Hohe Energiepreise -
Der Senat kann die Schließung von Schwimmbädern angesichts der drastisch gestiegenen Energiepreise nicht ausschließen. Das sagte die für Sport zuständige Staatssekretärin Nicola Böcker-Giannini, am Freitag bei einer Anhörung im Sportausschuss.
Zwei Rahmenbedingungen spielten dabei eine Rolle, so Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäderbetriebe. Einige der Berliner Hallenbäder seien von der Berlin-Brandenburger Netzgesellschaft als Gasgroßabnehmer definiert. Im Falle einer Energiemangellage könne es zu Abschaltungen kommen, die die Berliner Bäder-Betriebe nicht kontrollieren könnten, so Kleinsorg.
Zudem sei entscheidend, wie die Energiepreise sich weiter entwickelten und was davon der Nachtragshaushalt abfangen könne.
Verbrauch von bis zu 10 Millionen Kilowattstunden pro Jahr
Um Energie zu sparen, haben die Berliner Bäderbetriebe in den Hallenbädern bereits die Temperaturen in den Becken auf 26 Grad gesenkt, das sind zwei bis vier Grad weniger als im Normalbetrieb. Auch die Saunaanlagen in den öffentlichen Bädern bleiben geschlossen.
Zwischen 63.000 und 10 Millionen Kilowattstunden Energie verbrauchen die Berliner Schwimmbäder gewöhnlich im Jahr für Wärme. Den höchsten Verbrauch hat die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Prenzlauer Berg, teilten Senat und Bäder-Betriebe kürzlich auf eine CDU-Anfrage mit. Am wenigsten verbraucht das kleine Kinderbad im Monbijoupark.
Zum Vergleich: In einem Zwei-Personen-Haushalt mit einer 80-Quadratmeter-Wohnung werden jährlich laut offiziellen Berechnungen etwa 15.000 Kilowattstunden Energie für Heizung, Strom und heißes Wasser verbraucht, also pro Person 7.500 Kwh.
Hallenbäder verbrauchen wegen des hohen Heizbedarfs für Räume und Wasser im Winter deutlich mehr Energie als die Freibäder, bei denen nur das Wasser im Sommer erwärmt wird.
Sendung: rbb24 Abendschau, 07.10.2022, 19:30 Uhr