung der steigenden Preise zu helfen.

Sendung: rbb24, 28.09.2022, 13:00 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Die Energiekosten treffen uns alle. Planen fällt jedem schwer. Die Diakonie sollte dann einfach weniger Plätze schaffen, wenn das Geld nicht reicht. Nur mit Druck ändert sich die Regierungspolitik.

  2. 1.

    Willkommen im Club!
    Nicht nur den Trägern der Kältehilfe, nein, einem Großteil der Bevölkerung fehlt aktuell die Planungssicherheit.
    Und gerade im Bezug auf die steigenden Energiekosten!
    Also bitte, - trotz der gemeinnützigen und wohlfährigen Ausrichtung - in die Schlange derer einreihen, die unter den gleichen Unsicherheiten und Problemen zu leiden haben!

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