Stundenlangen Stromausfall simuliert - Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann zieht positives Fazit nach Blackout-Test

Di 25.10.22 | 19:01 Uhr
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Archivbild: Laborassistentin am 02.06.2020 im Klinikum Ernst von Bergmann (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 25.10.2022 | Carsten Krippahl | Bild: dpa/Soeren Stache

Das Klinikum von Ernst von Bergmann in Potsdam hat in einem Test einen Blackout simuliert. Wie das Klinikum am Dienstag mitteilte, sei Anfang Oktober über vier Stunden zur Hauptbehandlungszeit der Fall eines Stromausfalls simuliert worden. Jetzt zog das Krankenhaus ein positives Fazit nach dem Test.

Das Krankenhaus sei für einen eventuellen Notfall gut aufgestellt, sagte der Geschäftsführer des Klinikums, Hans-Ulrich Schmidt, gegenüber der Deutschen Presse Agentur.

Genug Notstrom für sieben bis zehn Tage, weiterer Test geplant

Getestet wurden bei der Simulation unter Realbedingungen zwei große Diesel-Notstromaggregate, die die wichtigsten Geräte mit Sicherheitsstrom versorgen sollten. Damit könnten die wesentlichen Bereiche des Klinikums für "etwa sieben bis zehn Tage" mit Strom versorgt werden, "je nach Energieabruf", sagte Hans-Ulrich Schmidt.

Das Krankenhaus will nun noch möglichen Problemen nachgehen, die bei dem Test aufgefallen seien. Dabei handelte es sich um größere und kleinere Schwierigkeiten. Ein Röntgengerät sei beispielsweise währenddessen nicht an den Notstrom angeschlossen gewesen, bei einem Behinderten-WC hätte der Alarmknopf nicht funktioniert, am Empfang der Notaufnahme wären weitere Notstromsteckdosen nötig. Ein weiterer Test sei geplant, dieser werde allerdings kürzer sein.

Nicht alle Krankenhäuser könnten so lange mit Notstrom durchhalten

 

Krankenhäuser müssen über eine Notstromversorgung verfügen. Mindestens gefordert ist, dass diese den Betrieb für 24 Stunden sicherstellen. Welche Bereiche im Ernstfall an die Notstromversorgung angeschlossen sind, könnten laut Ernst von Bergmann-Klinikum die Krankenhäuser individuell entscheiden.

Nicht bei allen deutschen Kliniken wird die eigene Situation im Notfall allerdings so positiv bewertet wie in Potsdam. Laut einer Erhebung des Deutschen Krankenhaus-Instituts (DKI) soll bei mehr als der Hälfte der Krankenhäuser (59 Prozent) die Notstromversorgung nur für wenige Tage reichen.

Landesweit wird seit Wochen das Szenario von Blackouts diskutiert. Der deutsche Städtetag beispielsweise schätzt einen flächendeckenden Stromausfall als zumindest realistisch ein, andere Experten halten einen solchen eher für unwahrscheinlich. Am Dienstag hatte der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) gefordert, dass die Vorbereitungen für den Fall eines großflächigen Stromausfalls vorangetrieben werden sollten.

 

Sendung: Brandenburg Aktuell, 25.10.2022, 19:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    "wenn für solche Übungen Zeit ist....." Hoffentlich sind Sie nicht während eines Stromausfalls auf ein Krankenhaus angewiesen. Dann werden Sie dankbar sein, dass man sich Zeit für "solche Übungen" genommen hat. Geht bei Ihnen nichts ohne Hâme und Verachtung?

  2. 2.

    Da kann es ja gar nicht so schlecht um die Krankenhäuser stehen wenn für solche Übungen Zeit ist.

  3. 1.

    "Welche Bereiche im Ernstfall an die Notstromversorgung angeschlossen sind, könnten laut Ernst von Bergmann-Klinikum die Krankenhäuser individuell entscheiden." Das ist Unsinn. Die Notruftaste im BehindertenWC gehört zwingend in die kritische Masse. Das Röntgengerät nicht unbedingt. Die Steckdosen in der Aufnahme - sorry, aber was sind denn da für Fachplaner unterwegs?
    Die Bildschirme an den roten Dosen, damit die immer laufen, die ClientPC an den andersfarbigen?
    Die Frage die sich stellt: Wie lange ist dieser Missstand schon vorhanden und wer hat das zu verantworten?

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