Energiespar-Konzept - "Festival of Lights" startet mit mehr LED und an weniger Orten

Fr 07.10.22 | 17:50 Uhr
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Die Oberbaumbrücke beim Festival of Lights 2021. (Quelle: dpa/Thomas Bartilla)
Video: rbb24 Abendschau | 07.10.2022 | Arndt Breitfeld | Bild: dpa/Thomas Bartilla

Das "Festival of Lights" lässt Berlin auch in diesem Jahr wieder erstrahlen - in einer etwas abgespeckten Version. Denn das Event braucht eigentlich viel Energie. Doch die Organisatoren gehen diesmal mit einem neuen Engergiespar-Konzept an den Start.

Trotz Energiekrise und den Maßnahmen des Senats, weniger Bauwerke in der Stadt zu beleuchten, beginnt am Freitagabend das traditionelle Berliner "Festival of Lights".

In etwas reduzierter und energiesparender Form werden an 35 Orten 70 "Lichtkunstwerke" präsentiert. Dabei werden Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor, der Fernsehturm, der Potsdamer Platz, das Schloss Charlottenburg sowie bestimmte Orte wie der Bebelplatz mit 3D-Bildern angestrahlt oder dort "Lichtskulpturen" gezeigt.

Strombedarf um 75 Prozent gesenkt

Im Vorfeld wurde kritisiert, dass das Festival angesichts der Energieknappheit überhaupt stattfinden soll. Leiterin Birgit Zander verteidigte im Interview mit dem rbb, dass die 18. Ausgabe in diesem speziellen Jahr überhaupt stattfindet. "Kunst und Kultur sind wichtige Güter unserer Gesellschaft und es passt, weil es ein kostenloser Zugang zur Kultur ist", so Zander.

Es soll dieses Mal weniger Energie verbraucht werden, wofür ein spezielles Konzept entwickelt worden sei, sagte Zander weiter im Interview mit rbb 88,8. Man sei sich der Verantwortung bewusst. Auch sei man nicht mehr auf das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die Zahl der Orte wurde verringert, in früheren Jahren waren 60 Wahrzeichen und Orte Berlins beleuchtet. Zudem setze man nun auf LED-Technik. "Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt und konnten unseren gesamten Strombedarf um 75 Prozent senken", erklärte Zander. Der Rest des Stroms stamme aus erneuerbaren Energien. "Das ist eine Selbstverständlichkeit."

Zuschauer können die Innenstadt auf verschiedenen Lichtrouten durchstreifen. So zeigen sieben Künstler ihre Interpretationen des Festivalmottos "Vision of our Future" auf dem Fernsehturm. Im Nikolaiviertel erwachen im Schwarzlicht Märchenfiguren, Tiere und Engelsfiguren zum Leben aus Licht.

Leuchtinstallationen eine Stunde weniger beleuchtet

Zu sehen seien die Leuchtinstallationen an den zehn Abenden bis zum 16. Oktober von 19:00 bis 23:00 Uhr, also eine Stunde weniger als sonst, so Zander. Auch damit solle Energie eingespart werden.

Der Senat hatte kürzlich mitgeteilt, das "Festival of lights" sei eine privatwirtschaftliche Veranstaltung und unabhängig vom Land Berlin, allerdings appelliere man, Energiesparmaßnahmen zu prüfen und wenn möglich umzusetzen.

Außerdem sei das "Festival of Lights" ein touristisch relevantes Ereignis, das zur Attraktivität Berlins in der dunklen Jahreszeit beitrage. Man begrüße aber Anstrengungen der Tourismusbranche, Veranstaltungen energiesparender durchzuführen. Festival-Leiterin Birgit Zander bekräftigte ebenfalls, dass das Event für Hotel und Gastronmie enorm wichtig sei, vor allem in Hinblick auf die vergangenen zwei Pandemie-Jahre. "Es ist ein Wirtschaftsfaktor, der nicht wegzudenken ist aus dieser Stadt."

Sendung: rbb24 Abendschau, 07.10.2022, 19:30 Uhr

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29 Kommentare

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  1. 29.

    Absolute, seltsame Mathematik. 75 % weniger, ist immer noch 25% zuviel für eine unnütze Sache.
    Sollten doch mal die Politiker aus ihrer privaten Kasse bezahlen, wenn Sie nicht darauf verzichten wollen und können.

  2. 28.

    Muß sowas in heutiger Zeit überhaupt sein. Ich habe für sowas kein Verständnis mehr

  3. 27.

    "unsere Steuergelder für die Beleuchtung von Gebäuden verschwenden."
    Ihr Kommentar zeugt davon, das Ihnen unbekannt ist, wie sich dieses Festival finanziert.
    Ist aber auch egal.
    Ihnen wird es nicht zu vermitteln sein, das die Besucher der Stadt, die extra für diese Tage kommen nicht nur die Öffis benutzen und dafür bezahlen auch Übernachtungen buchen und Esse, trinken und piseln gehen. Ach ja - letzteres natürlich nicht hinter dem Brandenburger Tor, wo es denn nicht mehr leuchtet.

    (Hinweis: Ja, ich habe den Individualverkehr raus gelassen, weil Parkgebühren ja sowieso nicht zählen)



  4. 26.

    Brot und Spiele sollten schon im alten Rom ablenken. Sie liefert die Spiele. Für Brot sind andere zuständig.

  5. 25.

    Die Konsequenz unseres Senats ist toll.
    Das Festival of Lights kann, abgespeckt, stattfinden, aber Unterstützung für die Weihnachtsbeleuchtung gibt es nicht.
    Wenn denn beim Festival so viel Energie eingespart werden kann, frage ich mich zudem, warum das nicht schon immer gemacht wurde.

  6. 24.

    "Schade das dazu die Medien schweigen."
    Die Medien schweigen nicht, nur einige ....

  7. 23.

    Was hat sich Frau Giffey dabei bloss gedacht.
    Normal geht anders.
    Mich macht die Sache sprachlos da werden Steuergelder sinnlos vergeudet.
    Den Tafeln und andere soz. Einrichtungen steht das Wasser bis zu Hals aber hier darf es etwas mehr sein.

  8. 22.

    Der Bürger soll nicht duschen und den Waschlappen benutzen und hier wird Energie rausgeschleudert. :-(
    Aber die Berliner haben ja vielleicht im Februar einen Wahltag......könnte für RGR auch Zahltag werden!

  9. 21.

    Welch Energieverschwendung, aber kein Geld für Freiheitssymbole. Schade das dazu die Medien schweigen.

  10. 20.

    Versuchen Sie z. B. mal diesen hier: Vattenfall Berlin, Basis Privatstrom Grundversorgung

    Bei z. B. 1750 kwh im Jahr sind sie dann in etwa bei 57 Euro im Monat inkl. aller Kosten (Grundpreis pro kwh 33,12 Cent). Unbegrenzte Laufzeit, aber keine Preisgarantie. (haben sie woanders aber auch nicht)
    Bitte beachten, daß es eine verwirrende Menge anderer Tarife gibt von V., dieser ist der günstigste.

    Ansonsten helfen Ihnen Stromvergleichsportale weiter, immer alle "Sonderzahlungen, Bonusregelungen" etc. abwählen beim Anklicken der der Suchkriterien, damit Sie den realen Preis angezeigt bekommen.



  11. 19.

    "Ihrer Argumentation folgend können auch alle Flutlicht-Fußballspiele stattfinden, alle Saunen öffnen,alle Schwimmbäder unverändert weiter betrieben werden..." Der Verbrauch dürfte aber gewaltig von dem des Festivals abweichen, oder?

  12. 18.

    Bei welchen Stromanbieter gibt es noch die kW/h für 40 Cent? Würde gern wechseln, dauerhaft.

  13. 17.

    Wieder mal typisch für diesen unfähigen Senat. Uns Bürger zum Stromsparen auffordern aber unsere Steuergelder für die Beleuchtung von Gebäuden verschwenden.
    Das Festival of Light sollte angesichts des Mangels an Energie AUSFALLEN.

  14. 16.
    Antwort auf [Erich ] vom 05.10.2022 um 22:10

    Hallo Erich,
    Ist eigentlich ganz einfach. Fakten checken und nachrechnen (Taschenrechner reicht). Aber man kann’s auch einfach beim unqualifizierten Polemisieren belassen.

  15. 15.

    Dafür sollen also unsere Steuergelder ausgegeben werden vom Berliner Senat, der die Bürger zum Stromsparen aufgefordert?
    Wie passt den das zusammen.
    Oder sollen WIR nur sparen damit der Senat noch mehr verschwenden kann ohne dass es eine Energiekrise gibt?

  16. 14.

    "Manchmal kann ein Blick auf die Relationen hilfreich sein."

    Du magst ja Recht haben, aber es geht um das Prinzip. Wo Anfangen und wo Aufhören?

  17. 13.

    Das Festival ist schwer vermittelbar, was nicht wundert. Schön siehts trotzdem aus.

  18. 12.

    Manchmal kann ein Blick auf die Relationen hilfreich sein. Es werden 550 kWh pro Tag für die Beleuchtung benötigt, also in Summe 5500 kWh für alle 10 Tage. Kosten bei 40 Cent /kWh und 3 Mio Besucher: 0,0007 Cent / Besucher. Ich persönlich finde das für die dafür gebotene Show (war letztes Jahr 2x vor dem Charlottenburger Schloß - super Animationen) nicht übertrieben. Für mich könnte es sogar für 0,0003 Cent Musik dazu kommen. Nur mal zum Vergleich: 1 Stunde Fernsehen kostet ca. 4 Cent.

  19. 11.

    Mal sehen, ob sich da XR oder die letzte Generation an die Wahrzeichen kleben... Ach nee, ist ja Kunst und nicht Leute auf dem Weg zur Arbeit, denen man den Weg versperrt...

  20. 10.

    Ihrer Argumentation folgend können auch alle Flutlicht-Fußballspiele stattfinden, alle Saunen öffnen,alle Schwimmbäder unverändert weiter betrieben werden......weil die Leute ja dann nicht zu Hause sind.
    Merken Sie was...Claudia

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