Unfall mit Betonmischer - Mahnwache in Berlin für tote Radfahrerin

So 06.11.22 | 17:27 Uhr
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Teilnehmer einer Mahnwache am 6.11.22 für eine gestorbene Radfahrerin bringen ein sogenanntes Geisterrad zum Treffpunkt an der Bundesallee.(Quelle:dpa/P.Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 06.11.2022 | Bild: dpa/P.Zinken

In Berlin-Wilmersdorf haben am Sonntagnachmittag mehr als 100 Teilnehmer der Radfahrerin gedacht, die in dieser Woche bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Das teilte der ADFC Berlin mit. In Erinnerung und zur Warnung stellte der Verein ein sogenanntes Geisterrad mit den Daten der verunglückten Radfahrerin auf, Teilnehmer legten dort Blumen nieder.

Zu der Mahnwache hatte der Verein Changing Cities aufgerufen, der sich für mehr Fahrradfreundlichkeit und Sicherheit im Straßenverkehr einsetzt. Am Montag war eine 44-jährige Radfahrerin an der Ecke Bundesallee / Spichernstraße von einem Betonmischer erfasst und eingeklemmt worden. Sie starb am Donnerstagabend im Krankenhaus.

Kreuzung seit Jahren als gefährlich bekannt

Laut Changing Cities ist die Kreuzung seit Jahren als gefährlich bekannt. Zwar sei der südliche Teil umgebaut worden, aber nicht nach den Standards des Mobilitätsgesetzes, die unter anderem geschützte Radwege vorsehen. Stattdessen sei dort Berlins erster Dreirichtungsradweg entstanden.

Der Unfall hatte bundesweit Debatten ausgelöst, weil ein spezielles Bergungsfahrzeug der Feuerwehr verspätet am Unfallort eintraf - es steckte auf der Stadtautobahn A100 in einem Stau. Mitglieder der Klimagruppe "Letzte Generation" hatten zu dieser Zeit Straßen in Berlin blockiert; ihnen wurde vorgeworfen, mitverantwortlich für die Verspätung des Rettungsfahrzeugs zu sein.

Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung", der sich auf einen internen Vermerk der Berliner Feuerwehr beruft, soll die Klima-Blockade jedoch keinen Einfluss auf die Notfallversorgung der Radfahrerin gehabt haben.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.11.2022, 19:30 Uhr

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98 Kommentare

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  1. 98.

    Gerne wird die Süddeutsche zitiert, ich möchte, um das Meinungsbild etwas zu entzerren, da auf einen Artikel in der "Welt" verweisen:
    https://www.welt.de/vermischtes/article241954281/Letzter-Generation-fordert-Richtigstellung-und-Gespraech-mit-Bundesregierung.html

  2. 97.

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Falschfahrten in der Einbahn führen dazu, dass Verkehrsteilnehmer aus einer Richtung kommen, mit der andere nicht rechnen. Die Fahrt eines Zweirads auf der Straße hingegen erfordert nur die normale Beachtung v Par. 1 StVO - wie es auch bei jedem Motorroller nötig ist. Ist das im Stadtverkehr echt zu viel verlangt?

  3. 96.

    Wie oft ist das dort passiert und wie viele Radfahrer starben auf der Fahrbahn der Bundesallee? Ihr gefühltes Recht unterscheidet sich von geltendem Recht.

  4. 95.

    Die StVO gilt für alle und schützt auch vor Selbstüberschätzung. Bitte geben Sie Ihren Führerschein ab, wenn Sie die nicht einhalten wollen. In der Niederlanden müssen Radfahrer oft einen Schwenk fahren, um die abzweigende Straße im Rechten Winkel zu kreuzen. Da dient auch deren Sicherheit.

  5. 94.

    Ihre Argumentation ist dermaßen sch...sinnig, dass ews schon weh tut. Nach Ihrer(nicht vorhandenen) Logik können RadFAHRER demnach auch auf der Autobahn fahren. Die ist ja schließlich zum FAHREN da.

  6. 93.

    "Wer jedoch zügig und eigentlich sicher unterwegs ist, sollte auch die FAHRbahn benutzen dürfen - was natürlich eine angemessene Vor- und Rücksicht ALLER voraussetzt (Par. 1 StVO). "

    Besteht dort ein Radweg-Gebot?
    Wenn ja, sollte ich - als sicherer Fahrradfahrer - auch die "falsche" Seite benutzen dürfen?

  7. 92.

    Sie haben in der Tat etwas nicht verstanden. Der Radweg entspricht nicht der Norm, ist deshalb kriminell und brandgefährlich.

    Motorisierte Verkehrsteilnehmer können dort zweispurig und mit hoher Geschwindigkeit in die Spichern abbiegen und wenn sie mit dem Rad an der Ampel stehen und einer noch "durchrutscht" dann sind sie platt.

    Es gibt mehrere solcher Stellen in der Stadt wo der gesunde Menschenverstand einem sagt NICHT den Radweg zu benutzen obwohl er an der Stelle für 100 Meter (!) benutzungspflichtig ist damit der motorisierte Verkehr weiter mit Vollgas rasen kann.

  8. 91.

    Radwege gibt ein Berlin viele, benutzungspflichtige Hochborde wie an der Bundesallee aber nur wenige.

  9. 90.

    Nehmen Sie sich einfach ein FAHRrad und fahren Sie an der von der Nachodstr über die Bundesallee zum Zoo. Auf der FAHRbahn können Sie geradeaus fahren. Auf dem Radweg müssen Sie dagegen links abbiegen und eine oder zwei Ampelphasen abwarten. Wer sich auf dem FAHRrad unsicher fühlt, darf und soll das gern tun. Wer jedoch zügig und eigentlich sicher unterwegs ist, sollte auch die FAHRbahn benutzen dürfen - was natürlich eine angemessene Vor- und Rücksicht ALLER voraussetzt (Par. 1 StVO).

  10. 89.

    Ich fahre in dieser Stadt seit 1980 Rad und seit 1990 Auto und ich weiss, was hier abgeht. Und wenn ich die Kommentare hier lese, dann ist klar, dass eine relevante Zahl Kommentatoren weiterhin denkt, dass die Radfahrerin ja selbst schuld sei, weil es dort in der Nähe ein kurzes Stück Radweg gibt - obwohl sie nichts anderes tat als alle KFZ-Nutzer. Offenbar zählen auch Sie dazu, wie Ihr hinkender Vergleich zeigt.

  11. 88.

    Entweder verstehe ich Ihren Kommetar nicht so recht oder die StVO ...

    Wenn es eine Linksabbieger-Ampel gibt, habe ich zu warten, auch wenn es Ihrer Meinung nach, "Hunderttausende KFZ-Nutzer" anders machen. Oder?

  12. 87.

    Unfallhergang und Rekonstruktion sind nicht Aufgabe der Teilnehmer im Forum. Wir waren wohl alle keine Augenzeugen.

    Welchen Weg die Verunglückte nahm, warum und wieso, wird die Kripo sicherlich fehlerfrei ermitteln. Es wird zahlreiche Augenzeugen geben haben.

    Man kann hier ja nur Fakten, betreffed die Verkehrsführung vor Ort, benennen. Diese besagen, dass für Radfahrer an dieser Stelle ein Verbot besteht die Fahrbahn zu nutzen. Ich fahre als Autofahrer auch nicht verkehrt herum in eine Einbahnstraße, nur weil es theoretisch möglich ist.
    Somit drängt sich die Frage auf, ob der Autofahrer denn überhaupt zu 100% Schuld trägt und ob er eine Möglichkeit hatte zu reagieren. Wann war die Frau auf der Fahrbahn? Hätte er sie sehen können/ müssen? Ist sie vielleicht jemand ausgewichen....
    Alles Tatsachen die wir nicht wissen, deshalb sollte man sich zurückhaltend äußern.

  13. 86.

    Selten liest man so einen gequirlten Mist wie von Ihnen. Geht es auch mit etwas mehr Substanz?

  14. 85.

    Die Radfahrerin ist offenbar zu Tode gekommen weil sie es wagte, auf einer innerstädtischen Strasse für die Geradeausfahrt zügig WIE EIN KFZ den direkten Weg zu nutzen, statt an einer Ampel darauf zu warten, dass sie zum Geradeausfahren links abbiegen darf - ein Privileg, das sich tagtäglich Hunderttausende KFZ-Nutzer nehmen, ohne dafür beschimpft und erst recht nicht verletzt oder gar getötet zu werden.

  15. 84.

    Ich rede von Alltagsradlern und nicht Pseudosportlern in Wurstpelle. ;-)

    Im Ernst, es ist ein himmelweiter Unterschied ob ich mich in meiner Freizeit auf ein Rad setze oder im Alltag darauf angewiesen bin. In meiner Freizeit habe ich Zeit. Das habe ich im Alltag nicht immer wenn ich pünktlich sein will.

    Solche Pseudoradwege sind nicht nur eine Frechheit, sondern schlicht lebensgefährlich, besonders wenn sie so dumm angelegt werden.

  16. 83.

    Reingequetscht ist sogar die absolut richtige Bezeichnung für Pseudoradwege in Handtuchbreite. Besonders dann wenn sich zwei Kinderfahrradanhänger begegnen.

  17. 82.

    "Ja da haben wir das Problem, nach Tagen taucht ein Interner Vermerk auf, der sich auf die Meinug der Notärztin bezieht, die nach dem Sie erfuhr dass es ewig daurn könnte bis dass Fahrzeug eintrifft, sich für eine "Befreiung" ohne entschied, die Notwendigkeit wurde herunterspielt. "

    Das ist glatt gelogen, die Notärztin hat sich aus medizinischen Gründen entschieden! Die Zeit der Verzögerung betrug rund 3 Minuten. Das hat der Sprecher der FW erst verschwiegen.

    "Sie habe zwar kurz erwogen, den Betonmischer anheben zu lassen. Das "hätte aber wohl länger gedauert wie auch die medizinische Situation verschlechtert", zitierte die Zeitung aus dem Vermerk. "

    https://www.rnd.de/panorama/wie-viel-schuld-traegt-die-letzte-generation-am-tod-einer-berliner-radfahrerin-HCVHQ5BWSBD7HLQW6XWN7OKCPI.html

  18. 80.

    Auto können dank Pollern nicht auf dem Radweg parken. Horden von Touristen bevölkern die Bundesallee auch nicht. Der Radweg ist zu neu als dass der Asphalte kaputt sein könnte. Woran denken Sie aus der Ferne?

  19. 79.

    Es ist eigentlich ganz einfach, wenn sich jeder an die Straßenverkehrsordnung halten würde. Wie oft werde
    ich mit meinem Rollator auf dem Bürgersteig von rasenden Rad- und Rollerfahrern überholt. Obwohl die
    Straße eine Fahrradstraße ist und zusätzlich einen Radstreifen hat. Zur Zeit ist eine Generation auf dem
    Weg, die noch niemals in Not war und trotzdem Spielen sie verrückt.

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