Kälteres Wasser, geschlossene Saunen, weniger Vereinssport - Berliner Bäder verzeichnen weniger Besucher

Di 24.01.23 | 15:50 Uhr
  15
Archivbild: Das Schwimmbecken des Stadtbad Märkisches Viertel. (Quelle: dpa/F. Sommer)
Bild: dpa/F. Sommer

Die Berliner Hallenbäder verzeichneten im vergangenen November merklich weniger Besucher als im Vorpandemie-November 2019. Insgesamt seien rund 22 Prozent weniger Badegäste als im Vergleichsjahr gezählt worden, so eine Pressesprecherin auf Nachfrage von rbb|24.

Gründe für Besucherrückgang sind vielfältig

Das sei aber nicht allein auf die wegen der Energiekrise auf 26 Grad gesenkte Wassertemperatur zurückzuführen, sagte sie weiter. Es liege auch an teilweise stark variierenden Öffnungszeiten durch Bauarbeiten. Zudem seien sämtliche Saunen wegen der Energiekrise geschlossen, was die Besucherzahlen weiter absinken ließ. Auch weil die Attraktionen wie Rutschen und Whirlpools in den Freizeitbädern geschlossen seien, kämen sicherlich weniger Besucher. Die Pressesprecherin verwies zudem auf die vergleichsweise hohe derzeitige Inflation, die viele Berliner sparen lasse.

Insgesamt sind den Angaben nach vor allem bei den Kita-Besuchen (Minus 70 Prozent weniger Badende), den Hortschwimmern (Minus 54 Prozent) und bei den Kursen (Minus 44 Prozent) starke Rückgänge zu beobachten. Die Sprecherin der Bäderbetriebe verwies darauf, dass derzeit vermehrt Schwimmkurse nachgefragt angeboten werden, weil die wegen der Corona-Pandemie monatelang ausfielen. Dafür würden nun beispielsweise weniger Aquafitness-Angebote stattfinden.

Zahl der Nichtschwimmer unter Kindern steigt

Insgesamt ist deutschlandweit in den vergangenen Jahren die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter enorm angestiegen, wie eine repräsentative bundesweite Umfrage von forsa belegt. Die Befragung hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 2022 beauftragt. Demnach konnten etwa 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren 2022 nicht schwimmen – während es 2017, als die letzte Umfrage stattfand, noch nur zehn Prozent Nichtschwimmer unter den Grundschülern gegeben hatte. Damit hat sich die Quote innerhalb von fünf Jahren verdoppelt.

Für Berlin hatte die Senatsverwaltung für Bildung im April 2022 mitgeteilt, dass die Nichtschwimmer-Quote beim Schulschwimmen am Ende der dritten Klasse bei etwa 35 Prozent liege.

15 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 15.

    Ich kann das nur bestätigen. Ich habe 2 Kinder, ein 8-Jähriges im wöchentlichen Vereins-Schwimmtraining, ein 5-Jähriges im Seepferdchenkurs. Das ältere Kind erfindet Ausreden, nach 30min nicht weiterschwimmen zu müssen und sitzt am Rand mit blauen Lippen. Das kleine Kind hat trotz Neopren-Anzug nach 10min blaue Lippen und schreit und weint vor jeder neuen Schwimmstunde. Ich helfe ehrenamtlich manchmal mit, stehe am Beckenrand und versuche, frierende Kinder zu motivieren. Traumatisch für alle!!

  2. 14.

    Wo steht denn, dass am Personal gespart werde? Die Angebote werden aufgrund des Krankenstandes ausgedünnt. Außerdem ist es derzeit einfach schwierig neues Personal zu aquirieren. Wenn ein Bademeister in den Ruhestand geht, kommt kein Neuer nach.

  3. 13.

    Selber schuld, ich bin regelmäßig ca 1 x die Woche mit meinen Kids gegangen , aber wenn man die Kinderbecken so weit runter kühlt das man Kleinkinder garnicht mehr in Wasser setzten kann und die größeren ( 5 Jahre ) nach 15 min toben mit blauen Lippen zitternd Nachhause wollen brauch ich nicht mehr hin nun fahren wir seltener aber wenn weiter von Berlin weg wo die Temperaturen noch stimmen.

  4. 12.

    Schwimmen können ist wichtig im Leben! Und auch verpflichtender Schwimmunterricht in Schulen ein guter Gedanke, aber den Schulen fehlen die Lehrer! Insbesondere welche, die die Kompetenz besitzen Kindern das Schwimmen beizubringen.
    Auch denken die meisten leider noch, das Kind könnte ja schwimmen, wenn es ein Seepferdchen bestanden hat. Aber leider kann es sich dann nur über Wasser halten. Eine Bescheinigung, dass das Kind schwimmen kann ist und bleibt der Freischwimmer/das Bronze Abzeichen.

  5. 11.

    Schwimmhalle Märkisches Viertel. Ich war letztes Jahr auch noch mindestens 3 x in der Woche schwimmen, da es gut für meine Gelenke ist (Arthrose). Geht jetzt eindeutig garnicht mehr, da wirklich viel zu kalt. Man wird nicht mal mehr beim schwimmen warm.
    Am Beckenrand stehen zitterne Kinder, welche auch immer weniger werden.

  6. 10.

    Hier in Thüringen gut besucht, oft überfülLt mit WarteschLangen vor dem Eingang. Leider gibts auch hier das probLem mit dem kaLten Wasser. Die Preise wurden ebenfalLs angehoben. Aber die meisten Gäste sind dankbar, daß die schwimmhalLe wieder/ noch geöffnet hat nach Corona und Energiekrise.




  7. 9.

    Also es ist wirklich kalt in den Schwimmhallen das ist das Problem wir gehen auch nicht mehr macht keinen Spaß wenn man friert.

  8. 8.

    Bin früher gerne abends nach der Arbeit schwimmen gegangen. "Meine Schwimmhalle" bietet inzw. genau an einem Wochentag abends noch öffentliches Schwimmen mit eingeschränkter Wasserfläche an. Na danke Ich weiß, ich weiß, man muss flexibel sein, ich kenne inzw. die Bürgerämter in den Außenbezirken besser als mein eigenes, gehe zum Facharzt, wo ich einen schnellen Termin bekomme und nicht dort, wo ich zur Not auch noch hinkrauchen kann, wenn es mir wirklich schlecht geht, weil bis ich dort einen Termin bekomme, habe ich die Sache so lange verschleppt, dass es mir dann auch wirklich schlecht geht. Wenn ich also Schwimmen will, muss ich eben etwas weiter fahren... doof nur, dass ich inzwischen kaum noch den Überblick behalten kann, was gerade alles gar nicht oder nicht so, wie es sollte, fährt. Die Straßen sind inzw. bis in den späten Abend mit Autos verstopft, da macht dass Radfahren auch keinen Spaß, selbst wenn man sich von widrigem Wetter nicht so leicht abschrecken lässt.

  9. 7.

    Das stimmt und das sind nicht mal 26 Grad, sondern, selbst gemessen, knapp 21°.
    Eigentlich eine absolute Frechheit.

  10. 6.

    Nicht nur, dass das Wasser kälter ist. Auch die Saunen sind zu. Also, warum sind die Bäderbetriebe hier über weniger Besucher verwundert? Kinder sollten jedoch trotzdem verpflichtenden Schwimmunterricht in der Schule haben.

  11. 5.

    Gut für alle, die schwimmen wollen und können, weniger Bojen im Wasser

  12. 4.

    Sehr schade, da wir auch eigentlich im Hirt am Nachmittag mit den Kindern schwimmen gehen wollen uns aber das Schwimmbad direkt nebenan gesagt hat, dass das aktuell nicht ginge auf Grund von Personalmangel (wir begleiten die Kinder aktiv im Wasser).

  13. 3.

    Erst die Gäste aussperren, dann mit irren Regeln traktieren, dann kaltes Wasser und Luft und dann wundern, dass keiner mehr kommt...

  14. 2.

    Ich bin manigfaltig verwirrt:
    1. Es kann nicht sein, dass wir es nicht mehr hin kriegen unseren Kindern schwimmen bei zu bringen. 2. Bäder werden für enorme Summen saniert. Aber dann sparen wir am Personal, wodurch dann die Anzahl angebotener Kurse sinkt und wieder weniger Geld in die Kassen kommt?

  15. 1.

    Kann ich voll bestätigen. 10 Vereinsautritte und mehrere Mitglieder die es vorziehen erst einmal nicht zu kommen. Zu kalt und neue ungünstige Termine. Also von den BBB selbst produzierte Probleme.

Nächster Artikel