Beschluss in Brandenburg fehlt - Fertigstellung der Autobahn 14 verzögert sich erneut

Do 06.10.22 | 12:35 Uhr
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Ein Bauschild steht vor der Brücke der Bundesstrasse 189 über die Elbe. (Quelle: dpa/Peter Gercke)
Audio: Büro Perleberg | 06.10.2022 | Björn Haase-Wendt | Bild: dpa/Peter Gercke

Bei der Fertigstellung der Nordverlängerung der A14 kommt es erneut zu Verzögerungen.

Grund dafür ist ein noch ausstehender Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Wittenberge bis Karstädt (beide Prignitz) im Land Brandenburg, wie Holger Behrmann, Projektleiter bei der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Donnerstag sagte.

Zuletzt war von einer durchgehenden Befahrbarkeit der Strecke zwischen Magdeburg und Schwerin im Jahr 2027 die Rede. "Das wird nicht zu halten sein", so Behrmann.

Schuld ist auch die Corona-Pandemie

Die Planungen für dieses letzte Stück der Nordverlängerung der Autobahn 14, für das noch kein Baurecht besteht, sollten bereits 2022 abgeschlossen sein. Nun ist Anfang 2023 avisiert. Grund für die Verschiebung: Die öffentliche Erörterung der Bauunterlagen musste pandemiebedingt ein zweites Mal gestartet werden. Auf einen neuen Termin, wann die A14 vollständig fertig sein wird, wollte sich Behrmann aktuell jedoch nicht festlegen. Das hänge davon ab, ob die Erörterung nun planmäßig über die Bühne gehe und der dann gefasste Planfeststellungsbeschluss rechtskräftig werde. Eine etwaige Klage könnte weitere unkalkulierbare Verzögerungen bringen.

Die Bauarbeiten zwischen Seehausen-Nord in Sachsen-Anhalt und dem brandenburgischen Wittenberge seien im Zeitplan, hieß es weiter. Die aktuellen Turbulenzen in den Lieferketten hätten sich bisher nicht auf die Materialversorgung für dieses Vorhaben ausgewirkt. Auch der Kostenrahmen habe sich noch nicht geändert. Für die insgesamt knapp elf Kilometer lange Strecke sind rund 305 Millionen Euro veranschlagt. Etwa 170 Millionen Euro davon soll allein eine neue Elbebrücke bei Wittenberge kosten.

Gesamtprojekt soll rund 1,7 Milliarden Euro kosten

Die A14-Nordverlängerung, genauer gesagt der Lückenschluss zwischen den Autobahnkreuzen Magdeburg und Schwerin, umfasst insgesamt 155 Kilometer. Baustart war 2011. Derzeit wird mit einer Investitionssumme für das Gesamtprojekt in Höhe von 1,7 Milliarden Euro gerechnet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.10.2022, 14:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Den Artikel zur Zukunftsperspektive der Prignitz gelesen?
    Mal auf der Karte angeschaut welche Wirtschaftsräume mit der A14 verbunden werden, die derzeit bevorzugt über und teilweise durch Berlin rollen?
    Tschechien/Niederschlesien/Ostsachsen/Sachsen-Anhalt <-> Westmecklenburg/Hamburg/Kiel/Dänemark/Schweden

  2. 5.

    Toll. Der Bahn fehlt es an Investitionsmitteln und noch mehr an Planungskapazitäten, das Netz bröselt immer mehr auseinander, Wissing will die Kosten für sein famoses 9-Euro-Anschlussticket den Ländern überbraten, weil der Bund kein Geld habe - aber an einer Autobahn durch die Prärie wird eisern festgehalten, ebenso wie an der völlig aus der Zeit gefallenen Verlängerung des Berliner Stadtautobahn. Wo ist diese famose Zeitenwende, wenn man sie mal braucht?

    Baut euch doch eine Autobahn zum Mond und bleibt da! Dort gibt es auch nicht viel weniger Menschen als in der Altmark.

  3. 4.

    -Nachtrag zum vorherigen Kommentar-
    Das Problem ist der Platzmangel zwischen den Bahnhöfen Magdeburg-Neustadt und Wolmirstedt. Dazu kommt noch das Zielitzer Kaliwerk und die Stelle unter dem Mittellandkanal. Ich kenne die Gegend sehr gut.

  4. 3.

    Hallo Werner (Das Original),
    die Frage ist berechtigt. Nur das Problem besteht darin, sie haben vergessen die 2 Stunden-Taktung der s-Bahnlinie 1 (Wittenberge - Stendal - Zielitz - Wolmirstedt - Magdeburg Hbf - Schönebeck-Salzelmen) mit einzubeziehen. Somit wäre dieses Gleis durch diesen Zug blockiert und nicht für diese Geschwindigkeit zu gebrauchen.
    Mit freundl. Grüßen

  5. 2.

    Wann wird denn die Bahnstrecke Schwerin-Magdeburg fertig sein (Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h, elektrifiziert und viergleisig für Nah-und Fernverkehr)?

  6. 1.

    Immer wieder traurig zu lesen wie viele Milliarden in den Ausbau von Autobahnen gesteckt werden während wir in Deutschland Jahr für Jahr unser Schienennetz abbauen und auf Verschleiß fahren.

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